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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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seine nackte Haut glitten. Plötzlich konnte er kaum noch atmen. Mit seiner freien Hand lockerte er die Krawatte. War vielleicht die Klimaanlage ausgefallen?
    Polly nutzte den Augenblick und zog ihre Hand mit einem Ruck zurück. „Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie sich die Präsentation anschauen können.“
    „Ja, gehen Sie!“, sagte er heiser, ohne sie anzusehen.
    Wäre sie nicht freiwillig gegangen, hätte er sie rausgeworfen. Wie war es möglich, dass dieses unmögliche Mädchen ihn so verwirren konnte? Noch dazu war sie die Tochter des Mannes, der seine Schwester verführt hatte!
    Damon zog den Computer näher. Er musste sich auf die Arbeit konzentrieren. Doch statt Zahlen und Kurven sah er nur goldenes Haar und lange Nägel vor seinen Augen. Er biss die Zähne zusammen und verdrängte jeden Gedanken an Polly Prince. Von so einer albernen Angelegenheit würde er sich nicht vom Geschäft ablenken lassen!
    Schon der erste Blick verriet ihm, dass hier ein Fachmann am Werk gewesen war, jemand, der eine Menge von Computern und Buchhaltung verstand. Dies war das erste Anzeichen von professioneller Arbeit, das er bisher in der Prince-Werbeagentur gesehen hatte.
    „Warten Sie!“, rief er aus und stoppte Polly gerade noch, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
    Sie steckte den Kopf zurück ins Büro. „Was?“
    „Wer hat diese Präsentation erstellt?“
    „Ich.“
    Damon runzelte die Stirn. „Sie meinen, Mr Anderson hat die Fakten für Sie zusammengestellt, und Sie haben die Präsentation angefertigt.“
    „Nein. Ich meine, ich habe die Fakten zusammengestellt, die Sie brauchen, um eine Entscheidung über unsere Zukunft zu treffen.“
    „Ich halte es für schweren Betrug, die Lorbeeren für eine Arbeit zu ernten, die andere geleistet haben.“
    „Ach, wirklich? Dann können wir vielleicht besser zusammenarbeiten, als ich dachte“, erwiderte Polly trocken.
    Damon starrte noch immer auf den Bildschirm und versuchte, Sinn in die ganze Sache zu bringen. „Was genau war Ihre Aufgabe in der Agentur?“
    „Ich war die Assistentin meines Vaters und habe ein bisschen von allem gemacht.“
    „Dies ist also wirklich nicht Mr Andersons Kalkulation?“
    Polly lächelte ironisch. „Mr Anderson konnte nicht einmal allein sein Notebook einschalten.“
    „Das heißt, Sie kennen sich mit Computern aus?“
    „Ich kenne mich mit einer ganzen Menge aus, Mr Doukakis. Nur weil ich pinkfarbene Strumpfhosen trage und Bilder auf meine Nägel male, bin ich nicht dumm. Ich weiß, dass Sie mir noch immer nachtragen, dass Arianna meinetwegen von der Schule geworfen wurde. Damals habe ich wirklich Mist gebaut. Aber lassen Sie das nicht an unserer Agentur aus, genauso wenig wie Ihre Wut auf meinen Vater. Die Belegschaft kann nichts dafür.“
    Damon musste zugeben, dass ein Funken Wahrheit in ihren Worten steckte. Vielleicht war er wirklich unfair gewesen.
    Als er nicht antwortete, nickte Polly ihm verabschiedend zu. „Ich gehe jetzt zu meinen Leuten. Es wäre schön, wenn Sie Zeit finden würden, sie willkommen zu heißen. Vielleicht könnten Sie es sogar schaffen, dabei aufmunternd zu lächeln.“
    Damon griff zum Telefon und wählte die Nummer der Chefin seiner Finanzabteilung. „Ellen, bringen Sie mir die Gehaltslisten der Prince-Agentur.“
    Er klappte sein Notebook zu. Seit einer Stunde versuchte er jetzt schon, aus der Präsentation schlau zu werden. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht!
    Fünf Minuten später sah er auf die Listen, doch noch immer machte das Ganze keinen Sinn. „Hiernach wurde der gesamten Belegschaft vor einem halben Jahr das Gehalt gekürzt, und Miss Prince hat so gut wie gar nichts erhalten.“
    „Ich weiß.“ Ellen nickte. „Ich habe mich schon selbst gewundert. Die Gewinne sind fast komplett an den Vorstand gezahlt worden.“
    „Sehen Sie hier!“ Damon fuhr mit dem Finger die Zahlenreihen entlang. „Erster-Klasse-Tickets, täglich teure Geschäftsessen, tausend Pfund für eine Flasche Wein!“ Die Liste schien endlos zu sein.
    Ellen rückte ihre runde Metallbrille zurecht. „Durch die Wirtschaftskrise hat die Firma Einbußen erlitten, aber offenbar waren die Direktionsmitglieder nicht bereit, an Ihren eigenen Ausgaben und Gehältern zu sparen.“
    „Sonst würde die Agentur jetzt nicht vor dem Bankrott stehen“, murmelte Damon. Polly Prince hatte recht gehabt!
    „Sie wussten, wie es um die Firma steht, als Sie gekauft haben“, erklärte Ellen. „Nachdem ich die Zahlen

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