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Pan Tau

Pan Tau

Titel: Pan Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ota Hofman
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zurückkehren. Mit dem Köfferchen in der Hand schlendert er an den Jungen und Mädchen vorbei, die bis über die Ohren verdreckt sind, denn sie bauen in den Pfützen eine Talsperre. Ein Stückchen Holz soll der Damm sein. Wieder macht er zwei oder drei Schritte, dreht sich um und schaut zu dem Haus hin, aus dem er gekommen ist. Zwei oder drei zögernde Schritte zurück. Dann ist’s passiert.
    Zwei Jungen auf Rädern sind durch die Pfützen gefahren. Wasser ist hochgespritzt. Der ärgerliche Knabe Kai betrachtet sich traurig im Spiegel einer Auslage, wischt sich den Dreck von Pullover und Gesicht und schiebt mit dem Fuß das Stückchen Holz in der Pfütze zur Seite. Er geht davon...
     
    Er ahnt nicht (aber er würde dich darüber freuen), daß zur gleichen Zeit die Mutter bei den Kindern auftaucht, die in den Pfützen herumhüpfen. Sie blickt besorgt umher. Wie üblich fischt sie den schmutzigsten Jungen aus der Schar heraus, um ihn wegzuziehen...
     
Die Mutter:
Warte nur, bis der Vater nach Hause kommt!
     
    (Schnitt)
    Bild 10
    Wohnung. Wie im 8. Bild.
     
Schluchzen und Heulen.
Die Mutter:
Einen so verdreckten Jungen...
     
    Die Mutter schiebt den sich wehrenden verdreckten Jungen unter die Dusche, aber der Junge verwandelt sich im nächsten Augenblick unter dem Wasserstrahl in ein kleines Mädchen, das vorwurfsvoll schluchzt...
     
    Das Mädchen:
    Aber ich bin doch die Evi!
     
    Kais Mutter erstarrt.
     
Die Mutter:
Hast du Kai gesehen?
Evi:
Ja... Er hatte ein Köfferchen in der Hand... Er hat gesagt, daß er nie mehr wiederkommt...
     
     
     

Ich habe meine Bedenken gegen die ersten Bilder von Vivians Drehbuch und erzähle die Geschichte weiter. Dabei lege ich der ungläubigen Vivian die Zeugenaussagen von Evi und Kai vor und auch vom Wasserschutzpolizeikapitän Lubomir Fiala.
     
    In Wirklichkeit war das aber anders. Kai wollte nach Hause zurückkehren. Doch als ihn die Jungen auf den Fahrrädern mit Schmutz vollgespritzt hatten, bekam er Angst. Er fürchtete sich, was die Mutter jetzt wieder sagen würde. Also beschloß er, in die Welt hinauszugehen, Matrose auf einem großen Schiff zu werden, dann Kapitän zu werden (die Kapitänsmütze hatte er ja schon) und mit einem riesigen Schiff nach Prag zurückzukommen.
    Das sagte er auch Evi und hoffte, sie würde alles ausrichten, damit man sich zu Hause nicht um ihn sorgte.
    Wo das Meer war, wußte er nicht. Er streifte durch die Straßen und suchte den Fluß. Ihn zu finden, kann nicht so schwer sein, dachte er. Wenn Prag auch eine große Stadt ist, es gibt hier nur einen Fluß, und der heißt Moldau. Das ist schon mal klar. Auch, daß die Schiffe bei der Brücke ankern, über die die Eisenbahn fährt. Wo aber Schiffe sind, sind auch Matrosen und Kapitäne, und jeder Matrose und Kapitän kennt bestimmt den kürzesten Weg von der Moldau zum Meer. Und er sagte sich: Ich gehe einfach immer bergab, bis ich zum Fluß komme.
    Nach dem Regen sah die Moldau reißender aus als sonst. Auf den trüben Wellen fuhr ein Schlepper mit zwei Lastbooten am Seil. Kais Herz schlug höher. Er stieg zum Flußufer hinunter und öffnete sein Köfferchen. Auf einen der großen Steine stellte er seine Schiffchen. Es war ein herrliches Gefühl! Überall Wasser! Er planschte in den Wellen. Dann drehte er sich um. Und erschrak. Über die Steine kam ein großer Bernhardiner auf ihn zu. Vielleicht wollte der Hund mit ihm spielen, denn er wedelte freundschaftlich mit dem Schwanz. Doch Kai hatte keine Lust, mit ihm zu spielen. Er rief:
    »Hau ab! Das sind meine Schiffchen!«
    Dem Bernhardiner war das egal. Er kam näher und näher. Erst beschnupperte er die Schiffchen, dann den Jungen, der bis zum letzten Stein am Ufer zurücktrat. Schon stand er mit einem Fuß im Wasser. Jetzt mit beiden. Plötzlich reichte ihm das Wasser bis zum Hals. Sogar im Mund hatte er es. Er spuckte aus. Vorwurfsvoll sagte er zu dem Bernhardiner:
    »Siehst du, was du angerichtet hast? Meine Schuhe und der Pullover sind patschnaß.«
    Den Bernhardiner störte das nicht. Er schämte sich nicht einmal. Gierig trank er ein paar Schluck Wasser. Dann ging er davon. Die Schiffchen hatte er Gott sei Dank vergessen. Kai sprang aus dem Wasser und packte sie schnell wieder in das Köfferchen und kletterte das Ufer hinauf. Unter der Brücke schüttelte er sich ab. Das Wasser in den Schuhen störte ihn nicht. Er war ein ganz und gar wasserdichter Knabe. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, spuckte er in den Fluß und sagte: »So

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