Palast der Dunklen Sonnen
Gefangennahme getötet. Ich muß nach Mos Eisley, bevor die Behörden Jabbas Besitz verkaufen. Sie werden meine Babys verkaufen - ich muß rechtzeitig dort sein, um sie zu kaufen!«
Irgendwie wußte sie, daß er sie aus dem Innern seines Helmes anstarrte. »Mos Eisley? Sie wollen nach Mos Eisley?«
»Ich muß«, sagte Yarna drängend. »Und zwar schnell.«
»Durch das Dünenmeer? Sie müssen verrückt sein.«
Yarna kämpfte sich auf die Füße, ihre schweren Brüste drängten sich gegen die haltspendenden Lederriemen. »Vermutlich«, stimmte sie ihm zu. »Aber ich sterbe lieber dort draußen« - sie zeigte mit der Hand in die ungefähre Richtung von Mos Eisley -, »als hier gefangen zu sein und darauf zu warten, das nächste Opfer des Killers zu werden.«
»Der unbekannte Killer.«, sagte Doallyn. »Ja, das ist etwas, worüber man nachdenken sollte. Ich möchte auch nicht unbedingt sein nächstes Opfer werden.«
»Wenn ich bleibe«, sagte Yarna, zwängte sich den Beutel zwischen die untersten Brüste und band ihn sicher fest, damit er nicht herausfallen konnte, »werde ich das nächste Opfer sein. Ich weiß es.« Sie blickte zu ihm hoch und fröstelte. »Ich. ich habe sein Gesicht gesehen. Er wird mich nicht leben lassen.«
»Sie haben ihn gesehen?« Doallyns Tonfall klang energisch. Er packte ihren Arm, zog sie an sich und blickte reflexartig über die Schulter. »Wer ist er?« flüsterte er.
Yarnas Stimme bebte. »Ich kenne seinen Namen nicht«, murmelte sie heiser. »Er ist ein großer, schlanker Humanoide, er ist der, der wie ein Stutzer herausgeputzt ist... der mit den Hauttaschen im Gesicht.« Sie fuhr mit dem Finger ihre Wangen hinunter, um zu verdeutlichen, was sie meinte.
»Das ist Jerriko, den Sie da beschreiben«, sagte Doallyn. »Dannik Jerriko. Er hat für Jabba gearbeitet. Sind Sie sicher? Woher wissen Sie das?«
»Weil er gestern versucht hat, mich umzubringen.« Yarnas Stimme war völlig ruhig, aber ihr ganzer, stattlicher Leib zitterte. »Er hat da... Dinger, die aus seinem Gesicht kommen. Neben seiner Nase. und sie bringen einen um.«
»Dinger?« wiederholte Doallyn. »Was für Dinger?«
»Sie sind wie Fühler. Sie entfalten sich. Er.« Die Erinnerung ließ sie beinahe würgen. »Er schiebt sie einem in die Nase. das hat er auch mit dem Küchenjungen gemacht.«
»Wie sind Sie ihm entkommen?«
»Er hatte mich gerade mit den Fühlern berührt, als einer der Gamorreaner hereinkam. Er. diese Kreatur. ließ mich los.«
»Aber Jerriko ist Ihnen doch unterlegen.« Doallyns Finger schlossen sich fester um ihren Oberarm, drückten auf die Muskeln unter der wabbeligen Oberfläche. »Sie sind doppelt so stark wie er.«
»Wenn er einen mit den Händen berührt und einem in die Augen sieht. kann man sich nicht mehr bewegen«, flüsterte Yarna und spürte, daß ihr übel wurde. »Wenn man dann sieht, wie sich diese Fühler abwickeln, weiß man, was da passiert, weil er will, daß man Bescheid weiß. Aber man kann sich nicht rühren. Es ist. schrecklich.« Sie würgte, legte die Hand auf den Mund, kämpfte um ihre Selbstbeherrschung. Augenblicke später sah sie wieder zu ihm hoch.
»Wenn Sie bei Ihrem wie auch immer beschaffenen Glaubenssystem schwören, daß Sie mich danach zum Repulsormaschinenpark eskortieren, bringe ich Sie jetzt zu diesen Gaspatronen«, versprach Yarna. Wie konnte sie jemandem vertrauen, dessen Gesicht sie nicht sehen konnte? Aber ihr blieb keine Wahl.
Doallyn legte zwei Finger und einen Daumen an die Uniformbrust, es sah wie eine rituelle Geste aus (was es vermutlich auch war). »Ich schwöre bei den Himmels-Seraphen, daß ich Sie zum Maschinenpark bringe.«
Yarna nickte. »Dann los.«
Die beiden betraten den Korridor und schlugen die Richtung zur anderen Seite des Gebäudes ein. Yarna übernahm die Führung. Sie ging schnell und mit sicherem Schritt, und die ganze Zeit war sie sich der gelegentlichen Aufschreie und des Gepolters, das aus anderen Teilen des Palastes herüberdrang, nur allzu bewußt. Nur noch ein paar Minuten, und ich bin hier raus, sagte sie sich, und ihre Schritte wurden immer schneller. Sie lief beinahe. Nur noch ein paar Minuten...
Als sie um die nächste Ecke bog, verließ sie das Glück; Doallyn befand sich ein Dutzend Schritte hinter ihr. Zwei von Jabbas ehemaligen Wächtern warteten darauf, zuschlagen zu können. Die Tänzerin erkannte sie - der Mensch hieß Tornik, der Gamorreaner war Warlug. Beide waren so betrunken, daß sie schwankten. Sie
Weitere Kostenlose Bücher