Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
ein paar Autogramme geben. Wie peinlich. In dieser Bezi e hung hatte mir der Presserummel schwer geschadet, aber zum Teufel damit, irgendetwas würde sich schon ergeben. So war es immer und so sollte es auch diesmal sein.
Der nächste Hammer kam per Handy. Irgendjemand hatte me i ne Nummer herausbekommen und ein drogensüchtiger Fil m produzent bot mir an, die Jungfrauenkiste zu verfilmen. Er e r klärte sich sogar bereit, sich mit mir in einem Cafe in der Stadt zu treffen. Mitten unter de m normalen Volk . Zwei hoch dotie r te Pr o mis trafen sich auf ein Schwätzchen im Cafe, ist doch was vö l lig normales, oder..?
...wenn man es im Fernsehen sieht, nicht aber, wenn man es selbst erlebt und noch viel weniger, wenn man selbst einer di e ser Promis ist. Verdammt, meine neue Rolle war so unglau b lich wie ein Roman von Jules Verne und doch war sie real. Gelegentlich musste ich mir in den Arsch kneifen, um sicher zu gehen, dass ich nicht träumte.
Nach dem Kneifen warf ich mich in meinen besten und einz i gen Anzug und b e trachtete mich im Spiegel.
Meine Verabredung mit dem Filmproduzenten war in einer Stunde, ich hatte also noch genügend Zeit, meine Haare zu richten und g e mütlich in die City zu fahren. In meiner Garage stand jetzt kein Ford mehr, sondern ein silberner BMW Z4 Roadster, den mir ein stadtb e kannter Autohändler kostenlos vor die Tür gestellt hatte. Angeme l det, Vollkaskoversichert und bis zum Rand vollgetankt.
Er sagte mir, ein Held wie ich müsse ein ordentliches Auto fahren und freute sich, dass die Jungs vom Fernsehen fleißig mitfilmten, während er Werbung für seinen Laden machte.
Ich wollte diesen Schlitten nicht, wollte aber auch niemanden bele i digen, also hatte ich ihn in die Garage gestellt. Außerdem, wer kon n te wissen, was die Zukunft brachte. Mein Ford stand nun vor der Garage und hatte somit seine gemütliche Unte r kunft verloren, aber auch das nahm mir das alte Mädchen nicht übel.
Ich wollte heute mit dem Ford zu meiner Verabredung mit dem Produzenten fahren, obwohl der BMW passender gewesen w ä re, aber darauf konnte ich problemlos pfeifen. Ich hatte einfach Lust, mit dem Ford zu fahren. In Gedanken spielte ich bereits die ersten Actionszenen durch, die ich in meinem neuen Job als Schauspi e ler einbringen wollte und diese Gedanken machten mir richtig Spaß.
Nachdem ich meine Frisur zufriedenermaßen im Griff hatte, verließ ich meine Wohnung und bestieg mein altes Mädchen. Klingt doch erotisch, oder? Na ja, hätten Sie meinen Wagen einmal von innen gesehen, hätten Sie jeden erotischen Geda n ken auf der Stelle verwo r fen, das garantiere ich Ihnen, aber ich hatte mir bereits vor Jahren fest vorgenommen, ihn eines Tages ordentlich zu säubern.
Wie immer, sprang er sofort an und schnurrte sanft und zufri e den in einem harm o nischen Einklang mit seinem Umfeld vor sich hin. Ich setzte auf die Straße und gab Gas. Es war früher Nachmittag und ich pendelte das Tempo auf sechzig Sachen ein um nicht unangenehm aufzufallen. Als Held der Stadt hatte ich natürlich eine gr o ße Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber. Das mag in Ihren O h ren etwas spießig klingen, ist aber so. Nach ein paar Minuten schalt e te ich das Radio ein und lauschte der Musik...
...die nicht kam. Moment mal. War plötzlich mein Radio k a putt? Einfach so? Ich schaltete noch einmal aus und sofort wi e der ein, doch nichts geschah. Kaputt? Vielleicht hätte ich doch lieber den BMW genommen. Schade, dabei hätte ich jetzt so gern etwas Musik gehört, ich war so guter Laune, in bester Stimmung sozus a gen.
Kaum einen Kilometer später ging dann die Musik an. Ganz plöt z lich, und ich erschrak einen Moment und starrte auf das Gerät. Was ist los mit dir ? Dachte ich. Dann ging das Schei ß ding wieder aus. Ein Wackelkontakt im Radio? Seit wann gibt’s denn so was? War die Kiste doch beleidigt über den Ve r lust ihrer gemütlichen Garage? Als dann noch die Ölwar n leuchte aufblinkte hatte ich genug. Näch s tes Mal würde ich sicher den BMW nehmen. Ich versuchte die aufko m mende Wut zu vertreiben, indem ich das Gaspedal durchtrat. Dann ging eine weitere Warnleuchte an. Die Batterieanzeige? K o misch. Sie leuchtete nicht, wie es normal gewesen wäre, so n dern sie blinkte wie wild auf. Irgendetwas stimmte hier nicht und mir kam zum ersten Mal der Verdacht, dass sich jemand an der Elektrik meines Wagens zu schaffen gemacht hatte. Dieser Gedanke eskalierte zu einem mörder i schen
Weitere Kostenlose Bücher