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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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Wählern meinte? Wenn doch jeder wusste, dass der Typ auf Wikipedia sogar über seine Körpergröße log?
    Ich schaltete den Fernseher ab, nippte an dem Wein und schwamm für die nächste Stunde oder so in einer großen , warmen Welle Selbstmitleids.
    Aber i ch hatte diesen Wisch unterzeichnet.
    Ich hatte Mesrines Geld genommen.
    Ich hatte die Fotos gesehen und ich wusste, was die Beulenpest mit mir anstellen würde, sollte sie die Fotos je zu sehen kriegen.
    Das Büro der Beulenpest im Polizeipräsidium war rund um die Uhr besetzt. Ich brauchte weiter nichts zu tun als dort anzurufen und ein Geständnis abzulegen , um der dunklen Fee einen fetten Strich durch ihre perverse Rechnung zu machen.
    Also warum tat ich es dann nicht?
    Weil ich Angst hatte. Und zwar genauso sehr vor der Beulenpest und der Enttäuschung meiner Familie und meiner Kollegen, wie vor den perversen Spielchen der dunklen Fee.
    Die Frage war , wovor ich mehr Schiss hatte.
    Ich trank die Flasche Wein aus, danach öffnete ich eine zweite und trank auch die se zur Hälfte leer.
    Ich hatte dar an gedacht meine Schwester in Paris anzurufen, ihr alles zu gestehen und mir dann von ihr den Kopf waschen zu lassen. Sie hatte mit der Familientradition gebrochen und war statt Polizistin Staatsanwältin geworden. Letztlich konnte ich den Gedanken daran, wie tief enttäuscht sie von mir gewesen wäre, genauso wenig ertragen, wie den daran, mich demnächst in einem der Verhörräume der Beulenpest wieder zu finden.
    Als ich am nächsten Morgen das Revier betrat trug ich das Halsband. Das Teil passte so gut um meinen Hals, als sei es extra für mich angemessen worden.
    Es war nicht nur meine Angst vor der Beulenpest und dem Skandal, der mich dazu bewog, es zuletzt doch noch anzulegen, sondern auch eine dritte ziemlich praktische  Überlegung.
    Denn eine Schwäche hatte Persephones perverses Spielchen: Sie hatte zu kontrollieren, ob ich mich tatsächlich an die Vereinbarung hielt.
    Ich glaubte zwar nicht, dass sie sich höchst selbst die Mühe machen würde, sondern ging davon aus, sie beauftragte irgendeinen Unterling damit.  Doch vielleicht, so hoffte ich, gelang es mir diese Person zu identifizieren. Und vielleicht gelang es mir danach auch ihr zu folgen. Und – noch größeres Vielleicht – führte diese Person mich dann ja nicht nur zu Persephone und ihrem Maison Athène , sondern auch zu deren Hintermännern, jener mysteriösen „zweiten Partei“. Hatte ich die erst einmal identifiziert, meinte ich, würde sich schon irgendein Weg finden, mich aus deren Griff zu befreien. 
    Das war en eine Menge Vielleichts. Doch nach all den Katastrophen, die in letzter Zeit auf mich herab geprasselt waren, fand ich, dass ich auch mal ein klein wenig ganz altmodisches Glück verdient hatte. 
     
     
    7.
    Ich parkte meinen Wagen, stieg aus und ging wie jeden Morgen auf das Revier zu. Ich grüßte die Kollegen, nahm an der täglichen Dienstbesprechung teil, ließ mir anschließend meine Aufgaben zuteilen und begann danach - auch das wie an jedem anderen Tag - mit dem Papierkrieg, der vom vorangegangenen Dienst liegen geblieben war.
    Gegen Mittag brachten wir den männlichen Teil des Bellot-Clans zum Verhör ins Revier.
    Die Bellots besaßen einen Schrottplatz und rangierten ganz oben auf unserer Verdächtigenliste in einer Serie von Autodiebstählen im Revier. Die Bellots - Vater und drei Söhne - waren alte Kunden von uns und wie zu erwarten gewesen war, hielten sie ihren Mund. Ohne irgendwelche harten Beweise war ihnen nicht beizukommen und der Untersuchungsrichter verweigerte uns bislang immer noch einen Durchsuchungsbefehl für ihren Schrottplatz und die Werkstatt.
    Während die Kollegen sich nacheinander die Söhne vornahmen, knöpfte ich mir Bellot Père vor.
    Er war der Einzige an diesem Tag (und was das betraf auch an allen weiteren fünf Tagen, an denen ich das Halsband trug), der das Halsband überhaupt zu bemerken schien.
    Er fragte mich neugierig, ob die Ös e daran zu irgendetwas gut sei oder nur reines Schmuckelement darstellte.
    Nur falls das jetzt irgendwie untergegangen war: Keiner im Revier schien dieses bescheuerte Halsband auch nur wahrgenommen zu haben . Niemand gönnte dem Teil auch nur einen zweiten Blick .
    Alles an diesem Tag war business as usual.
    Zurück in me iner Wohnung stellte ich mich in dem winzigen Flur vor den Spiegel und betrachtete mich genervt.
    Absolut unfassbar, dass keiner im Revier das Halsband (und vor allem: dessen

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