Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
dämlich im Lexikon nach, dort findest du ein Bild von dir, ve r stehst du?“
Billy schlug seinen kleinen Notizblock mit einer raschen B e wegung zu.
„Weißt du, eigentlich habe ich dich immer gemocht. Als wir noch Kollegen waren, wusste ich, dass wir gute Partner werden könnten. Aber du musstest ja wieder mal aus der Reihe tanzen. Typisch. Du hast alles versaut, weil du ein so unendlich b e schränkter Idiot bist. Du hast deine Karriere weggeworfen.“
„Das nennst du Karriere? Du bist ein verdammter, käuflicher Bulle. Du bist nichts weiter als eine billige Nutte. Ein Laufbu r sche. Du spielst das Spiel dieser Drec k schweine mit. Schön. Meinetwegen, aber ohne mich. So einer bin ich nicht, k a piert?“
Sein Blick verriet mir, dass ich voll ins Schwarze getroffen hatte und ich bohrte weiter.
„Wie geht’s Meiers und Boch, diesen Wildsäuen. Gehst du für sie Schmiergelder einsammeln, oder hast du dafür auch schon deine L a kaien. Ich nehme an, wenn man so tief in die Ärsche seiner Vorgesetzten kriecht, wird man recht schnell b e fördert, oder?“
Billy hatte genug, erhob sich vom Bett und steckte seinen Block und den Stift weg.
„Ich sehe schon. Mit dir ist es vorbei. Du bist fertig. Ich werde in meinen Bericht schreiben, dass du unzurechnungsfähig bist“, sagte er zornig, während er in Ric h tung der Tür marschierte. Ich rief ihm hi n terher:
„Soll ich es dir Buchstabieren? D u dumme Sau “
Bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal zu mir um und zeigte mir seinen bösen Finger. Dann sagte er etwas, was mich beinahe dazu gebracht hätte, mein gesamtes Frü h stückstablett nach ihm zu werfen. Ich wurde so wütend, dass mein Herz viermal so schnell hämmerte, als zuvor. Ich war auf Hundertachtzig, denn er sagte mit leiser, überheblicher Sti m me:
„Hey Pacman. Game over.“
Wenige Minuten später kam die dicke, fette Schwester wieder ins Zimmer g e stürmt und sah mich böse an. Mit erhobenem Zeigefinger sagte sie:
„Sie haben ja gar nichts gegessen. Also, so geht das aber nicht.“
Ich grinste sie nur schweigend an und bat sie sehr höflich, das G e schirr dazulassen und sich endlich zu verpissen. Sie erklärte mir, dass dies eine einmalige Ausnahme sei und verschwand wutentbrannt noch bevor ich sie erwürgen konnte. Ich aß ein Marmeladenbrötchen und stieg aus dem Bett. Ich musste ins Bad um meine Frisur zu übe r prüfen. Außerdem musste ich hier raus, bevor ich noch wahnsinnig wurde. Ich konnte diese Krankenschwester mit ihrer Gongstimme nicht noch einmal ertr a gen.
Sie mögen es für reichlich unvernünftig halten, den Laden zu verla s sen, ohne mit einem Arzt gesprochen zu haben, aber in einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon wi e der ein Irrsinn für sich.
Ich, jedenfalls, hielt es hier keine Sekunde länger aus. Ich wusch mir schnell das Gesicht, versuchte mit den Händen das Chaos meiner Haare ein wenig zu bändigen und entfernte den Verband an meinem Bein. Ein paar Verbrennungen, die sicher von selbst heilen würden und eine kleine Schramme waren die einzigen sichtbaren Verletzungen, die Ärzte waren mal wieder übervorsichtig gewesen. Mein verbu n dener Arm sah auch nicht schlimmer aus, wie das Bein, Verbre n nungen zweiten Grades, nicht schön, aber sicher nicht tödlich, aber, verdammt noch mal, das schlimmste war...
...meine Haare waren angesengt.
Ich starrte schockiert auf meine Frisur. Es zerriss mich in St ü cke. Es würde Wochen dauern, bis diese Haare wieder nac h gewachsen sein würden, wenn sie übe r haupt wieder wachsen würden. Verdammt.
Ich schlüpfte in meinen völlig ruinierten Anzug und machte mich endgültig vom Acker, bevor dieses Tier von Kranke n schwester mich wieder besuchen würde. Nur weg aus diesem Irrenhaus.
Vor der Klinik stand ein Taxi und ich öffnete die Wagentür. Der T a xifahrer sah mich freundlich an und sagte:
„Sorry. Besetzt. Ich warte auf Fahrgäste.“
Ich zog fünfzig Euro aus der Tasche und hielt sie ihm hin.
„Noch so einer, wenn du mich schnell zum Stadtrand bringst.“
„Cool“, sagte der Fahrer und steckte den Lappen ein. Nach fünfzehn Minuten war ich zu Hause und um h undert Euro ä r mer.
Es war ein unheilvolles Gefühl, als ich an meiner Garage vor ü be r ging. Das Tor war geschlossen und mein Ford stand nicht davor. Ich trauerte um mein altes Mä d chen. Diesen Tod hatte sie nicht verdient. Dann ging ich den Flur entlang zu me i ner Wohnung. Schon
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