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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Willenskraft, Skrupellosigkeit und Intelligenz verfügte, um jetzt, wo es Jabba nicht mehr gab, die Führung zu übernehmen. Es würde keine Stunde dauern, bis im Palast das Chaos herrschte. Und in Mos Eisley... Yarna stockte der Atem, als wäre ihr ein kandiertes Jagbat-Bein im Hals steckengeblieben. Nach tatooinischem Gesetz würde man Jabbas illegal erworbenes Eigentum beschlagnahmen und liquidieren. Die Sklaven würden an den Meistbietenden verkauft werden.
    Yarna war keine Sklavin im legalen Sinn, da Jabba mit ihr einen »Vertrag« abgeschlossen hatte, mit dem Versprechen, daß sie sich eines Tages freikaufen konnte. Das war eines der beliebtesten Täuschungsmanöver des Aufgedunsenen gewesen. »Freie« Leute arbeiteten in der Regel härter und zeigten mehr Eifer als Sklaven. Und Yarna konnte sich ganz genau an den Wortlaut des Vertrags erinnern, den sie mit einem Daumenabdruck unterzeichnet hatte - laut den Statuten erlosch der Vertrag im Fall von Jabbas Tod, und sie war wieder ihre eigene Herrin, es sei denn natürlich, sie hätte irgend etwas mit diesem Tod zu tun gehabt. Aber das war ja nicht der Fall. Also. war sie frei.
    Das Versprechen, sich irgendwann die Freiheit verdient zu haben, hatte Yarna zu einer treuen Dienerin des huttischen Verbrecherlords gemacht; sie hatte für ihn getanzt, sich um das Dienstpersonal und die Reinigungsdroiden gekümmert und für die anderen Tanzmädchen so etwas wie eine Mutterfigur abgegeben. Noch drei Jahre, und sie wäre frei gewesen - natürlich nur unter der Voraussetzung, daß Jabba ihrer nicht überdrüssig geworden wäre und sie getötet hätte.
    Der Gedanke an Leia und die anderen Tänzerinnen ließ sie unwillkürlich an Oola denken. Hätte die arme kleine Twi'lek doch nur ihren Rat beherzigt, dann wäre sie jetzt noch am Leben - und hätte ebenfalls die Freiheit zurückerhalten! Yarna hatte Oola nicht besonders gut gekannt, aber sie hatte das Mädchen gemocht - selbst wenn sie so dumm gewesen war, ihren Rat zu ignorieren, wie man hier überleben konnte.
    Es war erst wenige Tage her, daß man Oola dem Monster, das unter dem Thronsaal lebte, zum Fraß vorgeworfen hatte. nun war die Bestie auch tot, getötet von dem jungen Krieger, der sich als Jedi bezeichnete. Yarna, die von oben zugesehen hatte, hatte nur mühsam ihre Freude über diese Tat verbergen können. Die askajianische Tänzerin hatte die häßliche Bestie mit leidenschaftlicher Inbrunst gehaßt, seit sie Nautag, ihren Gefährten, verschlungen hatte. Ihre ganze Familie war bei einem Beutezug von Sklavenhändlern gefangengenommen und als Teil einer Lieferung nach Tatooine verschleppt worden, die Jabba persönlich in Auftrag gegeben hatte. Die Sklavenjäger hatten ihre Ware im Thronsaal aufmarschieren lassen und den Hutt gebeten, sich die besten Stücke auszusuchen.
    Dann war Nautag - in einem Augenblick, der Yarna noch immer in ihren Alpträumen heimsuchte - vorgetreten und hatte den Aufgedunsenen verflucht, sich Jabba widersetzt und verkündet, daß er und seine Gefährtin und ihre Jungen niemals Sklaven sein würden. niemals! Jabba hatte nur gelacht, dieses tödliche »Ho, ho, ho!«, das Yarnas Herzen immer zu Eis erstar- ren ließ. Jabba lachte. und löste die Falltür aus, und Nautag fiel in die Tiefe.
    Ihr Gefährte hatte tapfer gekämpft, aber nach wenigen Minuten war alles vorbei gewesen. Das triumphierende Gebrüll des Rancors, nachdem er ihren Gefährten in Stücke gerissen hatte, dröhnte der askajianischen Tänzerin in den Ohren.
    Yarna zuckte zusammen, ein schriller, unverkennbar weiblicher Schrei riß sie abrupt ins Hier und Jetzt zurück. Das Chaos hatte angefangen.
    Ich muß hier raus, dachte sie, und ihr fiel wieder der kleine Beutel mit Wertgegenständen ein, die sie seit ihrer Ankunft hier zusammengestohlen hatte. Sie würde sie brauchen, wenn sie in Mos Eisley eintraf - und bei ihren Jungen. Präfekt Talmonts Auktionatoren würden die Kleinen gern verkaufen, aber sie würden mindestens hundert pro Stück verlangen.
    In Gedanken rechnete sie den Wert ihres kleinen Schatzes zusammen. Habe ich genug? Vermutlich. So gerade eben.
    Sie konnte nicht hierbleiben, jetzt nicht mehr. Sie würde keinen Tag überleben, das war ihr klar. Erst vor kurzem hatte sie in das Antlitz des Todes gesehen, der Jabbas Palast heimsuchte, und sie wußte, daß er sie töten würde, um zu verhindern, daß sie berichtete, was sie gesehen hatte. Es war reines Glück gewesen, das sie gestern gerettet hatte. Wenn Ortugg

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