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Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Titel: Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frank
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an seiner ehemaligen Grundschule nicht viel geändert, wenngleich sie nun einen anderen Namen trug. Nach einer Weile erinnerte er sich an ihren früheren Namen: Hildegundis-Schule. Ben ging den breiten Weg entlang, der vor dem schweren Tor endete, das geschlossen war. Dahinter sah er einen Teil des verlassenen Pausenhofes. Er ging außen am Gebäudekomplex entlang und suchte nach einem offenen Fenster. Hin und wieder näherte sich ein Auto, dann suchte er Deckung hinter Büschen, weil er vermeiden wollte, entdeckt zu werden. Er setzte die Brille auf, welche gleichzeitig auch ein Nachtsichtgerät war und die Dunkelheit schwand.
    Ben hatte das große Gebäude annähernd zur Hälfte umrundet, als er endlich auf ein angelehntes Fenster stieß. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte ins Innere, konnte jedoch nichts Verdächtiges entdecken.
    Er hievte sich am Fenstersims hoch und quälte sich in den dunklen Raum hinein, wobei er versuchte, so leise wie möglich vorzugehen.
    Eine Kavallerie aus zahllosen Erinnerungen stürmte auf ihn ein, als er sich in dem Klassenraum umschaute. Woran er viele Jahre nicht mehr gedacht hatte, blühte nun wieder wie aus dem Nichts auf. Die Anordnung der Tische war ganz ähnlich wie früher, an den Wänden hingen selbstgemalte Bilder, die bevorzugt Sonnen und Seen und lachende Menschen zeigten, und er atmete einen feinen Duft ein, der ein Gemisch aus Putzmittel und Kreide war. Beinah glaubte Ben, die maßregelnde Stimme eines Lehrers zu hören.
    Er blickte zur Tafel hinüber und ein Schauder rann über seinen Rücken. Willkommen in der Schule, Ben Fuller! , stand dort in großen krakeligen Buchstaben. Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und war froh, dass es dafür keine Zeugen gab.
    Mit der High-Tech-Brille, die den Klassenraum aus dem Dunkel lupfte, war es ein Leichtes, den Weg unbeschadet zur Tür zu finden. Leise knarrte und quietschte der Boden unter seinen Schuhen.
    Der Gang lag unbeleuchtet vor ihm, auch von draußen drang kaum ein Schimmer herein; keine Laterne, kein Mondschein. Auch hier war der Geruch charakteristisch und er fühlte sich beinah zurück in die Vergangenheit gerissen, als er selber noch ein Schüler gewesen war.
    Während Ben so leise wie möglich den Gang entlangpirschte, zog er seine Pistole. Er glaubte, dass er keine Hemmungen hatte, sie gegen Nenth zu verwenden; zumindest, um ihn kampfunfähig zu machen. Sollte mehr dabei herausspringen, würde er sich gewiss insgeheim auf die Schulter klopfen. Kein Mitleid mit der Bestie, hämmerte er sich ein.
    Keinen Laut hörte er, zumindest nicht im Gebäude; nur hin und wieder fuhren Autos an der Schule vorbei, einmal hörte er die übermütigen Stimmen von Betrunkenen, die nach Hause wankten. Beinah beneidete Ben sie wegen ihrer Ahnungslosigkeit.
    Er versuchte, sich zu erinnern, wo sein damaliges Klassenzimmer lag. Es war ein Zimmer im Erdgeschoss gewesen, aber soweit er sich entsann, musste er den Weg, den er zuvor von außen gegangen war, nun wieder zurückgehen. Ben bog um eine Ecke, dann um eine weitere und sah, dass am Ende des Ganges die Tür eines Klassenraums offenstand und Licht hinausdrang.
    Er atmete tief ein und aus. Dort würde er auf Nenth stoßen, da war er sicher. Die Brille nahm er ab, da er sie nun nicht mehr brauchte, sondern sie ihn im Gegenteil vermutlich eher stören würde.
    Wenige Meter vor dem aus Bens ehemaligem Klassenzimmer herausquellenden Lichtkegel blieb er stehen, schloss die Augen und konzentrierte sich. Bilder surrten an seinem inneren Auge vorbei, Bilder von Gesichtern: Crenz, Schütte, Nenth. Und Stephanies Gesicht. Unhörbar atmete Ben tief ein und aus.
    Noch immer hörte er keinen Laut, aber das irritierte ihn nicht.
    Auch er machte kein Geräusch, als er sich der lichtumfluteten Türschwelle näherte. Er gab sich einen Ruck und betrat den Raum.
    Nun gab es kein Zurück mehr.
     
    Er sah Nenth, der hinten im Gang zwischen den beiden letzten Schulbänken stand und keine Überraschung zeigte, dass Ben so plötzlich den Raum betrat. Seine Miene blieb unbewegt, seine dunklen Augen ruhten auf Ben; ein Blick, so dunkel und schwer wie vorweggenommenes Unglück. Nenth war nicht allein. Neben ihm saß verloren und schwitzend ein alter Mann auf einem lachhaft kleinen und niedrigen Stuhl. Beinah glaubte Ben, er würde ihm ein verzerrtes Lächeln zuwerfen, aber es war Panik, die sein Gesicht entstellte. Nenths Hand, die ein Messer umschloss, lag auf der linken Schulter des Greises. Er

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