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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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seiner wichtigsten Prinzipien. Wohlgemerkt, auch ein Schulmediziner, der beispielsweise eine Wunde säubert, desinfiziert und verbindet, tut nichts anderes. Auch er schafft letztlich nur die Voraussetzungen, damit sich der Körper selbst heilen kann. Doch manchmal ist sein Selbstverständnis ein anderes, und es mangelt ein wenig an Bescheidenheit.
Vorbeugende Behandlung
    Das Betätigungsfeld des Osteopathen zeigt gegenüber der Schulmedizin weitere Möglichkeiten auf. Es unterscheidet sich nämlich von dem des Schulmediziners in einigen wichtigen Bereichen. Das hängt mit dem osteopathischen Verständnis von Krankheitsprozessen zusammen sowie mit einer unterschiedlichen Gewichtung anatomischer und physiologischer Zusammenhänge.
    Aus osteopathischer Sicht entstehen Krankheiten aus dem Unvermögen des Körpers, bestimmte äußere und innere Einflüsse korrigieren zu können. Solange diese Einflüsse nicht traumatischer Natur sind, also gleich die Struktur verletzen, beeinflussen sie erst einmal die Funktion. Kann der Körper diese Einflüsse nicht ausgleichen, entsteht eine funktionelle Störung als osteopathische Verletzung. Erst wenn diese funktionelle Störung die Struktur beeinflusst, bricht die Krankheit aus, zeigen sich klinische Symptome.
    WISSEN
    Vorteile der Osteopathie
    Der große Vorteil der Osteopathie besteht darin, dass sie erfolgreich funktionelle Störungen behandeln kann, während der Schulmediziner schwerpunktmäßig strukturelle Störungen therapiert. Aus schulmedizinischer Sicht arbeitet der Osteopath also vorbeugend, da er bereits Krankheiten behandelt, die der Schulmediziner noch gar nicht erfasst hat, weil diese noch keine klinischen Symptome zeigen.
Der sanfte Einsatz der Hände
    Für den Osteopathen ist die genaue Kenntnis der menschlichen Anatomie und Physiologie zwingend.
    Dabei ist für den Osteopathen die genaue Kenntnis der menschlichen Anatomie und Physiologie zwingend. Nur so kann er Zusammenhänge erkennen, feststellen, dass Beschwerden in einer Körperregion ihre Ursache an ganz anderen Stellen haben. Hierzu bedient sich der Osteopath vorwiegend zweier »Mitteilungsorgane«, die er mit seinen Händen »liest«. Es sind dies die bereits erwähnte primäre Respirationsbewegung und vor allem die den gesamten Körper durchziehenden Faszien. In der Schulmedizin wird die Existenz der primären Respirationsbewegung verneint, und die Faszien spielen bei ihr nur eine untergeordnete Rolle.
    Osteopathen haben ihre Hände im Laufe ihrer langjährigen Ausbildung zu hoch sensiblen Instrumenten ausgebildet – ganz im Gegensatz zu Schulmedizinern, die zunehmend technischen Instrumenten und Apparaten vertrauen und sich so von ihrem ursprünglichen Verständnis von ärztlicher Kunst immer weiter entfernen. Mittlerweile ist der Begriff »Kunst« in der Medizin sogar negativ besetzt:Nur die berüchtigten »Kunstfehler« weisen darauf hin, dass die Medizin vor allem eine ärztliche Kunst ist bzw. sein sollte.
    Untersuchung des Zwerchfells
    WISSEN
    Die Kunst der Osteopathie
    Die Osteopathie versteht sich als Kunst in dem Sinne, dass sie von Menschen für Menschen praktiziert wird und vorwiegend die geschulte Kunstfertigkeit der Hände nutzt. Ähnlich einem Pianisten, einem Bildhauer oder Maler benötigt der Osteopath jahrelange Übung, bis er seine Kunst, mit den Händen zu helfen, beherrscht. Mit dem Einsatz der Hände verliert die Osteopathie aber keineswegs ihren wissenschaftlichen Anspruch, zeigen doch ihre Heilungserfolge, wie sich erlernte Kunstfertigkeit und Wissenschaft zu einer neuen Medizin sinnvoll ergänzen. Neben dem ganzheitlichen Ansatz der Osteopathie, ihrem Verständnis vom Ablauf von Krankheiten und ihrer anderen Gewichtung anatomischer und physiologischer Gegebenheiten bietet vor allem die Nutzung der Hände zur Befunderhebung und Therapie eine zusätzliche, wesentliche Chance gegenüber der Schulmedizin.
    Die Palpation zu erlernen heißt, den Tastsinn zu schärfen und ein Gespür für Tiefe und Räumlichkeit zu entwickeln, also auch für Vorgänge, die sich im Körperinneren abspielen. Mit dieser neu erlernten Sensibilität wachsen gleichzeitig Empfindung und Intuition – wesentliche Voraussetzungen für die notwendige Fähigkeit des Osteopathen, sich selbst während der Behandlung zurückzunehmen und den Patienten als Individuum wahrnehmen zu können.
    Ein guter Osteopath sucht die Zusammenarbeit mit der Schulmedizin.
    Die Osteopathie bietet also durchaus zusätzliche Möglichkeiten

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