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Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Titel: Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frank
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trug ein hellblaues, Hemd, das blutgetränkt war.
    Langsam dämmerte Ben, um wen es sich handelte. Aus den Tiefen seiner Erinnerung angelte er mit einiger Mühe die Silben seines Namens herauf.
    »Pünktlich auf die Minute«, lobte Nenth und stieß sein unerträgliches Lachen aus, das Ben mittlerweile nur zu gut kannte. »Darf ich vorstellen? Alois Kretschmann. Sagt Ihnen der Name noch etwas, Fuller? Sollte er zumindest. Ich habe Ihren ehemaligen Klassenlehrer ausfindig gemacht und dachte mir, es wäre eine Freude für Sie, ihn wiederzusehen. Bedauerlicherweise kann er sich nicht mehr an Sie erinnern. Nicht verwunderlich, schließlich sind ja mehr als zwanzig Jahre vergangen, seit sich Ihre Wege trennten. Also wird sich Ihre Enttäuschung hoffentlich in Grenzen halten; schließlich liegt es wohl nicht an Ihrer Mittelmäßigkeit. Und nun wissen Sie ja auch, was geschehen wird, wenn Sie entgegen unserer Absprache mit Verstärkung gekommen sind.«
    »Ich bin allein gekommen«, presste Ben hervor. Er bemerkte, dass die Pistole in seiner Hand auf Nenth gerichtet war, aber einen Schuss wollte er nicht wagen, denn Nenth war nun hinter Kretschmann getreten, die Klinge des Messers hielt er vor die Kehle des alten, vor Angst zitternden Mannes.
    »Lassen Sie den Mann frei, Nenth. Er hat nichts damit zu tun. Warum gefährden Sie Unschuldige?«
    Nenth blickte nachdenklich auf die Glatze des alten Mannes vor ihm. »Weil ich Ihnen nicht traue.«
    Ben sah das hektische Spiel seiner Zunge im geschlossenen Mund, die von einer Seite zur anderen tänzelte. Er hielt es für ein Zeichen von Nervosität, zumindest Anspannung. War Nenth sich seiner Sache nicht so sicher, wie er sich gab?
    »Ich halte meine Zusagen.«
    »Sehr vernünftig. Bevor wir ins Detail gehen, möchte ich Ihre Waffe haben. Legen Sie die Pistole auf den Boden und schieben Sie sie in meine Richtung. Wenn ich das Gefühl habe, dass Sie einen Trick versuchen, wird der gute Mann ein Problem haben, für das Sie ganz alleine die Verantwortung tragen.«
    Alois Kretschmann starrte Ben mit großen viehischen Augen an. Sein Mund stand halb offen, als bekäme er nicht genügend Luft. Ohne seine Pistole war Ben gänzlich hilflos, aber hatte er eine Wahl? Selbst wenn er nun einen Schuss wagte und Nenth traf, bestand noch immer die Möglichkeit, dass Kretschmann nicht ungeschoren davonkam. Das Risiko konnte Ben nicht eingehen.
    »Wird es bald?«, herrschte Nenth ihn an. Die Klinge drückte in Kretschmanns weiches, schlaffes Fleisch am Hals. Ben hörte den alten Mann aufstöhnen, mehr aus Angst als vor empfundenem Schmerz.
    »Schon gut!«, rief Ben. »Hier haben Sie sie.« Er bückte sich und schob die Pistole mit Wucht über den glatten Boden, sodass sie in Nenths Richtung rutschte, der sie mit dem Fuß stoppte und dann aufhob, ohne Ben aus den Augen zu lassen.
    »Sehr gut.«
    »Nun können Sie den Mann loslassen, Nenth. Ich bin waffenlos.«
    »Möglicherweise tue ich das. Später.«
    »Welche verdammte Show ziehen Sie hier ab, Nenth? Glauben Sie wirklich, Sie kämen damit durch? Sie haben doch überhaupt keine Chance, es wird Zeit, dass Sie das endlich kapieren.« Ben blickte sich um und hob vielsagend die Arme. Mit einem herablassenden Lächeln in den Mundwinkeln sagte er: »Glauben Sie, es beeindruckt mich, dass Sie mich in diese Schule bestellt haben? Sind Sie wirklich so dumm? Was tun wir hier, Nenth? Können Sie mir das verraten?«
    »Wir warten.«
    »Etwa auf Bürger?«
    Nenths Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Das werden Sie ja dann sehen. Es müsste gleich soweit sein.«
    »Sie sind ein Irrer!«, entfuhr es Ben.
    »Noch so eine Äußerung und Sie haben den Mann auf dem Gewissen!« Kretschmann quiekte auf, als er das Messer erneut an seiner Kehle spürte. Er verdrehte die Augen nach unten, was ihm ein schwachsinniges Aussehen verlieh. Diesmal floss tatsächlich Blut; ein dünnes Rinnsal versickerte in den Spalten am Hals des Greises.
    »Alles klar, Nenth, ich bin ruhig.«
    Nenth tätschelte den alten Mann am Hinterkopf. »Die Frage, wer hier dumm ist, wird noch zu beantworten sein.«
    Die Zeit verging quälend langsam; wie viel genau, vermochte Ben nicht zu sagen. War es eine Stunde? Er stand ohne Regung auf der Stelle, obwohl er innerlich vor Nervosität vibrierte. Die bunten Zeichnungen an den Wänden verliehen dem Raum etwas Fröhliches und Freches. In der Luft hingegen schwebte das schwere Aroma der Angst und der Anspannung, die sie alle empfanden. Nenth war nicht

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