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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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                            Johann Svenson
     
    Charlotte schloss für einen Moment die Augen.
    Als dieser Brief sie vor exakt vierzig Tagen erreichte, hatte sie gleich dieses kribbelnde Gefühl in ihren Beinen gespürt. Sie musste lächeln, als sie sich an das alte Spiel mit ihrem Großvater erinnerte. Wann immer sie traurig oder ängstlich war, hatte ihr Großvater zu ihr gesagt: „Charly, mein Liebling. Du musst hüpfen! Spürst du es? Hüpf auf und nieder, von einem Bein aufs andere! Es verscheucht die bösen  Gedanken und wärmt dich auf.“
    Sie war gehüpft und gehüpft, solange bis sie beide sich die Bäuche vor L a chen gehalten hatten.               
    Charlotte stand nun auf und stellte sich auf die Zehenspitzen. Sie bewegte federnd die Knöchel, bis sie schließlich auf und nieder hüpfte.
    „Was treibst du denn da?“
    Sie hatte gar nicht gehört, dass Konesha ins Zimmer getreten war.
    „Das Flugzeug wird in zehn Minuten starten. Der Pilot setzt dich auf dem Flughafen in Mombasa ab.“
    „In Ordnung, ich bin so weit.“ Charlotte ließ ein letztes Mal den Blick durch diesen  Raum schweifen, nahm ihren Koffer und ging mit Konesha hinaus in die Hitze Afrikas.
    „Tja, es bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, Charly. Ich erinnere mich noch, wie du vor zehn Jahren hier aufgetaucht bist. Ich dachte, das kann doch nicht wahr sein. Sie schicken mir ein kleines Modepüppchen statt eines kräftig zupackenden Zahnarztes, den man auch für administrative Aufgaben gebrauchen kann. Ich bezwang meinen Zorn und wollte dir zumindest eine faire Chance einräumen. Drei Monate gab ich dir höchstens, nach denen du freiwillig wieder heim zu Mama und Papa willst. Ich habe mich geirrt. Übrigens der beste Irrtum meines Lebens. So lange wie du hat es noch keiner hier ausgehalten.“
    Die schwarze Ärztin zog Charlotte an ihre Brust.
    „Konesha, du wirst mir fehlen. Aber ich muss fort.“
    Charlotte hörte ihre langjährige Kollegin seufzen. „Ich weiß, mein Kleines. Du hast nie hierher gehört. Es ist nicht deine Bestimmung. Aber du hast den Menschen meines Volkes unendlich viel Gutes gegeben. Ich danke dir an i h rer statt.“
    Im Augenwinkel beobachtete Charlotte, wie der Pilot ostentativ auf seine Armbanduhr schaute. Er hatte den Check up beendet und schien an den Tragflächen des kleinen Flugzeugs herum zu fummeln. Es war Zeit zum Aufbruch.
    Charlotte konnte nicht ahnen, dass an diesem Tag noch eine schicksalhafte Begegnung auf sie wartete.
     
     
    3. Kapitel
     
    John F. Kennedy International Airport - New York
     
    Charlotte hatte die Nase gestrichen voll. Sie wusste nicht mehr genau, wie viele Stunden eigentlich vergangen waren, seit sie auf der ehemaligen Missionsstation ins Flugzeug gestiegen war. Hier in New York tr a fen sie die stickige Luft und die ungeheure Menschenmasse wie ein Schlag in die Magengrube. Sie war verschwitzt, ihre Hände fühlten sich klebrig an und ihr Koffer schien nicht auffindbar. Obendrein waren alle Ausgänge oder Schalter mit Menschen vollgestopft. Im Flieger von Mombasa nach New York hatte Charly versucht zu schlafen. Bereits nach einer halben Stunde begann ihre Sitznachbarin jedoch sich heftig zu übergeben. Es war widerlich. Charly hatte sich die Kopfhörer fest an die Ohren gedrückt und um sich abzulenken den Sender mit klassischer Musik gewählt. Vielleicht wäre es ihr bei den Klängen von Puccini auch gelungen, wenn dieser schreckliche Geruch nach Erbrochenem nicht vehement um sich gegriffen hätte. Nur mit größter Mühe hatte sie es letztlich geschafft, sich nicht selbst noch übergeben zu müssen.
    Um die Sache mit ihrem abhandengekommenen Koffer zu klären, stand sie jetzt ziemlich weit hinten in einer schier endlosen Schlange. Wieder schob man sie ein Stück vorwärts. Irgendwo plärrte wütend ein Kind. Lautsprecheransagen erfolgten aus allen Himmelsrichtungen. Charlotte hatte seit Stunden weder gegessen noch getrunken. Wie auch, wenn jemand so dicht neben ihr von heftigen Rülpsern und Würgen geplagt wurde. Was gäbe sie jetzt nicht für ein Glas kalten Wassers.
    „Kindchen, ist Ihnen nicht gut?“
    Die Stimme gehörte einer netten alten Dame. „Gleich dort drüben sind die Toiletten.“ Sie wies mit dem Finger nach links. „Gehen Sie sich nur frisch machen! Howard und ich halten Ihnen diesen Platz frei. So brauchen Sie sich nicht noch einmal hinten anzustellen.“ Das ältere Ehepaar lächelte ihr aufmunternd zu.
    Vor

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