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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Inneren der Erde hervorgeschnellt war, zuckten die Flammen in die Höhe. Grell waren sie. Viel greller als gewöhnliches Feuer. Die Tänzer hielten inne, blickten jetzt mit starren Gesichtern auf die Feuerstelle und hielten beschwörend die Hände empor.
    "Meredvoyi dragach", murmelten sie in einem sich ewig wiederholenden Singsang, dessen Lautstärke immer mehr anschwoll.
    Etwas Dunkles hob sich wie ein Schatten aus der Helligkeit des Feuers ab.
    Eine Gestalt..
    Der Singsang der in Felle gewandeten Männer und Frauen schwoll inzwischen zu einem Chor heiserer Schreie an. Dann zog sich die Flammenzunge wieder ins Innere der Erde zurück. Das Feuer erlosch. Nur das Licht des fahlen Mondes, der wie ein verwaschener Fleck durch den Nebel hindurch schien, beleuchtete noch die Szenerie.
    Eine dunkle Gestalt erhob sich mitten in der Feuerstelle. Sie trug eine dunkle, bis zum Boden reichende Kutte, deren Kapuze tief ins Gesicht gezogen war.
    Das schwache Mondlicht schaffte es nicht, den Schatten unter der Kapuze zu durchdringen und das Gesicht zu beleuchten.
    Der Singsang, der in Felle gekleideten Männer und Frauen war von einer Sekunde zur nächsten völlig verstummt. Die Frau auf dem Boden erhob sich und blickte zu dem düsteren Kuttenträger auf.
    "Wer bist du?", flüsterte sie.
    "Ich trage viele Namen", erklärte der Düstere mit tiefer, sehr leise sprechender Stimme.
    "Bist du der Namenlose Abt?", flüsterte die junge Frau. Der Düstere senkte leicht den Kopf. Eine Geste, die wie ein Nicken wirkte. Er streckte den Arm nach der jungen Frau aus. Eine knochige Hand mit überlangen Fingernägeln kam unter dem weiten Ärmel der Kutte zum Vorschein.
    Grelle Blitze zuckten aus diesen krallenartigen Nägeln heraus und trafen die junge Frau. Eine bläulich schimmernde Lichtaura umgab sie für einen Augenblick, dann erloschen die Blitze. Die junge Frau sank zu Boden und blieb reglos liegen. Mit Entsetzen starrten die in Felle Gekleideten auf den Kuttenträger.
    Die knochige Krallenhand schloss sich zur Faust und öffnete sich dann wieder.
    "Warum habt ihr mich gerufen?", fragte die sonore Stimme aus der Finsternis heraus, die im Schatten unter der Kapuze herrschte. "Ihr hättet mich ruhen lassen sollen... In Ewigkeit!"
    Die in Fell Gekleideten wichen zurück.
    Die Angst lähmte sie.
    Einer der Männer begann zu laufen, aber er kam nicht weit. Der Kuttenträger hob beide Hände. Bläulich schimmernde Blitze zuckten daraus hervor, trafen einen der gewaltigen Findlinge, die diesen Ort umgaben und sprangen dann von einem dieser gewaltigen Steine zum nächsten. Innerhalb eines Augenblicks hatte sich ein Sechseck aus Licht gebildet.
    Die Männer und Frauen erstarrten.
    "Meredvoyi dragach!", rief einer von ihnen mit heiserer, angsterfüllter Stimme. Und andere fielen in diesen Singsang mit ein.
    Ein leises Gelächter kam unterdessen aus der Finsternis unter der Kapuze des Kuttenträgers. "Dieser harmlose Druidenzauber wird mir nichts anhaben können! Euer Schicksal ist besiegelt..."
    Jene Gestalt, die als der Namenlose Abt bezeichnet worden war, ließ nun erneut Blitze aus seinen Fingern herauszucken. Für die in Felle Gekleideten gab es kein Entkommen. Einer nach dem anderen wurden sie von den zuckenden Lichterscheinungen erfasst und sanken wie leblose Puppen zu Boden.
    Der Namenlose Abt trat aus dem aus Knochen und Totenschädeln gebildeten Kreis heraus, in dem sich die Feuerstelle befunden hatte.
    Er schlug die Kapuze zurück.
    Das Licht des Mondes beleuchtete ein Gesicht das von schlohweißen Haaren umrahmt wurde. Der Vollbart verdeckte ein Amulett, das nur ganz kurz sichtbar wurde, als er den Kopf wandte.
    Es handelte sich um ein silbernes Sechseck.
    Ein Hexagon.
    Der Namenlose Abt sah auf die am Boden Liegenden hinab. Seine Augen waren vollkommen blau und leuchteten auf geheimnisvolle Weise. Erst nach und nach ließ dieses blaue Leuchten nach und die Pupillen wurden sichtbar. Ein teuflisches Lächeln spielte um die dünnen, blutleeren Lippen.
    "Ich bin wieder da...", murmelte der Namenlose Abt dann.
    "Nach all den Jahrhunderten..."
     
    *
     
    "Die Wohnung ist wirklich sehr preisgünstig - für diese Lage!" Der Makler schnalzte mit der Zunge. Tom legte einen Arm um mich, während ich versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken.
    Es war ziemlich früh am Morgen. Die Stadt lag unter einer grauen Dunstglocke, die sich wie ein Leichentuch über die Straßen Londons gelegt hatte.
    Ich blickte durch eines der Fenster hinaus auf die

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