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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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bereits darin ihre langen, schlaksigen Beine zu sortieren, während ihre Mutter es derweil ausgiebig wusch und von den Resten der Geburt befreite.
    „Du musst ihr einen Namen geben“, bemerkte Ian. Faith hob überrascht den Kopf und sah ihn an. Er achtete gar nicht auf sie, sondern betrachtete weiterhin Mutter und Kind.
    „Ich?“
    Mit einem deutlichen Funkeln in den Augen sah er sie an.
    „Natürlich du, immerhin warst du heute meine Geburtshelferin“, gab er zurück. „Ehrlich gesagt wäre ich nicht auf die Idee gekommen, Missy auf diese Weise dazu zu bewegen aufzustehen. Eine ungewöhnliche Methode, aber durchaus effektiv.“ Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Allerdings auch nicht so ganz ungefährlich. Sie hätte wohl gerne ein Stück aus dir heraus gebissen.“
    Faith warf ihm ein unsicheres Lächeln zu und zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe nicht drüber nachgedacht. Du hast gesagt es könne helfen, wenn sie aufsteht und ich dachte, bevor ich ihr weh tue und an ihr herum zerre, versuche ich es ihr unbequem zu machen.“
    „Es hat funktioniert, das ist die Hauptsache.“
    „Bei Menschenfrauen funktioniert das ja auch schon mal mit dem Rumwackeln am Bauch“, erwiderte Faith mit einem spöttischen Lächeln.
    Ian sah sie stirnrunzelnd an und sein Blick wurde plötzlich prüfend.
    „Ich habe noch nie gefragt, ob du Kinder hast“, stellte er fest.

4. Kapitel
    Ihr Gesicht verlor alle Farbe. Dann zwang sie sich zu einem unechten Lächeln und zuckte hilflos mit den Schultern.
    „Meine Ehe ist kinderlos geblieben“, bemerkte sie ausweichend. Selbst in ihren eigenen Ohren musste ihre Stimme abweisend klingen. Ians linke Augenbraue schnellte ein Stück empor.
    „Kinder kann man ja auch außerhalb einer Ehe bekommen“, entgegnete er mit einem Zwinkern. Ihr Lächeln erlosch wie die Flamme einer Kerze. Sie machte eine Geste, die alles bedeuten konnte und wandte ihr Gesicht ab. Fahrig begann sie die Stricke zusammen zu suchen, die er achtlos hatte fallen lassen und griff nach dem Eimer.
    „Habe ich etwas Falsches gesagt?“, wollte Ian verwirrt wissen. Ihr Verhalten beunruhigte ihn und mehr denn je hatte er das Gefühl sich aus ihrem Leben ausgeschlossen zu fühlen. Manchmal trat dieser entrückte Ausdruck in ihr Gesicht, wenn sie in Gedanken war und es schien als würden sich dunkle Wolken über sie senken.
    „Faith.“
    Sie schüttelte den Kopf und warf ihm ein vollkommen unechtes Lächeln zu, das eindeutig nur dafür gedacht war ihn zu beruhigen und nicht von Herzen kam.
    Obwohl sie es nicht zugab, spürte er, dass seine Frage sie verletzt hatte und er an Wunden rührte, die noch lange  nicht verheilt waren.
    „Alles okay.“
    Ohne ihm weitere Gelegenheit für noch mehr Fragen zu geben, ließ sie ihn stehen und ging zur Sattelkammer hinüber. Er war sich im Klaren darüber, dass sie ihm bewusst auswich, aber für den Moment akzeptierte er es. Offenbar war das ein Kapitel in ihrem Leben, über das sie noch nicht reden wollte oder konnte. Aber wenn sie so etwas wie eine gemeinsame Zukunft anstrebten, musste sie ihm irgendwann auch ihre letzten Geheimnisse offenbaren.
    Überrascht starrte er auf den Boden vor sich.
    War es das was er wollte? Eine Zukunft mit Faith?
    Seit seiner Scheidung von Marilyn hatte es keine Frau mehr in seinem Leben gegeben. In den letzten fünf Jahren war nur Samantha wichtig gewesen. Er hatte sich abschuften müssen, um die Ranch nicht zu verlieren, nachdem es Marilyn fast gelungen war ihn in den Ruin zu treiben. Faith war seit einer gefühlten Ewigkeit die erste Frau, für die er ernsthaftes Interesse hegte und auch wenn ein Teil von ihm fürchtete erneut enttäuscht zu werden, wusste er doch tief in sich mit absoluter Gewissheit, dass ihr schon längst sein Herz gehörte.
    Sie war nicht wie Marilyn, die einen Raum betrat und nach der alle Männer sich auf der Stelle den Kopf verrenkten. Faith wirkte im ersten Moment unscheinbar. Dafür überzeugte sie von sich, wenn man sie näher kennen lernte. Ihre herzliche Art war ehrlich, in ihren Augen gab es keine Lügen und mit ihrem sanftmütigen Lachen nahm sie jeden für sich ein.
    Er mochte ihre üppige Weiblichkeit und das sie nur zögernd ihre Zurückhaltung vor ihm ablegte. Seit sie in sein Leben getreten war, genoss er es täglich mehr von ihr zu entdecken und zu erobern.
    Der Gedanke, sie könne in fünf Wochen einfach wieder gehen, ließ ihn schlucken. Nein, Faith gehörte hierher. Sie mochte in Brisbane

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