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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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hatte. Sein blauer Rumpf war mit einem grünlich grauen Bewuchs bedeckt, der dem Schiff das Aussehen eines müden, zottigen Hundes verlieh. Man hätte meinen können, dem Schiff wäre ein Fell gewachsen. Mikroorganismen hatten sich im Seetang angesiedelt und lockten Fischschwärme an, die in den Nischen und Winkeln des Wracks, das sich in einen riesigen Brutkasten vielfältigen marinen Lebens verwandelt hatte, nach Nahrung stöberten.
    Das ROPOS ROV war vom kantigen Heck der
Throckmorton
zu Wasser gelassen worden, kurz nachdem Austin die Brücke davon informiert hatte, dass die Sonarsuche das Schiff aufgespürt habe und ein recht genaues Bild von ihm liefere. Das Remote Operated Vehicle, kurz ROV, war etwa zwei Meter lang und jeweils einen Meter breit und hoch und hatte in etwa die Form eines seetüchtigen Kühlschranks. Trotz seiner eher klobigen äußeren Form übertraf das ROV in Bezug auf seine Funktionen die früheren ferngesteuerten Modelle um ein Vielfaches. Es war mittlerweile zu einem beweglichen meereskundlichen Labor herangereift, das eine Vielzahl wissenschaftlicher Aufgaben erledigen konnte.
    Das ROV verfügte über zwei Videokameras, Zwillingsgreifer, Vorrichtungen zum Einsammeln von Materialproben jeglicher Art sowie sonare wie digitale Datenleitungen. Das Vehikel war mit dem Schiff über eine faseroptische Leitung verbunden, die eine Kommunikation und die Liveübertragung von Video- und anderen Daten ermöglichte. Angetrieben von einem vierzig PS starken Elektromotor, war das ROV schnell in knapp zweihundert Meter Tiefe abgestiegen, wo das Schiff aufrecht auf dem Meeresboden ruhte.
    Joe Zavala saß vor der Kontrolltafel und lenkte den kastenförmigen Unterwasserroboter mittels eines Joysticks.
    Zavala war ein erfahrener Pilot, der Hunderte Stunden in Helikoptern, kleinen Jets und Turbopropflugzeugen gesessen hatte, doch die Steuerung eines Objekts, das einige Hundert Meter weit entfernt operierte, erforderte an den Kontrollen die sensible Hand eines halbwüchsigen Videospielsüchtigen.
    Während er das Videobild auf dem Schirm aufmerksam beobachtete, lenkte Zavala das ROV, als säße er darin. Mit fester, aber äußerst behutsamer Hand am Joystick gab er dem Vehikel vorsichtige Befehle, um die Strömungswechsel auszugleichen. Bei jeder Bewegung des Joysticks musste er darauf achten, dass das ROV sich nicht in seiner eigenen Nabelschnur verfing.
    Die Stimmung in der dicht besetzten Steuer- und Beobachtungszentrale war angespannt und ernst. Mannschaftsangehörige und Wissenschaftler waren in dem Raum zusammengekommen, nachdem die Nachricht von der Entdeckung der
Southern Belle
sich wie ein Lauffeuer im Schiff verbreitet hatte. Die stummen Beobachter betrachteten die geisterhaften Bilder des toten Schiffs wie Trauernde den Sarg des Verstorbenen während einer Begräbnisfeier.
    Die anfängliche Aufregung über die Entdeckung des Schiffs hatte sich inzwischen gelegt und war durch eine von Nüchternheit geprägte Stimmung abgelöst worden. Diejenigen, die sich der See verschrieben haben, sind sich darüber im Klaren, dass das solide Deck unter ihren Füßen auf einem wogenden Fundament Meerwasser ruht, das mindestens genauso trügerisch wie zugleich schön ist. Jeder auf der
Throckmorton
wusste, dass das gesunkene Schiff für seine Besatzung zum Sarg geworden war. Alle waren sich der Tatsache bewusst, dass sie das gleiche Schicksal erleiden könnten. Es gab keine Spur von den Männern, die mit der
Southern Belle
untergegangen waren, jedoch war es unmöglich, sich die letzten grauenvollen Sekunden der todgeweihten Mannschaft des Frachtschiffs nicht vorzustellen.
    Indem er sich ausschließlich auf seine Aufgabe konzentrierte, brachte Zavala das ROV auf Deckniveau hinunter und ließ es vom Bug zum Heck über den Frachter gleiten. Normalerweise hätte er besonders darauf achten müssen, dass das Vehikel nicht mit den Masten oder den Funkantennen kollidierte, doch das Oberdeck der
Belle
war so glatt und eben wie ein Billardtisch.
    Die Kamera fing verbogene und geborstene Stahlbolzen ein, wo die Kräne und Hebebäume, mit denen die Frachtcontainer an Bord hin und her bewegt werden konnten, wie Zahnstocher abgebrochen waren.
    Während das ROV über das Achterdeck des Schiffs hinwegschwebte, erfassten seine Scheinwerfer eine rechteckige Öffnung im Deck.
    Zavala murmelte auf Spanisch einen Fluch. »Das Deckhaus ist verschwunden«, sagte er dann.
    Austin beugte sich über Zavalas Schulter. »Such gleich mal die

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