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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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sehr übertreiben.  Ich sah zu , wie die beiden Fremden Madame mit Handschellen versahen und in den Van verluden.
    „Was geschieht jetzt mit ihr?“, fragte ich.
    „Sie wird uns ein paar Fragen beantworten müssen. Falls wir zufrieden mit ihren Antworten sind, bin ich sicher, dass ich eine schnelle Versetzung für sie arrangieren könnte. Spontan fällt mir ein, dass das Gendarmeriehauptquartier in Mururoa dringend eine Ganztagsputze sucht.“
    Sehr schön. Sollte sie im Pazifik versauern , bis sie blau, grün oder wegen mir ja auch schwarz wurde. 
     
     
    71 .
    Pan war seit einiger Zeit mit seiner Beute in dem blauen Van abgedampft.
    Amelie und ich hockten auf der riesigen Kühlerhaube des Mercedes und teilten uns eine Flasche Wodka aus der Bar im Auto und Ngomas Zigaretten.  
    Amelie füllte die wenigen Lücken in der Geschichte für mich aus.
    Madame Mazaras war seit fast zwei Jahren eine der Schwestern der Publis Bruderschaft. Publis Hierarchie orientierte sich an der der Götter und Halbgötter der griechischen Mythologie. Das hieß, unter Göttinnen, wie Metis oder Persephone, rangierten Halbgötter, wie Pan oder Madame Mazaras, die jedoch als relativ neues Mitglied, weit unter dem Status von Pan rangierte.
    Amelie und Maxine hatten seit längerem schon ein Verhältnis miteinander. Soviel hatte ich Amelies Erklärungen in Maxines Spielzimmer entnehmen können.  Dass Maxine außerdem ab und an mit Madame Brustvergrößerung schlief , hatte Amelie bis heute Nacht nicht gewusst. Es hätte sie allerdings wohl auch nicht sonderlich interessiert.
    Als Amelie vorhin Maxines Spielzimmer betrat, hatte Madame Brustvergrößerung Maxine bereits an das K reuz fixiert. Zuvor hatte sie Maxine mit dem Taser bedroht, um die Herausgabe der Videos zu erzwingen. Zum Glück für Maxine befand sich der USB–Stick mit den Videos in einem Versteck ganz in der Nähe. Madame war wohl gerade dabei zu verschwinden, als Amelie auf den Plan trat.
    „Du hast ihr den Taser abgenommen? Nicht übel. Sie ist immerhin Polizistin und hat gelernt sich zu wehren.“
    Amelie warf mir einen tödlich gelangweilten Blick zu.
    „Judo. Oberster Dan. Sie wusste noch nicht mal wie ihr geschah, bevor sie realisierte, dass ihr überhaupt etwas geschah. Falls du verstehst, was ich meine.“
    Ich verstand.
    Amelie reichte mir den Wodka. Ich nahm einen heftigen Schluck.
    „Marie?“
    „Ja?“, antwortete ich.
    „Kann es sein, dass du in Rava verknallt bist?“
    Wenn ich so darüber nachdachte jetzt noch mehr, denn je. Wo er doch offensichtlich weder irgendetwas mit ferngesteuerten Vibratoren, noch sexgierigen Unbekannten in Aufzügen zu schaffen hatte. Und seine Elfeinhalb-Punkte-Gattin es außerdem mit Frauen trieb, bis die Laken ächzten.  
    „Bist du in ihn mehr verknallt, als in mich?“
    „In dich bin ich nicht verknallt. Du bist eine Nervensäge und hast mir außerdem hinterhältig meine Unschuld geraubt“, antwortete ich.
    Amelie schwieg eine Zeitlang. Ich schwieg mit ihr. Dann nahm sie mir die Flasche aus der Hand und trank e inen Schluck.
    „Versprichst du mir, dass du jetzt nichts Unüberlegtes tust?“, fragte Amelie schließlich.
    „Nein.“
    „Hm. Na gut , dann eben ohne“, meinte sie. „Rava segelt die härteste Regatta der Welt, er besteigt irre hohe Berge, er fährt Autorennen und er ballert schon mal höchstpersönlich auf schießwütige Ganoven, obwohl er genug Leute hat, die dafür bezahlt werden, das für ihn zu übernehmen. Kommt dir das nicht irgendwie … seltsam … vor?“
    Mir kam höchstens seltsam vor, dass er trotzdem mit Maxine verheiratet war. Aber jeder macht mal Fehler. Sogar Ritter in schimmernden Rüstungen. Ohne ihre Fehler wären die Ritter ja schließlich auch nur halb so begehrenswert.
    „Nein“, sagte ich daher.
    Amelie steckte sich eine Zigarette an. Irgendwie hatte ich das dumme Gefühl sie wolle damit Zeit schinden.
    „Marie?“
    „Ja?“
    „Rava verschwendet seine Energie nicht an Sex“, flüsterte Amelie und wies auf ihre Blüte. „Er ist asexuell. Absolut tote Hose. Ich weiß es genau. Von Maxine. “
    Ich schwieg.
    Ich schwieg weiter.
    Und noch länger.
    Dann steckte ich mir eine Zigarette an und nahm noch einen Schluck Wodka. Es war vier Uhr morgens.
    Mein Telefon klingelte.
    Ich sah an der Sternwarte vorbei ins Land hinein.
    Da unten lagen die Stadt, der Fluss und die Felder und Wälder. Am Horizont brachen die ersten Sonnenstrahlen durch , und der feine Nebel, der von den Wiesen

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