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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Männerhasserinnen ausgesprochen unattraktiv. Aber wer weiß – wenn Sie ein bisschen an Ihrer weichen, weiblichen Seite arbeiten, finden vielleicht auch Sie noch einmal einen Partner.“
    Polly blieb eine Antwort im Halse stecken. Sie wusste nicht, ob es sie mehr entsetzte, wie sehr Doukakis sie verabscheute, dass er sich über ihr Privatleben erkundigt hatte, oder dass sie insgeheim darüber nachdachte, wie es sich anfühlen mochte, von ihm geküsst zu werden. „Ich könnte mich nie für einen Mann interessieren, der nicht in der Lage ist, mit einer starken Frau zurechtzukommen.“
    „Bei Ihrer Selbstüberschätzung ist es kein Wunder, dass Sie immer noch Single sind.“
    Das ist gut! versicherte Polly sich im Stillen, während sie versuchte, ihren rasenden Herzschlag in den Griff zu bekommen. Selbst diese glühende Wut war besser als das Verlangen nach ihm. „Schade, dass sich die Türen während der Fahrt nicht öffnen lassen!“, gab sie zurück. „Sonst würde ich Sie rausschmeißen.“
    Damon lächelte kalt. „Würde ich davon ausgehen, dass wir länger zusammenarbeiten müssen, würde ich springen.“
    Bevor Polly eine Antwort einfiel, hielt der Aufzug, und die Türen öffneten sich mit einem leisen Klingeln. Sie erstarrte mitten in der Bewegung. Für einen Augenblick vergaß sie ihren Streit. Damon schob sie aus der Kabine und folgte ihr.
    Eine Schar Angestellter war offensichtlich eifrig bei der Arbeit. Jeder Schreibtisch war mit Videotelefon, Notebook und Drucker ausgerüstet. Kaum jemand sah auf, als sie eintraten.
    „Oh“, murmelte Polly beeindruckt. „Alles auf dem neuesten Stand der Technik. Aber … die Schreibtische sehen alle so leer aus.“
    „Wir haben hier keine festen Arbeitsplätze“, erklärte Damon. „Jeder setzt sich dorthin, wo gerade Platz ist. Heutzutage geht es um Mobilität und Flexibilität, Miss Prince. Normale Büros nutzen kaum fünfzig Prozent ihrer Arbeitsfläche, wir dagegen schöpfen den Raum perfekt aus. Ein sehr gewinnbringendes System.“
    „Die Leute haben keinen eigenen Schreibtisch? Wie furchtbar!“ Polly versuchte, sich ihre Freunde und Kollegen in dieser Umgebung vorzustellen. „Aber was ist, wenn jemand ein Bild von seiner Frau oder seinem Baby aufstellen will?“
    „Die Leute sind hier, um ihren Job zu erledigen. Sie können ihr Baby zu Hause in ihrer Freizeit anschauen.“
    Damon Doukakis steuerte Polly durch den Raum. Immer wieder hielt er an, um ein paar Sätze mit jemandem zu wechseln. Währenddessen versuchte sie in den Gesichtern der Leute zu lesen, wie sie sich in dieser unpersönlichen Umgebung fühlen mochten. Alles hier war Chrom und Glas und konzentrierte Stille. Polly dachte an die gurgelnde Kaffeemaschine in ihrem alten Büro, an die Wände voller Fotos und den gemütlichen, abgeschabten Armsessel vor dem kleinen Fenster.
    „Hier werden wir also auch arbeiten?“, fragte sie Damon.
    „Nein. Ich wollte Ihnen nur zeigen, wie Leistungsfähigkeit aussieht. Schauen Sie sich gründlich um, Miss Prince. So sieht ein erfolgreicher Betrieb aus. Im Moment fühlen Sie sich vermutlich, als wären Sie auf einem anderen Planeten gelandet.“ Sein markanter Mund verzog sich zu einem boshaften Lächeln.
    „Um die Störungen so gering wie möglich zu halten, habe ich Ihre Agentur auf einer eigenen Etage einquartiert.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, stieß er eine Tür auf und lief die Treppe hinunter.
    Polly streckte seinem Rücken die Zunge heraus und folgte ihm.
    „Dies ist Ihre Etage!“ Damon öffnete eine Glastür.
    Lautes Stimmengewirr schlug ihnen entgegen. Die Angestellten der Prince-Werbeagentur waren dabei, alles auszupacken. Über die Kisten und Kartons hinweg unterhielten sie sich dabei angeregt mit ihren Kollegen. Sobald sie Polly sahen, winkten sie ihr fröhlich zu.
    Polly traten Tränen in die Augen. Hastig blinzelte sie und rang sich ein Lächeln ab. Alle waren so heiter und aufgeregt. Sie ahnten nicht, dass ihre Jobs nur an einem seidenen Faden hingen.
    In diesem Moment öffnete sich die Fahrstuhltür. Debbie und Jen traten mit Kartons in den Armen heraus. Offensichtlich beeindruckt blieben sie stehen und schauten sich um. Als sie Damon und Polly erblickten, stellten sie die Kartons ab und kamen zu ihnen herüber.
    „Wir werden uns hier bestimmt bald zu Hause fühlen.“ Debbie kicherte. „Nicht, dass es bei mir zu Hause so aussehen würde. Wo ist der Kessel für den Tee?“
    Polly konnte in Damons Augen lesen, wie entsetzt er war.

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