Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
geboren und aufgewachsen sein, aber es war wie sie selbst gesagt hatte. Im Grunde ihres Herzens war sie ein Mädchen vom Land und jedes Mal wenn sie gemeinsam ausritten, bemerkte er den Ausdruck in ihrem Gesicht. Sie liebte das Outback, die Stille und die Einsamkeit. Dieses rote, unwirtliche Land mit all seinen Tücken und den manchmal auch unangenehmen Seiten.
Das Leben hier draußen war wahrhaft nicht für jeden gedacht, doch Faith gehörte zu den Wenigen, die sich bewusst dafür entschieden. Mit jedem Tag der verging wurde ihm deutlicher klar, dass er sie nicht mehr gehen lassen konnte.
Er liebte sie.
Er wollte sie an seiner Seite haben, jeden Tag. Sie ansehen, sie küssen und an sich drücken. Morgens ihre Züge betrachten, während sie noch schlummerte und beobachten wie heiße Röte ihre Wangen überzog, während sie sich liebten. Er wollte sein Leben mit ihr verbringen, vielleicht sogar Kinder haben – falls es möglich war - und gemeinsam mit Faith alt werden.
Ian rieb seinen schmerzenden Nacken und atmete tief durch. Die Frage blieb nur, ob es auch Faiths Wunsch war. Da waren noch so viele Geheimnisse um sie herum, so viele Dinge die ungesagt blieben und von denen er nicht wusste, ob sie alles zerstören würden, was er sich erhoffte. Wenn er nur sicher sein konnte, dass sie ihn auch liebte, dann wäre es ein Leichtes alle Schwierigkeiten zu bewältigen.
„Ian?“
Er hob den Kopf und begegnete Faiths fragendem Blick. Sie stand keinen Meter von ihm entfernt. Einen Moment lang sah er sie schweigend an.
„Liebst du mich?“, wollte er wissen. Ihre braunen Haselnussaugen weiteten sich nahezu erschrocken und ihre Lippen teilten sich zitternd. Deutlich verunsichert blinzelte sie ihn an.
„Was?“
„Liebst du mich?“, wiederholte er seine Worte. Sie wurde rot und ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Prüfend musterte er sie.
Verlegen verschränkte Faith die Finger ineinander und atmete tief ein. Sie bemerkte wie sein Blick zu dem Ausschnitt ihrer Bluse wanderte, die vertraute Hitze machte sich in ihr breit. Das Gefühlschaos in ihr verursachte eigentlich schon genug Herzklopfen, da war sein hungriger Blick nicht unbedingt hilfreich.
Sie war unschlüssig. Natürlich liebte sie ihn, aber sie hatte Angst vor dem was geschehen würde, wenn sie ihm die Wahrheit sagte. Ihn anzulügen war allerdings auch keine Option und da sie ihm bereits in Bezug auf seine anderen Fragen schon mehrfach ausgewichen war, wollte sie nicht länger zögern.
Was hatte sie zu verlieren? Es war nur ein einziges Wort nötig und sie würde wissen, ob das zwischen Ian und ihr so etwas wie eine Zukunft hatte. Sie musste nur ihren Mut zusammen nehmen. Das Herz schlug ihr bis in den Hals.
„Ja.“
Ihre Stimme war nur ein heiseres Krächzen. In ängstlicher Erwartung sah sie ihn an.
Ian schien es zu reichen. Ein inniges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine klaren Augen leuchteten auf, dann zog er sie zum wiederholten Mal an sich und drückte seine Lippen auf ihre.
„Für den Anfang reicht mir das“, murmelte er in ihren Mund hinein. „Du liebst mich und ich liebe dich. Jetzt müssen wir nur noch daran arbeiten, dass du mir genug vertraust, um mir irgendwann all deine dunklen Geheimnisse zu erzählen.“
„Du liebst mich?“
Überrascht sah sie ihn an. Er lächelte, küsste sie auf die Nasenspitze und begegnete ihr mit seinem offenen, ehrlichen Blick. Sie spürte wie die Härchen sich auf ihren halbnackten Armen aufrichteten.
„Ja“, erwiderte er leise. Seine Finger zeichneten die Konturen ihres Gesichtes nach. „Als Marilyn mich heute Morgen anrief und mir die Laune verdorben hat, ist es mir klar geworden. Ich hoffe, das ist in deinem Sinne.“
„Blödmann.“ Sie lachte ihn strahlend an, schlang ihm die Arme um den Hals und presste ihre Lippen auf seinen Mund. „Mehr als alles auf der Welt.“ Ian drückte sie an sich und schob sie in die gegenüberliegende Box, wo er die Tür hinter sich zuschob und mit Faith in das Stroh hinab sank.
Mit einem frechen Grinsen hob er den Kopf und sah sie an, während seine warmen Finger einen Knopf nach dem anderen öffneten.
„Das wollte ich schon bei unserem ersten Ausflug tun“, raunte er ihr zu.
„Zwischen Pferdeäpfeln Sex haben?“, fragte sie kichernd. Ian lachte leise.
„Dich im Heu verführen. Keine Bange, der Stall wird morgens immer als erstes gesäubert und mit frischem Stroh ausgelegt.“ Die Lippen in ihre Halsbeuge
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