Palast der Dunklen Sonnen
niederzüngelten. Die Schmerzen, die sich wellenförmig nach oben ausbreiteten, um Boba Fett zu begrüßen, schmeckten wie der Wein eines alten und edlen Jahrgangs. Wenn er die Augen schloß, konnte er die Hauptkammer sehen, in der Susejo hing, wie er in der brodelnden Luft schimmerte.
Du.
»Ja, ganz genau.«
Im Schmerz der Kreatur konnte Boba Fett so etwas wie Erleichterung fühlen. Du befreist mich aus einem langen Zyklus.
Die Sklave II schwebte über der Grube. und dann trieb das Raumschiff zur Seite und landete fünfzig Meter vom Grubenrand entfernt, weit außerhalb der Reichweite auch des längsten der brennenden, sich windenden Tentakel. Susejos Qual und Verwirrung erreichten Fett. Was für eine seltsame Gnade soll das sein ?
Die unter dem mandalorianischen Helm verborgenen Lippen Boba Fetts, der in der Sklave II saß, verzogen sich andeutungsweise zu einem Lächeln. Er sagte: So ein Barve ißt man doch nicht auf einmal.
Ich verstehe... Dann nehme ich an, daß ich dich wiedersehen werde.
Darauf kannst du dich verlassen, erwiderte Boba Fett. Seine Hände tanzten über das Kontrollpult.
Flammen zuckten aus den Triebwerksdüsen; wieder flutete Licht über die Große Grube von Carkoon.
Ein dunkler Geist schoß in die Nacht hinauf.
Unter die Haut:
Die Geschichte der dicken Tänzerin
von A. C. Crispin
Bumm. Bumm. Bumm.
Das rhythmische Pochen hallte leise durch den höhlenartigen Thronsaal von Jabbas Palast. Die stämmige Gestalt, die mit untergeschlagenen Beinen auf der leeren Thronplattform hockte, schoß in die Höhe und starrte erwartungsvoll auf den Torbogen, hinter dem die Treppe nach oben zum Eingangstor führte. Das Pochen ertönte erneut.
Warum sollte jemand dort draußen stehen und ans Tor klopfen? fragte sich Yarna d'al Gargan. Die vielbrüstige Tänzerin stemmte sich in die Höhe und bewegte sich vorsichtig auf den Torbogen zu; von dort blickte sie die Treppe hinauf zum Haupttor. Jabbas Krötenhund Bubo, der oben am Treppenabsatz angebunden war, sah zu ihr herunter, quakte kläglich und bettelte um einen Leckerbissen. Dieses eine Mal ignorierte Yarna ihn. Sie strengte ihr empfindliches Gehör an und hörte einen leisen Ruf.
Bumm. Bumm. Bumm.
Die Askajianerin blickte sich um und schluckte nervös. Auf keinen Fall würde sie allein dort hinaufgehen. Der Tod schlich durch die Korridore und Räume von Jabbas Palast; sie hatten eine weitere Leiche gefunden, die des unglückseligen Küchenjungen Phlegmin. Einige Zeit zuvor war Yarna selbst angegriffen worden und nur mit Mühe unverletzt entkommen.
»J'Quille?« rief sie leise in das Dämmerlicht hinein. Er war zu dieser Zeit als Wächter eingeteilt.
Keine Antwort.
Wo steckte dieser blöde Whipide bloß? Sie zitterte, legte die Arme um die wogenden Berge ihrer obersten Brüste und wiegte sich. Draußen waren die Sonnen untergegangen, zu dieser Stunde sollte sich dort niemand aufhalten.
Sicher, Master Jabba war mit seinem Segelgleiter aufgebrochen, um sich die Hinrichtung dieses unglückseligen Han Solo und seiner Freunde anzusehen. Der Hutt war seit Stunden überfällig, und keiner hatte seitdem von ihnen ein Wort gehört. aber das da draußen konnte nicht Master Jabbas Gefolge sein. Er würde nicht am Vordereingang klopfen. Er würde den Palast durch das große Hintertor betreten. Nachdem Yarna nun seit fast einem Jahr im »Dienst« des Hutt stand, kannte sie die Routine nur allzu gut.
Wer also stand dort draußen?
Und was sollte sie tun?
BUMM. BUMM. BUMM.
Die Intensität des Klopfens verdoppelte sich, und das Rufen wurde lauter, verzweifelter. Alle, die über die Autorität verfügten, ihr Befehle zu erteilen - Master Fortuna, Tessek, Barada -, waren weg. Selbst der Kommandant der Gamorreaner, Ortugg, war nirgendwo in Sicht.
Sie fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich so trockenen Lippen, drehte sich um und legte die Hände an den Mund. »Wachen!« brüllte sie in den Thronsaal. »Wachen! Sind alle taub geworden? Da steht jemand am Haupteingang!«
Andere Mitglieder des bunten »Hofstaats« des Hutt, die in den Nischen des Thronsaals geschlafen hatten, rührten sich und blickten sich verstohlen um. aber keiner gesellte sich zu der Askajianerin am Fuß der Treppe. In Jabbas Palast konnte es gefährlich sein, wenn man die Aufmerksamkeit auf sich zog.
Yarna hörte sich im Laufschritt nähernde Schritte, dann stürmte ein bewaffneter Humanoide durch den gegenüberliegenden Torbogen. Der Wächter in der abgenutzten schwarzen Rüstung
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