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Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Titel: Paloma - Ein Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Dannenmann
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Schiff dachte. „Lass uns zum Wasser runter gehen, da spürst du die Hitze nicht so. Aber versuch erst mal den Wein. Desiree, du weißt doch, die Holländerin, von der ich dir erzählt habe, hat ihn uns als Begrüßungsschluck hingestellt. Wein von der Insel.“
    Karen nahm das Glas, aber sie wollte sich nicht setzen. Sie ging auf der Veranda auf und ab und sah sich um.
    „Du kennst ja alles schon von den ganzen Fotos, die Bobby immer mitgebracht hat“, sagte Philipp.
    „Ich erkenne es höchstens wieder. Aber jetzt, wo ich es wirklich vor mir sehe, finde ich, kein Foto wird dem Tal wirklich gerecht. Wahrscheinlich würde das nicht einmal eine Panoramaaufnahme schaffen. Philipp, es ist wirklich wunderschön hier. Mir ist jetzt klar, weshalb du hier ein Haus haben wolltest.“
    Philipp strahlte. Er sagte sich, dass vieles einfacher werden würde, wenn sie gerne hier war. Aber er warnte sie dennoch. „Aber alles ist schrecklich primitiv hier. Kein Strom, kein Telefon, rein gar nichts. Nur Wasser und Strand und Natur.“
    „Nur? Klingt doch ganz danach, als ob das genug sei. Jedenfalls um auszuspannen, um Urlaub zu machen.“
    „Hoffentlich wird das Haus nicht zu klein für uns alle“, mischte sich jetzt Bobby ein. „Falls es dir zu viel wird mit den Kindern, dann sag es ruhig, Karen. Wir ziehen dann um zu Desiree. Sie hat es uns ohnehin angeboten.“
    „Für die Kinder wäre es aber nicht dasselbe“, sagte Philipp. „Bei Desiree haben sie den Strand nicht direkt vor der Tür.“
    „Und für dich wäre es auch nicht dasselbe“, sagte Karen lächelnd. „Keine Angst, es wird schon gehen. Wir sind doch wahrscheinlich die meiste Zeit draußen am Strand oder so, meint ihr nicht?“
    „Also ich bestimmt“, sagte Philipp.
    Nachdem sie die Flasche geleert hatten, ging Philipp ins Haus, um sich kurze Hosen anzuziehen. Ein wenig ratlos blickte er auf die ganzen Koffer und Taschen in seinem Schlafzimmer, das er nun mit Karen teilte. Der schmale Gang zwischen Betten und Wand war nahezu vollgestellt. Er war auch früher schon mit umfangreichem Gepäck zur Cala Dragonera gekommen. Damals hatte es sich allerdings um Bücher oder Dinge fürs Haus gehandelt, aber Karen hatte sich nicht ausreden lassen, einen Großteil ihrer und seiner Sommergarderobe mitzuschleppen.
    Er öffnete seinen Koffer, nahm ein T-Shirt heraus und suchte im Schrank nach seinen alten verwaschenen Jeans.
    Durch das offene Fenster konnte er Bobby und Karen reden hören. Sie sprachen über das Haus, was nahe liegend war, da Karen Architektur studiert hatte. Die beiden sahen sich das Haus von allen Seiten an.
    „Phil wollte das Haus so und nicht anders“, hörte er Bobby sagen. „Mein Gott, was haben wir mal gestritten an einem Abend – wegen diesem Haus. Ich wollte etwas ganz anderes. Aber gut, schließlich war es sein Haus. Und hat er nicht recht gehabt? Passt sein Haus nicht perfekt zur Cala Dragonera und umgekehrt auch?“
    „Das stimmt. Es dominiert nicht das Tal, was eine wirkliche Sünde gewesen wäre. Mich stört höchstens, dass die Schlafzimmerfenster keinen Blick aufs Meer haben und so klein sind. Ich weiß, das klingt vermutlich bescheuert, aber am Meer erwartet man wohl immer Zimmer mit Meerblick.“
    Philipp musste grinsen. Und weil er sich plötzlich an die Zeit erinnerte, als hier alles noch eine einzige Baustelle war, stellte er sich vor, wie es wohl wäre, noch einmal Mauern hochzuziehen und Steine aufeinander zu setzen. Die Familie war größer geworden, ein Anbau wäre vielleicht gar nicht so übel. Ein, zwei Zimmer vielleicht. Viele Häuser hier auf der Insel hatten anfangs auch nicht mehr als zwei Schlafzimmer und wurden erst später allmählich vergrößert. Wenn er zum Beispiel seitlich anbaute und die Anbauten nach hinten verlängerte, würde eine Art Patio, ein Innenhof, entstehen, der Schutz bot an stürmischen Tagen. Aber wenn er ganz ehrlich war, reizte ihn vor allem der Gedanke, mal wieder Steine und Werkzeug in der Hand zu haben. Und körperlich zu arbeiten, bis er jeden Muskel spürte. Er beschloss, vorerst noch mit niemand darüber zu reden. Zumindest nicht heute, nicht an ihrem ersten Tag auf der Insel.
    Während Bobby Karen das System erklärte, mit dem sie das Zisternenwasser ins Haus bekamen, ließ Philipp sich von Alex sein neues Boot zeigen, ein Modell, das sich durch eine Fernsteuerung lenken ließ. Alex war sehr stolz darauf und wollte es auf der Stelle im Wasser ausprobieren. Gemeinsam zogen sie dann kurz

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