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Otherland 2: Fluß aus blauem Feuer

Otherland 2: Fluß aus blauem Feuer

Titel: Otherland 2: Fluß aus blauem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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mit zu dem Tauschgeschäft gehören.« Wenn wir diese Kreatur lange genug mit Reden beschäftigen, dachte Renie, fällt vielleicht jemand anders was ein. In ihrem Kopf brodelte es zwar, aber sie kam auf nichts Brauchbares. Sie war wütend auf sich, daß sie sich hatte überlisten lassen, und wütend auf Emily, daß sie sich hatte fangen lassen. Sie wollte nicht mehr als nötig mit dem Leben des Mädchens spielen, aber sie konnten nicht einfach auf das Feuerzeug verzichten: Die Vorstellung, dieses kostbare Stück dranzugehen, nachdem sie es eben erst entdeckt hatten, war niederschmetternd – ausgeschlossen.
    »Fragen…?«
    »Wer bist du? Du kannst nicht Quan Li sein.«
    »Du bist eine ganz Kluge, was?« sagte die Person in dem Bäuerinnensim. »So klug, daß du meinst, du könntest mir weismachen, es wäre dir egal, wenn ich der Kleinen hier die Haut bei lebendigem Leib abziehe.« Emily wimmerte und wand sich ein wenig, aber ein Druck brachte sie zum Schweigen. »Aber in Wirklichkeit weißt du gar nichts – zum Beispiel darüber, was mit deinem Bruder passiert ist. Tja, ich weiß es, und es ist im Grunde zum Totlachen, wenn man nicht zu zimperlich ist.«
    »Hör gar nicht hin!« Martine legte Renie eine Hand auf die Schulter. »Sie lügt – sie will dir bloß weh tun, dich wütend machen.«
    Renie blickte in das verzerrte, haßerfüllte Gesicht, das in einer Person verborgen gewesen war, der sie getraut hatten, und ihr wurde schlecht. Es ist der Wolf, dachte sie. Die ganze Zeit über war es der Wolf, der sich als die liebe alte Großmutter verkleidet hatte…
    »Ich soll lügen?« Die falsche Quan Li fuhr herum und zischte warnend T4b an, der einen Schritt näher getreten war, und zog den Arm um Emilys Hals fester an. Einen Moment lang hoben sich die Füße des Mädchens strampelnd vom Boden ab. »Hab ich das vielleicht nötig? Was schert es mich, was so ein Haufen erbärmlicher Flaschen wie ihr denkt oder nicht denkt?« Das wölfische Grinsen erschien wieder. »Aber wenn ihr unbedingt die neuesten Meldungen wissen wollt, interessiert es euch vielleicht, daß eure originale chinesische Großmutter höchst definitiv tot ist. Atasco hat sie als Gast reingebracht – deswegen konnte ich mir ihre Leitung schnappen. Oma Quan hat sich als Häcker verkauft, aber ich bin sicher, daß irgendeine Hongkonger Kontaktperson sie auf das Netzwerk angesetzt hat. Und sie damit zu guter Letzt umgebracht hat.« Das Lachen war fiebrig, erregt. Dem Monster machte das Spaß.
    »Arbeitest du für die Gralsbruderschaft?« fragte Renie. »Hast du uns deshalb nachspioniert?«
    »Du denkst, ich spioniere für die Bruderschaft?« sagte die Kreatur langsam. »Meinst du im Ernst, ich wäre hinter euch her? Du blickst gar nichts.« Die Miene veränderte sich abermals und erschlaffte zu einer kalten Ausdruckslosigkeit, die in gewisser Weise noch erschreckender war als das dämonische Grinsen. Emily schien in dem Würgegriff der starken Arme ohnmächtig geworden zu sein. »Schluß mit dem Gerede. Kommen wir zur Sache. Entweder du gibst mir das Feuerzeug, Lady, oder ich fang an, sie stückchenweise zu zerreißen.«
    Renie konnte nicht daran zweifeln – die Augen, die ihr aus Quan Lis Gesicht entgegenstarrten, waren von menschlichen Skrupeln so unbeleckt wie die eines Elementargeistes, der Hyäne aus !Xabbus Geschichten etwa. Sie hätte liebend gern jemand anders die Entscheidung überlassen, die Verantwortung abgetreten, aber keiner ihrer Gefährten rührte sich oder sagte etwas. Es blieb wieder an ihr hängen, und sie mußte wählen – zwischen der kleinen jammernden Emily, die nur möglicherweise ein Mensch war, und dem Schlüssel zu einem Universum und vielleicht zum Leben ihres Bruders.
    Sie reichte !Xabbu das Feuerzeug. »Öffne ein Gateway.«
    »Was hast du vor?« fauchte ihr Gegenüber.
    »Ich werde es dir nicht einfach geben«, erklärte Renie verächtlich. »Weiß der Himmel, was du uns damit antun könntest. Wenn !Xabbu das Gateway aufhat, gibst du Emily frei, und wir händigen dir das Feuerzeug aus. Dann gehst du hindurch und läßt uns in Ruhe, wie du gesagt hast.«
    Florimel war perplex. »Du willst es diesem Monster wirklich überlassen?«
    »Ich wünschte, wir hätten die Wahl.« Renie wandte sich wieder dem Ding zu, das einmal Quan Li gewesen war. »Also?«
    Es zögerte eine Sekunde, dann nickte es. »Na gut. Aber keine Tricks. Wenn ihr was versucht, werden ganz fix ganz häßliche Sachen passieren.«
    !Xabbu hatte die Augen

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