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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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kam ihr bekannt vor, obwohl er sich immer im Hintergrund hielt und sie seinen Namen nicht kannte. Er war derjenige, den der Wookiee Chewbacca bewußtlos geschlagen hatte, indem er ihn mit einem Hieb des langen, fellbewachsenen Arms gegen die Wand geschleudert hatte.
    »Was ist los?« Die Stimme aus dem Innern des Helms, der seine Gesichtszüge verbarg, klang metallisch, und Yarna begriff, daß er durch einen Atemfilter sprach. »Wo ist Master Jabba?«
    »Ist noch nicht zurückgekehrt«, sagte Yarna und spürte, wie ihre Herzen schlugen. »Wer sind Sie?«
    »Sergeant Doallyn, zu Diensten«, sagte der Wächter und nahm automatisch Haltung an. Weiteres Klopfen am Eingang ließ ihn zur Treppe sehen. »Wer ist an der Tür, Miss Gargan?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie und genoß die respektvolle Anrede. Es war lange her, seit jemand sie anders als die »Häßliche« genannt hatte. Sie hörte das Klopfen erneut, diesmal war es schwächer. Yarna zuckte mit den Schultern und streckte die Hand aus. »Der Wächter, der dort stehen sollte. ist nicht da. Und ich hatte das Gefühl, daß ich ohne einen Wächter nicht aufmachen sollte.«
    Der Helm nickte. »Gut gedacht.« Er bedeutete ihr, sich ihm anzuschließen, und ging die Treppe hinauf. Yarna blieb so dicht hinter ihm, daß sie ihm beinahe auf den Stiefelabsatz getreten wäre.
    Als das Paar das gewaltige, massive Tor erreicht hatte, blickte Doallyn auf den Wächterbildschirm, aber es war zu dunkel, um die Identität des Besuchers ausmachen zu können. Er zog den Blaster, dann winkte er sie heran. »Öffnen Sie, dann treten Sie zurück.«
    Mit einer Schnelligkeit, die ihre Masse niemals hätte vermuten lassen, tippte Yarna die richtige Kombination ein und sprang zur Seite. Langsam polterte das gewaltige Portal in die Höhe. Kalte Nachtluft drang herein.
    Der Quarren Tessek stand dort, seine Kleidung war in Unordnung und stank nach Rauch. Seine faltigen, mit Tentakeln versehenen Züge waren bleich und aufgesprungen, als wäre er großer Hitze ausgesetzt gewesen. »Jabba. Master Jabba. der Segelgleiter.«, plapperte er atemlos. »Solo, der Wookiee. und dieser Jedi! Es könnte einen Angriff geben!«
    »Wo ist Jabba?« verlangte Doallyn zu wissen.
    »Tot! Sie hat ihn erwürgt, diese alderaanische Tänzerin, die neue. Die Hinrichtung sollte gerade stattfinden, da brach auf dem Segelgleiter ein schrecklicher Kampf aus. Sie hatten Waffen versteckt, und dieser junge Jedi, Luke Skywalker - er hatte unglaubliche Kräfte! Ich habe gegen sie gekämpft, aber dann streifte mich ein Schuß, und ich verlor die Kontrolle über meinen Schlitten... Ich wäre um ein Haar in der Sarlacc-Grube gelandet! Dann« - er wedelte ausdrucksvoll mit den Armen - »eine riesige Explosion! Der Segelgleiter wurde über das ganze Dünenmeer verteilt!«
    »Jabba? Tot?« Sogar aus Doallyns künstlicher Stimme klang Verblüffung.
    Der Quarren nickte. Er blickte von Yarna zu Doallyn, dann schien er sich an seine Würde zu erinnern. Er straffte sich und rückte die hängenden Schultern zurecht. »Ich habe hier jetzt das Kommando«, sagte er, und seine Stimme gewann an Kraft. »Wartet hier auf mich. Ich bin gleich wieder bei euch.«
    Doallyn salutierte halbherzig, enthielt sich aber jedes sonstigen Kommentars, und der Quarren, der noch immer am ganzen Leib zitterte, drehte sich um und schwang das Bein über seinen Schlitten. Augenblicke später war er verschwunden.
    Yarna stand wie gelähmt da, wagte kaum zu glauben, was sie gehört hatte. Auf diesen Tag hatte sie so lange gewartet! Konnte Tessek lügen? War das ein weiterer von Jabbas verrückten Plänen, die Loyalität seiner Leute zu testen? Trotzdem. sie glaubte nicht, daß der Quarren ihr etwas Böses wollte. Gestern hatte er sie dabei erwischt, wie sie sich ein paar Halbedelsteine unter den Nagel riß, und sie nicht Jabba gemeldet. Sie dachte an Tesseks weit aufgerissene, furchterfüllte Augen. Nein. Der Quarren sagte die Wahrheit.
    Am Fuß der Treppe ertönte aufgeregtes Gemurmel, und Yarna begriff, daß sich die Neuigkeit bereits verbreitete. Innerhalb von wenigen Minuten würden alle Bescheid wissen. Die Askajianerin rang um ihre Beherrschung. Sie mußte nachdenken.
    Nachdenken! Was bedeutete diese Nachricht für sie? Was würde jetzt passieren?
    Sie dachte gar nicht daran, Tessek zu gehorchen - obwohl er ihr am Vortag einen Gefallen getan hatte. Wie jedermann wußte, war der Quarren ein berüchtigter Feigling. Yarna fiel keiner ein, der über die nötige

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