Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Liebe zu Tom bist du dir sicher...
    "Mrs. Vanhelsing weiß also nicht, dass wir an diesem Morgen nicht zu einem besonders frühen Pressetermin fahren, sondern uns eine Wohnung angesehen haben", stellte Tom fest.
    "Nein", musste ich zugeben.
    "Du kannst sie nicht im Unklaren über deine Pläne lassen!"
    "Ich weiß. Aber es ergab sich einfach keine Gelegenheit. Sie ist im Moment so vertieft in ihre Studien. Du weißt, dass sie im Moment wie eine Besessene daran arbeitet, die Schriften dieses mittelalterlichen Geistersehers und Alchimisten zu entschlüsseln, der sich der Namenlose Abt nannte..."
    "Ja, ich weiß", nickte Tom. "Trotzdem, du solltest das nicht auf die lange Bank schieben..."
    "Noch haben wir keine Wohnung gefunden, Tom..."
    Er lächelte verhalten. "Weil meine geliebte Patti vielleicht auch etwas wählerisch ist!"
    "Das ist nicht dein Ernst!", erwidert ich in gespieltem Zorn. Wir mussten beide lachen.
    "Nun, wer in einer Villa aufgewachsen ist, wie du...", begann er mich von neuem zu necken.
    "Was soll das heißen? Jetzt wirst du mir sicher unter die Nase reiben, dass du in deiner Zeit in Südostasien mit einer bescheidenen Hängematte zufrieden warst!"
    "Woher weißt du das?"
    Ich zwinkerte ihm zu.
    "Du weißt doch, dass ich übersinnlich begabt bin!"
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später erreichten wir das Großraumbüro der LONDON EXPRESS NEWS. Wir waren ziemlich früh dran. Die meisten unserer Kollegen waren noch nicht eingetroffen. Nur unser Chefredakteur Michael T. Swann saß zweifellos bereits in seinem abgeteilten Extra-Büro und brütete über Manuskripten, Pressemeldungen und den Auflagenzahlen unseres Blattes.
    Meinen Schreibtisch ließ ich erst einmal links liegen. Statt dessen gingen wir zu Toms Schreibtisch und ließen uns am Computerterminal die neu eingegangenen Wohnungsannoncen anzeigen. Wenn sie erst in den NEWS gedruckt worden waren, konnte man die Angebote schon fast vergessen. Die wirklichen Leckerbissen waren dann längst weg. Schließlich waren wir nicht die einzigen, die in London eine bezahlbare Wohnung suchten.
    Ich setzte den Kaffee auf.
    Normalerweise war das längst geschehen, wenn ich in der Redaktion ankam. Die Sekretärin des Chefs kümmerte sich darum und sie hatte die strikte Anweisung, wenig Kaffeepulver in den Filter zu geben. Dementsprechend dünn war das Gebräu, das daraus entstand. Nicht gerade der Stoff, der einen abends spät wieder wach machte, wenn es auf Grund irgendwelcher aktueller Entwicklungen mal länger dauerte und kurz vor Redaktionsschluss noch einmal die gesamte Ausgabe umgestellt werden musste.
    Ich stellte Tom einen heißen Pappbecher hin und nippte an meinem eigenen.
    Von irgendwoher hörte ich, wie jemand ziemlich aggressiv auf einer Computertastatur herumhackte. Das war unser Kollege Kelly J. Maddox, der sich hauptsächlich mit dem lokalen Sport in Greater London beschäftigte. Er behandelte seine Tastatur, wie er es früher von seiner Schreibmaschine her gewohnt war und das war auch der Grund dafür, dass man ihn sofort heraushörte, wenn nicht zuviel Krach im Büro war.
    "Scheint diesmal nicht so richtig was dabei zu sein", meinte Tom resignierend und trank nun ebenfalls von seinem Kaffee.
    In diesem Augenblick sah ich Jim Field das Büro betreten. Der etwas unkonventionell aussehende Starfotograf der LONDON EXPRESS NEWS war erst vor kurzem mit Hilfe der übersinnlichen Kräfte eines exzentrischen Künstlers aus dem Schattenreich des Todes zurückgekehrt. Seitdem war er nicht mehr derselbe. Die unbeschwerte, jungenhafte Heiterkeit war zwar vordergründig immer noch kennzeichnend für ihn. Aber da war ein ernster, reiferer Zug hinzugetreten, den ich zuvor nie an ihm bemerkt hatte.
    Jim war Ende zwanzig und seine blonden Haare wirkten immer ein bisschen zu lang und ungekämmt. Die Bartstoppeln zeugten davon, dass er sich allerhöchstens zweimal die Woche rasierte. Um den Hals hingen ständig eine oder manchmal auch mehrere Kameras, die das Revers seines ziemlich abgetragenen Jacketts innerhalb kürzester Zeit vollkommen ruiniert hatten.
    Seit seiner Rückkehr bewohnte Jim ein Gästezimmer in Tante Lizzys Villa.
    Obwohl wir also gewissermaßen unter einem Dach lebten, begegnete ich ihm öfter in der Redaktion, als im Anwesen meiner Großtante. Das hatte einfach damit zu tun, dass Jim ein vielbeschäftigter Mann war. Die Fotografie war sein Leben. Kaum hatte er seine Tätigkeit bei den LONDON EXPRESS NEWS wieder aufgenommen, war ihm das allein nicht

Weitere Kostenlose Bücher