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Paloma

Paloma

Titel: Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Dannenmann
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sich an Salvador. „Mach dir wegen Eduardo keine Sorgen. Ich will sehen, dass er an mich verkauft und nicht an die Schweizer. Und dann ... dann geh ich zurück nach Deutschland und rede mit meinem Vater. Ich kann nichts versprechen, aber vielleicht leiht er mir das Geld für dein Land. Du musst mir aber versprechen, dass du in der Zwischenzeit nicht an jemand anderes verkaufst.“
    Salvador antwortete nicht, streckte Philipp nur schweigend seine rechte Hand hin.
    „Gut“, sagte Philipp, „gehen wir am besten gleich zu eurem Eduardo. Wenn er mir sein Land gibt, kann er sich gleich morgen früh den größten Teil des Geldes auf der Bank abholen.“
    „Und was wird aus deinem Haus?“, fragte Paloma.
    Ja, sein Haus! Daran durfte Philipp im Moment nicht denken. Und auch nicht daran, dass er wieder einmal früher als geplant nach Deutschland zurück musste. Letztes Mal wegen seines Vaters, der Druck gemacht hatte wegen seines Studiums und diesmal war es die veränderte Situation auf Magali, die ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Ja, was wurde aus seinem Haus? Philipp zog die Schultern hoch und lächelte. Auch wenn es ihm schwer fiel. „Tja, im Moment wird wohl nichts daraus. Lässt sich leider nicht ändern.“
    Auch das Gespräch mit seinem Vater, der für seine Baupläne auf Magali ohnehin kein Verständnis hatte, lag Philipp schwer im Magen. Er konnte höchstens versuchen, ihm mit dem Argument Wertzuwachs von Strandgrundstücken einen Kredit für den Kauf eines weiteren Grundstück abzuringen. Denn wenn er Salvador zu lange auf sein Geld warten ließ, würde er vermutlich doch an jemand anderes verkaufen und er hatte dann im besten Fall zwar kein Riesenhotel neben seinem Grundstück, aber eventuell Ferienbungalows oder ähnliches.
    Nachdem die Transaktion mit Eduardo unter Dach und Fach war, waren Philipps Tage auf der Insel gezählt. Er konnte zwar sein Auto zu einem besseren Preis als erwartet verkaufen – fahrtüchtige Gebrauchtfahrzeuge waren noch immer Mangelware auf der Insel – nachdem er aber die restlichen Löhne und die Ladung Steine bezahlt hatte, musste er seine Schwester Bobby telefonisch bitten, ihm Geld für die Heimreise zu schicken.
    Die Arbeit an den Gruben wurde eingestellt und die letzten beiden Tage bis zur Abfahrt des Schiffes nutzte Philipp für Aufräumarbeiten auf seinem Grundstück, auf dem es nun wieder still geworden war. Während er die nahezu fertigen Gruben für Zisterne und Sickergrube aus Sicherheitsgründen mit Brettern abdeckte, musste er daran denken, dass nun doch nicht er selber über sein Leben bestimmte. Wildfremde Leute, von deren Existenz er bis vor kurzem nichts wusste, zwangen ihm diese unerwünschte Wende auf.
     
    „Ich hab Pech gehabt, was?“, sagte er zu Desiree, bei der er an seinem vorletzten Abend zum Essen war.
    „Pech? Ich weiß nicht. Warst du nicht derjenige, der gesagt hat, der Süden sei für alle da?“
    „Das denke ich eigentlich immer noch, nur ...“
    „Aber nur solange es nicht dich betrifft, nicht dein Land, nicht dein Haus.“
    „Hätten die sich nicht woanders einen Platz für ihr verdammtes Hotel aussuchen können?“
    „Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andere an.“
    „So gesehen, na ja ...“
    Sie saßen auf der Veranda und tranken eine ziemliche Menge Wein. Philipp hatte das Gefühl, die Nacht nur so und nicht anders überstehen zu können. Ein riesiger Mond stand am Himmel und die Luft war warm, man konnte sie fast mit den Händen greifen, und es war verdammt hart zu vergessen, dass es sein vorletzter Abend auf Magali war.
    „Ich mag den Sommer hier am liebsten“, sagte Philipp. „Die Hitze und der Staub und die Fliegen sind mir egal, ich mag ihn trotzdem.“
    „Und was ist mit dem Winter? Wenn nach einem Regen alles grün wird und die Mandelbäume blühen?“
    „Den Winter mag ich auch.“
    „Und das Frühjahr? Wenn die Felder voller Margeriten und Klatschmohn sind? Und den Herbst? Wenn die Trauben reif sind?“
    „Den mag ich auch. All das mag ich, mehr als sonst irgendwas auf der Welt.“
    „Oh, oh“, Desiree drohte ihm, verschmitzt lächelnd mit dem Finger. „Die schöne Tochter der Insel magst du doch wohl auch ein bisschen. Jedenfalls hat man euch beide ziemlich oft zusammen gesehen. Die Buschtrommeln haben es mir verraten.“
    „Das ... das ...“ Philipp stand auf und dabei hatte er das Gefühl, als ob die Sterne sich über ihm im Kreis drehten. Er musste Halt an der Tischkante suchen.
    „Du

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