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Ostseegrab

Ostseegrab

Titel: Ostseegrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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gemeinsam zur Hütte und Olli suchte Neoprenanzüge in den verschiedenen Größen raus und teilte sie zu. Mühsam quetschten sie sich in die engen Dinger. Olli hatte in der Zwischenzeit ein paar Kiteschirme aus dem Schuppen geholt und sie auf den Rasen vor der Hütte gelegt.
    »So, jetzt wird es ernst! Sucht euch bitte einen Partner«, rief er der Gruppe zu.
    Witzig, dachte Sophie, alle hatten bereits einen, denn die anderen Kursteilnehmer waren Pärchen oder Kumpel. Olli schien ihre Gedanken erraten zu haben.
    »Sophie, du bleibst bei mir!«
    Kein Problem, dachte sie. Olli war genauso attraktiv wie Ben. Und es war immer gut, vom Meister selbst zu lernen.
    »Nehmt euch jetzt zu zweit einen Kiteschirm und dann los.«
    Die Gruppe wanderte brav hinter ihm her. Am Strand erklärte Olli, wie sie den Kite aufzupumpen und danach zu beschweren hatten, damit er nicht von einer Böe mitgerissen werden konnte. Anschließend hatten sie die Leinen zu entwirren und mussten sie unter seinem wachsamen Blick mit dem Schirm verbinden.
    »Denkt immer daran, so ein Schirm hat bei Wind viel Kraft. Besonders hier am Strand ist es gefährlich. Wenn es dumm läuft, schleudert euch das Teil bis an die Hauswand und ihr seid Hackfleisch. Ihr dürft niemals die Kraft des Windes und des Wassers unterschätzen. Das Equipment wird zwar immer besser und sicherer, doch es gibt immer wieder Unfälle.«
    Auch welche mit tödlichem Ausgang, dachte Sophie den Satz zu Ende.

16
    Stefan saß mit Robert in seinem Büro. Er versuchte immer noch zu begreifen, was Lutz ihnen bei der Obduktion bewiesen hatte. Sarah Müllers Fundort war definitiv nicht der Tatort. Er konnte es gar nicht sein. Stefan hatte nicht einmal damit gerechnet, dass die Frau überhaupt Opfer eines Verbrechens geworden war. Mord. In der Ostsee ertränkt zu werden, konnte er sich gerade noch vorstellen, aber hier lagen die Dinge ganz anders. Sie hatten es hier mit einem kuriosen Fall zu tun. Robert sprang plötzlich vom Stuhl. »Mensch, Stefan! Das macht doch alles keinen Sinn. Trockene Lunge? Franck muss sich irren!«
    »Der irrt sich nie. Sarah Müller ist irgendwo anders ertrunken. Jemand hat sie an den Strand gebracht.« Es ärgerte ihn, dass er an Sophies Einwand denken musste. Ihr war sofort etwas aufgefallen. »Wenn wir den Tatort finden, finden wir auch die Person, die sie dort weggebracht hat. Ob diese Person ein Mörder ist oder jemand, der einen Unfall vertuschen wollte, wird sich rausstellen.« Robert nickte. »Dann war es Mord! Ich frag mich die ganze Zeit, warum? Ich meine, was war das Motiv?«
    Stefan schüttelte den Kopf. »Fahr nach Hause oder auf den Golfplatz. Wir müssen warten, bis Franck mit den Laboruntersuchungen fertig ist. Vielleicht findet er Hinweise, die zu einem See oder Graben in der Nähe passen. Ich ruf dich an.«
    Robert nickte und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro. Stefan war froh, endlich allein zu sein. Er würde noch einen Bericht schreiben und dann losfahren. Er wollte zu seiner Familie: Windeln wechseln und Sandburgen bauen. Nur eins wollte er nicht. Weiter an ein totes Baby und an eine junge Frau denken, die unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen, und deren Tod bis jetzt nicht logisch zu erklären war. Er musste mit Tina sprechen. Ihre Anekdoten über den Tag mit den kleinen Rackern würden ihn wieder in die angenehme Wirklichkeit versetzen. Panisch tippte Stefan die Nummer und wartete fast verzweifelt darauf, dass Tina abnehmen würde.
    »Sperber«, meldete sich seine Frau.
    Stefan schloss kurz die Augen und genoss den Klang ihrer Stimme. »Ich bins! Hallo Schatz! Ich bin in einer Viertelstunde hier raus.«
    »Super. Unsere Mäuse freuen sich schon so auf dich und den Strand. Und ich mich übrigens auch.«
    »Mir geht es genauso, das kannst du mir glauben. Der Tag war ziemlich merkwürdig.«
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Tina mit besorgter Stimme. »Ja. Natürlich. Mir fehlt ein bisschen Schlaf, sonst ist alles okay. Bis gleich.« Stefan drückte das Gespräch weg und wählte die Nummer von Ingo Schölzel. Bevor er zurück nach Fehmarn fuhr, musste er seinen Kollegen auf den neusten Stand der Ermittlungen bringen. Ingo nahm nach dem zweiten Klingeln ab.
    »Stefan! Gibts was Neues?«
    »Allerdings! Schnapp dir Gerdt und fahr zur Surfschule nach Gold. Ich möchte, dass ihr so viele wie möglich befragt. Da läuft gerade ein Kurs. Die meisten Teilnehmer sind schon ein paar Tage dort. Wir brauchen Zeugen. Vielleicht hat doch

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