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Palast der Stuerme

Palast der Stuerme

Titel: Palast der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Tischen, meist Paare, aber auch die eine oder andere Familie. Und plötzlich fühlte sie sich schrecklich einsam, der köstliche Imbiss schmeckte wie Sägespäne. Sie schob den Teller zurück und stand auf, die Ereignisse des Morgens schienen sie einzuholen. An der Rezeption reichte man ihr den Zimmerschlüssel, zusammen mit einem an sie adressierten Umschlag. Die Handschrift kannte Claire nicht, und mit einem verwunderten Stirnrunzeln ging sie zum Lift.
    Erst in ihrem Zimmer öffnete sie den Umschlag und war verwirrt. Der Brief stammte von Scheich Ahmed, und er bat um ein Gespräch mit ihr. Doch wozu? Der Brief war bewusst vage gehalten, voll des Dankes für das, was sie getan hatte, und doch verrieten die Worte nichts über den eigentlichen Grund, weshalb der Scheich sie zu sich bat. Er teilte ihr mit, dass er einen seiner Männer zu ihr schicken werde, der sie dann zur Suite des Scheichs eskortieren sollte. Nun, damit war er von vornherein einer Absage von ihrer Seite zuvorgekommen!
    Claire unterdrückte den Seufzer und holte die Postkarte hervor, die sie besorgt hatte. Sie würde erst an Teddy schreiben. Die Sommerferien standen vor der Tür, und Teddy war von einem Schulfreund zu einem Urlaub auf der elterlichen Yacht eingeladen worden. Claire hatte sich schon den Kopf zerbrochen, wie sie für Teddys Garderobe aufkommen sollte, aber Susans Scheck würde neben der neuen Schuluniform auch dafür reichen. Sogar etwas Taschengeld für Teddy würde noch möglich sein. Ihr Bruder würde sich freuen, wenn sie ihn dies wissen ließ.
    Sie hatte gerade mit dem Schreiben begonnen, als es energisch an ihrer Tür klopfte. Das musste wohl der Mann sein, den der Scheich schickte, um sie abzuholen. Claire öffnete die Tür und rang leise nach Luft, als Raoul vor ihrer Schwelle stand.
    „Ich hole nur meine Handtasche und die Schlüssel.“ Sie ließ die Tür offen stehen und ging wieder in den Raum hinein. Allerdings war sie mehr als überrascht, dass Raoul ihr ins Zimmer folgte, anstatt höflich draußen zu warten. Auch schien er keine Skrupel zu haben, die Adresse auf der Postkarte zu lesen, die auf dem Tisch lag.
    „Ihr Freund?“, fragte er ohne das geringste Zeichen von Verlegenheit.
    „Meine Beziehung zu Teddy geht Sie nichts an“, fauchte Claire wütend. An diesem Mann war etwas, das sie vom ersten Augenblick an aufrieb, zudem war offensichtlich, dass die Abneigung auf Gegenseitigkeit beruhte. Sein Verhalten ihr gegenüber grenzte an Feindseligkeit.
    „Das wird meinem Onkel nicht gefallen“, murmelte er, doch bevor Claire nachfragen konnte, hielt er ihr schon die Tür auf, damit sie ihm vorausgehen konnte. „Meine Mutter behauptete immer, die guten Manieren meines Vaters seien der Grund gewesen, weshalb sie sich überhaupt in ihn verliebt habe.“ Ein dünnes Lächeln umspielte seine Lippen. „Meine Landsleute …“
    „… behandeln Frauen eher wie einen Besitz“, fiel Claire ihm bissig ins Wort. „Kein Wunder, dass Ihre Mutter einen Europäer vorzog.“
    „Sie etwa auch, Miss Miles? Weil europäische Männer leichter zu manipulieren sind? Gehören Sie zu jenen modernen Frauen, die davon überzeugt sind, das stärkere Geschlecht zu sein? Die ihre Liebhaber so oft wechseln wie ihre Kleider?“
    Claire hatte Mühe, die Beherrschung zu behalten. „Und Sie? Ziehen Sie etwa unterwürfige Frauen vor, die sich dem dominanten Willen eines Mannes bedingungslos fügen? Wie gut, dass wir beide unsere Präferenzen ausleben können, ohne einander in die Quere zu kommen.“
    Es hatte nicht mehr als eine ironische Bemerkung sein sollen. Doch auf die Wut, die ihre Worte auslösten, war Claire nicht gefasst.
    Raouls Miene wurde hart wie Stein, die grünen Augen verdunkelten sich und fixierten die ihren. „Sie können vielleicht Ihren Vorlieben frönen, Miss Miles, ich allerdings habe weniger Glück. Moslemische Väter achten sehr darauf, wem sie die Hand ihrer Tochter geben. Und wie jedes Kind aus einer Mischehe werde ich von beiden Seiten nicht akzeptiert. Um genau zu sein … wäre mein Onkel, Scheich Ahmed, kein so großherziger Mann, könnte ich nicht einmal ein Land meine Heimat nennen.“
    Er deutete den Ausdruck auf ihrem Gesicht richtig, und seine Züge wurden noch unnachgiebiger. „Ihnen mag die Vorstellung einer Ehe zwischen Ost und West sehr romantisch erscheinen, doch meine Mutter musste bald feststellen, dass mein Vater nicht die Absicht hatte, das gegebene Versprechen zu halten. Mein Vater heiratete meine

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