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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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aufrechte Landungen ermöglichen. Aber sie kamen zu schnell und zu steil herunter. Ihre Knie gaben nach, und sie bohrten synchron ihre Nasen in den Sand, doch wenigstens waren sie unten.
    Sie klappten das Segel zusammen, lösten sich aus dem Rucksackgestell und näherten sich dem Körper der Frau, der zusammengerollt in dem Floß lag. Austin ging neben dem Floß in die Knie und fühlte nach dem Puls der Frau. Er war schwach, aber sie war am Leben. Er und Zavala drehten sie behutsam auf den Rücken. Blutflecken waren auf ihrer Jacke an der linken Schulter zu sehen. Austin holte den Erste-Hilfe-Kasten aus seinem Gepäck, und Zavala öffnete die Jacke, damit sie sich die Wunde ansehen konnten. Die Frau stöhnte und schlug die Augen auf. Sie flackerten vor Angst, als sie die beiden Fremden vor sich sah.
    »Es ist alles in Ordnung«, beruhigte Zavala sie mit seiner sanften Stimme. »Wir sind hier, um Ihnen zu helfen.«
    Austin setzte seine Feldflasche an ihre Lippen und gab ihr zu trinken.
    »Mein Name ist Kurt, und das ist mein Freund Joe«, sagte Austin, als ein wenig Farbe in ihr Gesicht zurückkehrte.
    »Können Sie uns verraten, wie Sie heißen?«
    »Maria Arbatov«, antwortete sie mit matter Stimme. »Mein Mann …« Ihre Stimme versiegte.
    »Gehören Sie zu der Expedition, Maria?«
    »Ja.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Tot. Alle tot.«
    Austin hatte das Gefühl, als ob jemand ihm in den Bauch getreten hätte. »Was ist mit der jungen Frau? Karla Janos?«
    »Ich weiß nicht, was mit ihr geschehen ist. Sie haben sie mitgenommen.«
    »Dieselben Leute, die auf Sie geschossen haben?«
    »Ja. Elfenbeinjäger. Sie haben meinen Mann, Sergei, getötet, und die beiden Japaner.«
    »Wo ist das passiert?«
    »Im alten Flussbett. Ich bin zum Lagerplatz zurückgekrochen und habe das Floß in den Fluss geschoben.« Ihre Augen flackerten, und sie wurde ohnmächtig.
    Sie untersuchten die Schulter genauer. Die Wunde war nicht tödlich, aber Maria hatte eine Menge Blut verloren. Zavala säuberte und verband die Wunde. Austin rief währenddessen die
Kotelny
über sein Sprechfunkgerät.
    »Wir haben eine verletzte Frau am Strand gefunden«, meldete er dem Kapitän.
    »Miss Janos?«
    »Nein. Maria Arbatov, eine der Wissenschaftlerinnen der Expedition. Sie braucht medizinische Hilfe.«
    »Ich schicke sofort ein Boot mit meinem Arzt zu Ihnen rüber.«
    Austin und Zavala machten es Maria Arbatov so bequem wie möglich. Das Boot traf mit dem Arzt und zwei Matrosen ein. Sie luden die Frau vorsichtig an Bord und kehrten zum Eisbrecher zurück.
    Austin und Zavala hängten sich wieder in den Paraglider.
    Diesmal erfolgte der Start viel glatter als vom Eisbrecher aus …
    Sobald sie an Höhe gewonnen hatten, lenkte Austin den Paraglider am Fluss entlang. Durch Maria gewarnt, hielten sie aufmerksam Ausschau nach Elfenbeinjägern. Minuten später landeten sie weich auf dem Permafrost in der Nähe der alten Baracken und Hütten. Sie holten ihre Waffen aus den Halftern und schlichen langsam auf die Siedlung zu.
    Während Joe ihm Rückendeckung gab, untersuchte Austin das Hauptzelt. Im Abfalleimer fand er frische Eierschalen, Beweis für ein kürzlich eingenommenes Frühstück. Sie warfen einen Blick ins kleinere Zelt, dann gingen sie weiter zu den Schuppen.
    Alle Gebäude waren unverschlossen bis auf eins. Sie zerschmetterten das Vorhängeschloss mit einem Felsbrocken.
    Das Schloss selbst hielt der Attacke stand, aber die Nägel, die den Verschluss um das morsche Holz herum festhielten, gaben nach. Sie öffneten die Tür und traten ein. Ein moschusartiger Tiergeruch legte sich auf ihre Schleimhäute. Der Lichtbalken, der durch die Türöffnung drang, fiel auf ein mit Pelz bedecktes Lebewesen, das auf dem Tisch ruhte.
    »So etwas dürftest du im Zoo in Washington nicht zu sehen bekommen«, sagte Zavala.
    Austin beugte sich über den gefrorenen Kadaver und untersuchte den kurzen Rüssel und die viel zu kleinen Stoßzähne. »Jedenfalls nicht, solange sie keine Prähistorische Abteilung eingerichtet haben. Der Größe nach zu urteilen dürfte das der Kadaver eines Mammutbabys sein.«
    »Der Konservierungszustand ist unglaublich«, sagte Zavala.
    »Es sieht aus wie gefriergetrocknet.«
    Nachdem sie das gefrorene Tier einige Minuten lang untersucht hatten, gingen sie wieder nach draußen. Austin entdeckte Stiefelabdrücke im Permafrost, die zu einem Pfad führten, der entlang des Flusses verlief. Sie starteten mit dem Paraglider von einem niedrigen

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