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Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Titel: Paloma - Ein Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Dannenmann
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danach hinunter an den Strand. Die Kinder beschäftigten sich mit dem Boot, die Erwachsenen gingen schwimmen.
    Karen war überrascht über das seichte Wasser. Was Philipp allerdings weniger mochte. Er beeilte sich, in tieferes Wasser zu kommen, das nicht diese Badewannentemperatur hatte. Bobby blieb neben ihm, aber als das Wasser dann tief genug zum Schwimmen war, tobten sie erst eine Weile herum, tauchten untereinander weg und jagten sich gegenseitig, bis Bobby mit kräftigen Zügen weiter hinaus schwamm. Philipp folgte ihr. Aber sie hielten beide das Tempo nicht lange durch und drehten sich danach auf den Rücken und ließen sich treiben und winkten Karen zu, die im flachen Wasser bei den Kindern geblieben war.
    „Ich hab ein richtig gutes Gefühl, du auch?“, rief Bobby Philipp zu.
    „Wegen Karen?“
    „Genau.“
    „Ich auch. Wird ihr schon gefallen hier, denke ich.“
    „Bestimmt hat sie sich in ein paar Tagen eingewöhnt und dann macht ihr die Hitze auch nichts mehr aus. Ich werde mir jedenfalls Mühe geben, dass sie gerne hier ist.“
    „Ich weiß, Bobby. Danke.“
    Bobby schlug mit der flachen Hand aufs Wasser, sodass Philipp einen Schwall Wasser ins Gesicht bekam. Dabei lachte sie. „Du musst dich nicht bedanken, Dummkopf. Ich tu das hauptsächlich meinetwegen. Wenn Karen gerne hier ist, kommt ihr nämlich bald wieder und genau so stelle ich es mir vor.“
    Danach schwammen sie in gemütlichem Tempo zurück und legten sich zum Trocknen auf den warmen Sand. Ein Stück entfernt lagen jetzt ein paar junge Leute. Auch wenn Philipp in die Ferne über den kilometerlangen Strand schaute, war kaum jemand zu sehen. Philipp vermutete, dass es im Moment wohl zu heiß war für Ausflüge und die Touristen deshalb lieber am Pool oder an den Stränden in Hotelnähe blieben. Er blickte noch eine Weile auf das in der Sonne glitzernde Wasser und machte dann, schläfrig geworden vom ruhigen Rauschen kleiner Wellen, ein Nickerchen.
    Am Abend kam Desiree vorbei. Sie saßen gerade rund um den großen Holztisch auf der Veranda und aßen Spaghetti. Vicky und Alex war anzusehen, wie müde sie waren, aber sie hielten sich tapfer und verdrückten riesige Portionen. Seeluft und Sonne hatten sie alle hungrig gemacht.
    Als die Kinder Desiree kommen sahen, liefen sie ihr entgegen und begrüßten sie stürmisch. Auch Philipp ging ihr entgegen. Als er sie in die Arme schloss, roch er ihren guten Duft nach Sonne und Erde und in seiner Kehle bildete sich so etwas wie ein Kloß und er schämte sich wegen seiner Treulosigkeit in den Jahren davor.
    Desiree erwähnte jedoch mit keinem einzigen Wort seine lange Abwesenheit von der Insel. Und in Wahrheit hatten sie sich auch nie ganz aus den Augen verloren. Bobby hatte Philipp, was Desiree betraf, all die Jahre über auf dem Laufenden gehalten. Und umgekehrt vermutlich ebenso.
    Mit Desiree in der Mitte, kehrten Philipp und die Kinder auf die Veranda zurück und überließen sie erst einmal Bobby. Die beiden begrüßten sich herzlich. Und danach war Karen an der Reihe.
    Sie war als einzige sitzen geblieben. Und noch etwas unterschied sie von den übrigen. Sie wirkte ausgesprochen städtisch in ihrer Bluse und den langen Hosen, die sie der Mosquitos wegen angezogen hatte. Alle anderen waren in T-Shirts und Badehosen. Und sie hatte nicht die Spur Farbe abbekommen, da sie sich den ganzen Nachmittag über nicht vom Sonnenschirm weggerührt hatte, den Bobby angeschafft hatte, als die Kinder noch sehr klein waren.
    „Das ist also deine Frau, Philipp. Wird auch langsam Zeit, dass ich sie kennen lerne.“ Desiree küsste Karen rechts und links auf die Wange. „Willkommen auf Magali.“
    „Danke“, sagte Karen, offensichtlich überrascht.
    „Mein Gott, Philipp. Sie ist eine Schönheit. Jetzt versteh ich dich. Ja, ich versteh jetzt wirklich einiges.“
    Karen wehrte das Kompliment verlegen ab.
    „Jetzt weiß ich, wieso Philipp nicht mich geheiratet hat. Dabei war ich mal heftig hinter dir her, stimmt’s Philipp?“ Durch ihr Augenzwinkern verriet Desiree jedoch, dass sie nur Spaß machte. Philipp zog einen Stuhl für Desiree an den Tisch und als sie neben ihm saß, fragte er sich, wie alt sie mittlerweile wohl sein mochte. Soweit er sich erinnerte, hatte er immer vermutet, sie sei zehn, fünfzehn Jahre älter als er. Jetzt war er sich dessen nicht mehr so sicher. Es kam ihm eher so vor, als ob sie sich altersmäßig allmählich näherten. Jedenfalls schien Desiree das Leben hier auf der Insel zu

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