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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Sie hat gesagt, dass ich den Leuten die Chance geben muss, freiwillig wegzugehen.«
    »Ein Mamabubi, was?«
    »Sie war sehr für Fairplay.«
    »Wir sind zu viert. Sie sind allein.«
    Reachers Hände hingen an seinen Seiten herab, entspannt, mit schwach gekrümmten Fingern. Seine Beine waren leicht gespreizt, sein Füße hatten sicheren Stand. Er konnte den harten Beton unter seinen Schuhsohlen spüren. Seine Oberfläche war uneben. Kurz bevor er vor zehn Jahren abgetrocknet war, musste jemand mit einem breiten Besen darübergefahren sein. Reacher legte die Finger seiner linken Hand flach an. Hob die Hand sehr langsam. Brachte sie mit nach vorn zeigender Handfläche in Schulterhöhe. Die vier Kerle starrten sie an. Wegen der angelegten Finger vermuteten sie, er halte etwas verborgen. Aber was? Er streckte ruckartig die Finger. Nichts darin . Im selben Augenblick machte er einen Schritt zur Seite und riss die rechte Faust mit Urgewalt hoch und verpasste dem Kerl, der vorgetreten war, einen kolossalen Aufwärtshaken unters Kinn. Der Typ hatte wegen seiner schiefen Nase durch den Mund geatmet; der Uppercut ließ seinen Mund zuklappen, holte ihn von den Beinen und ließ ihn auf dem Gehsteig zusammenbrechen. Wie eine Marionette mit abgeschnittenen Schnüren. Bewusstlos, bevor er ganz zusammengesackt war.
    »Jetzt seid ihr nur noch zu dritt«, erklärte Reacher. »Ich bin noch immer da.«
    Sie waren keine völligen Amateure, reagierten ziemlich gut und ziemlich schnell. Sie wichen zurück, bildeten einen weiten defensiven Halbkreis und blieben mit geballten Fäusten geduckt abwehrbereit stehen.
    Reacher sagte: »Ihr könnt noch immer weggehen.«
    Der Kerl, der als Einziger gesprochen hatte, sagte: »Eher nicht.«
    »Ihr seid nicht gut genug.«
    »Sie haben Glück gehabt.«
    »Nur Trottel lassen sich so plattmachen.«
    »Passiert nicht zweimal.«
    Reacher schwieg.
    Der Kerl sagte: »Verschwinden Sie aus der Stadt. Gegen uns drei kommen Sie nicht an.«
    »Wollen Sie’s drauf ankommen lassen?«
    »Nicht zu machen. Jetzt nicht mehr.«
    Reacher nickte. »Vielleicht haben Sie recht. Vielleicht bleibt einer von euch lange genug auf den Beinen, um an mich ranzukommen.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Aber ihr müsst euch fragen, wer von euch das sein wird. Im Augenblick kann das noch niemand sagen. Einer von euch wird die anderen drei zu einem sechsmonatigen Aufenthalt ins Krankenhaus fahren. Wollt ihr mich so dringend aus der Stadt haben, dass ihr das riskiert?«
    Niemand sprach. Ein Patt. Reacher ging in Gedanken seine nächsten Züge durch. Ein Tritt mit dem rechten Fuß in den Unterleib des linken Kerls, dann eine rasche Rechtsdrehung und ein Ellbogenstoß an den Kopf des mittleren Typs, unter dem unvermeidlichen wilden Schwinger des rechten Kerls wegducken, ihn durchschwingen lassen, seine Niere mit dem Ellbogen treffen. Eins, zwo, drei, kein grundsätzliches Problem. Vielleicht gab es anschließend mit Füßen und Ellbogen noch etwas nachzuarbeiten. Die Hauptschwierigkeit bestand darin, den Schaden zu begrenzen. Das erforderte kluge Zurückhaltung. Es war immer ratsam, auf der richtigen Seite der Linie zu bleiben, dichter an Körperverletzung als an Totschlag.
    Das Tableau war erstarrt. Reacher aufrecht und entspannt, vor ihm drei Kerle in geduckter Haltung, einer auf dem Gehsteig auf dem Bauch liegend, atmend, aber blutend und bewegungslos. Hinter den drei Typen konnte Reacher in mittlerer Entfernung Leute sehen, die auf den Gehsteigen ihren legitimen Geschäften nachgingen. Personenwagen und Pick-ups rollten langsam die Straßen entlang, hielten an Kreuzungen mit Stoppschildern, fuhren wieder an.
    Dann sah er ein spezielles Fahrzeug, ohne anzuhalten, über eine Kreuzung mit vier Stoppschildern rauschen und auf sich zukommen. Einen Crown Victoria, weiß und golden, schwarze Stoßstange vorn, Blinkleuchten auf dem Dach, Antennen auf dem Kofferraumdeckel. Auf den vorderen Türen ein goldener Schild, darüber die Buchstaben DPD – Despair Police Department . Hinter der Windschutzscheibe war ein stämmiger Cop in einer beigen Jacke zu sehen.
    »Hinter euch«, sagte Reacher. »Die Kavallerie ist da.« Aber er bewegte sich nicht. Und er behielt die Kerle im Auge. Die Ankunft des Cops garantierte noch nichts. Die drei Typen sahen so wütend aus, als könnten sie jeden Augenblick zum Angriff übergehen, auch wenn sie damit eine Anzeige wegen Körperverletzung riskierten. Vielleicht hatten sie schon so viele Vorstrafen,

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