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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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doch.«
    Schweigen.
    »Okay, vielleicht ist sie ein wenig unbeständig, wenn sie mit etwas fertig werden muss, womit sie in der Klinik zu tun hatte.«
    »Stimmungsschwankungen?«
    »Mir sind keine aufgefallen.«
    »Was ist mit ihrem Privatleben? Ich habe gehört, dass all diese Emotionen in ausgeprägte Lüsternheit umschlagen können.«
    »Das glaube ich nicht. Zum Teufel, wissen Sie es denn nicht?«
    »Ich ziehe es vor, es nicht zu wissen.«
    »Nun, das ist nichts, was sie mir anvertrauen würde.«
    »Vielleicht sollten Sie sie ermutigen, darüber zu reden. Sie sollten über jedes Anzeichen einer Veränderung mit mir sprechen. Irgendwelche Alpträume?«
    »Nicht viele. Ein paar, wenn ein Patient verstorben ist. Nichts Ungewöhnliches.«
    »Ich habe Ihnen geraten, sie von dem Medizinstudium abzubringen.«
    »Hab ich versucht. Megan ist nicht leicht zu überreden, wenn sie sich etwas vorgenommen hat. Ich hatte gehofft, dass sie das Studium nicht durchsteht. Es ist so mühsam und belastend, dass die meisten aufgeben, erst recht diejenigen, die so mitfühlend sind wie Megan.«
    »Sie hätten eine Möglichkeit finden müssen. Wenigstens hätten Sie ihr ausreden können, in der Notaufnahme zu arbeiten. Dort steht sie doch ständig unter Druck. Als ich sie an Sie übergeben habe, hab ich Ihnen gesagt, dass Sie achtsam sein müssen.«
    »Sie dachte, sie könnte in der Notaufnahme etwas bewirken. Geben Sie Ruhe, Grady. Sie haben sie mir überlassen, und ich habe all die Jahre einen verdammt guten Job gemacht. Sie sollten nicht auf dem hohen Ross sitzen und mich kritisieren. Schlüpfen Sie für eine Weile in meine Haut, bevor Sie mir sagen, was ich tun soll. Jetzt halten Sie den Mund, und hören Sie mir zu. Ich rufe nicht an, damit Sie mich abkanzeln können.«
    »Kapiert. Sie haben recht – Sie haben Ihre Sache wirklich ausgezeichnet gemacht.« Grady schwieg einen Moment. »Wenn nichts darauf hindeutet, dass eine Veränderung bevorsteht, warum rufen Sie mich dann an?«
    »Möglicherweise hat Molino sie aufgespürt.«
    »Was?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Jemand in einem verbeulten Truck hat heute Nacht versucht, sie auf der Brücke von der Fahrbahn zu drängen. Die Polizei glaubt, es war ein betrunkener Flegel aus der Gegend.«
    »Wie sah er aus?«
    »Sie konnte ihn nicht richtig erkennen – nur seine Silhouette vor den Lichtern der Schnellstraße. Groß, dünn, Jeans, Cowboyhut.«
    »Könnte die Polizei mit ihrer Vermutung richtigliegen?«
    »Ja. Aber er hat sie mehrere Male gerammt. Wie es schien, war er fest entschlossen …«
    »Wie hat sie reagiert?«
    »Sie war wütend, empört und ist der gleichen Ansicht wie die Polizei. Sie denkt, es war ein Trunkenbold, der es verdient, dass man ihm den Führerschein entzieht.« Er bemühte sich, sich seinen Zorn nicht anmerken zu lassen. »Sie haben versprochen, dass so etwas nicht vorkommt, Grady. Sie sagten, sie würden sie nicht finden.«
    »Das müsste auch so sein. Ich hab alle Unterlagen und Akten über sie und Sarah vernichtet, bevor ich zu Ihnen kam.«
    »Wir wollen hoffen, dass Sie das nicht vermasselt haben. Ich würde sagen, im Vergleich dazu wäre es weitaus weniger schlimm, ihr das Medizinstudium nicht ausgeredet zu haben. Was wollen Sie unternehmen?«
    »Ich überprüfe das. Im Augenblick bin ich in Paris. Ich fliege ab, sobald ich meine Angelegenheiten hier geregelt habe.«
    »Beeilen Sie sich. Ich will nicht riskieren, dass sie ums Leben kommt.« Und Phillip fügte betont hinzu: »Es wird Zeit, dass Sie ein bisschen Verantwortung für sie übernehmen.«
    »Sie haben ja keine Ahnung, wie viel Verantwortung ich im Laufe der Jahre getragen habe.«
    »Sie sind mir egal. Ich sorge mich um Megan.«
    »Deshalb habe ich Sie als Vormund für sie ausgesucht. Für Sie gibt es nur Schwarz und Weiß, Phillip. Richtig ist richtig. Falsch ist falsch. Ich hingegen sehe zu viele Schattierungen von Grau.« Und erschöpft fuhr er fort: »Sie haben einen guten Job gemacht. Mag sein, dass ich nicht mit Ihnen in Kontakt geblieben bin, aber ich habe jeden Bericht gelesen, den Sie mir geschickt haben. Ich wollte Gutes über sie hören. Glauben Sie mir, ich musste mich vergewissern, dass mein Handeln richtig war.« Und hastig fügte er hinzu: »Und wenn das heute Molino war, dann wird er es wieder und wieder versuchen. Sie sollten besser Ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken, für den Fall, dass er hinter dem Anschlag steckt.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Ich werde ihr

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