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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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gemeint, Lady, aber Damenbesuch sind wir hier nicht gewohnt«, entschuldigte Stanton seinen Mitarbeiter.
    »Ich meine es auch nicht so«, erklärte Mylady und… landete eine ihrer gefürchteten Ohrfeigen.
    Der Türsteher hob die Füße ein wenig vom Boden und trat eine Luftreise an, die er im Rückwärtsgang absolvierte. Am Ende derselben krachte er mit dem Hinterkopf gegen die Wand und rutschte stöhnend zu Boden.
    »Donnerwetter, Lady, Sie schlagen aber ‘ne mächtige Kelle«, äußerte Stanton beeindruckt und musterte sie anerkennend.
    »Man tut, was man kann, ich hoffe, ich werde in Ihrem Club ausgiebig provoziert, junger Mann«, gab sie streng zurück. »Ich möchte mich schließlich nicht langweilen.«
    »Sie kommen aus einem bestimmten Grund, Mister Parker?« erkundigte sich Stanton, während er seine Gäste in die eigentliche Schankstube führte.
    »In der Tat, Mister Stanton, man hofft, daß Sie Mylady mit einigen Auskünften dienen können«, gab Parker höflich zurück, während er hinter dem Clubbetreiber den Gastraum betrat und seiner Herrin formvollendet die Tür aufhielt, wozu er die schwarze Melone lüftete und eine Verbeugung andeutete.
    Sofort verstummte das Stimmengewirr im Raum, und Stille trat ein. Gut zwei Dutzend Männer starrten den Neuankömmlingen entgegen und staunten. Solche Gäste hatte das Etablissement noch nie beherbergt. Entsprechend ausgiebig wurden Lady Agatha und Parker angestarrt.
    Die ältere Dame war in der Tür stehengeblieben und musterte ihrerseits die Anwesenden. Sie sah etwas ungeschliffen wirkende Männer, die samt und sonders Kleidung im sogenannten Military Look trugen und offensichtlich alle den gleichen Friseur hatten.
    Die Herren trugen die kurzgeschorene Igelfrisur wie der Türsteher und ähnelten sich auch in der Körperhaltung, die eine gleichartige Ausbildung verriet, kurz, man konnte sich fast in einem Army-Casino wähnen.
    »Ist das die neue Köchin, Hank?« erkundigte sich ein in der Nähe der Tür stehender, bärtiger Mann und grinste breit.
    »Zeit wär’s ja«, fügte ein anderer hinzu. »Das Futter hier ist wirklich abscheulich.«
    »Muß ja ‘ne tolle Nummer sein, wenn die Tante sogar ‘nen eigenen Butler hat«, warf einer ein und erntete mit dieser Bemerkung Gelächter.
    »War das eben eine Beleidigung, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Agatha umgehend bei ihrem Butler mit einer gewissen Vorfreude in der Stimme.
    »Na, dann herzlich willkommen, altes Haus«, begrüßte sie ein breitschultriger Mann und hielt ihr ein großes Glas hin. »Hoffe, du nimmst ‘nen anständigen Schluck als Begrüßungstrunk.«
    Die Männer im Gastraum starrten die ältere Dame gespannt an. Offenbar enthielt das Glas ein ganz besonderes Getränk, dessen Wirkung allgemein gefürchtet war.
    »Nun, ich will mal nicht so sein«, erklärte Agatha Simpson und leerte das Glas in einem Zug.
    »Nicht schlecht, wenn auch etwas schwach«, fand sie und winkte dem Barkeeper. »Bringen Sie mir noch mal dasselbe. Der Herr hier hat mich eingeladen«, verlangte sie.
    »Das war echter Strohrum, Lady, der hat siebzig Prozent«, staunte Stanton und schüttelte sich.
    »Papperlapapp, wie ich schon sagte, etwas schwach«, wiederholte Mylady. »Aber wenn Sie nichts Besseres haben…«
    »Du verträgst ja ‘nen ganz schönen Stiefel, Schwester«, stellte ein anderer Mann fest und trat ihr leichtsinnigerweise in den Weg.
    »Ich hoffe, Sie wollen mich beleidigen, junger Mann«, freute sich die Detektivin und sah ihn erwartungsvoll an.
     
     
    *
     
    »Was wäre, wenn ich das wollte?« erkundigte sich der Angesprochene aggressiv und grinste.
    »Dann müßte ich Sie zur Ordnung rufen, junger Mann«, verkündete Agatha Simpson und führte ihm vor, wie sie sich so etwas vorstellte. Sie holte aus und ließ ihren Fuß, der mit einem Schuh aus derbem Leder bekleidet war, vorschnellen.
    Dieser Fuß fand am rechten Schienbein des jungen Mannes sein Ziel und löste dort nachhaltigen Schmerz aus. Der Aggressive mit dem vernarbten Gesicht zog daraufhin sein schmerzendes Bein an und begann auf dem unverletzten eine kleine Steppeinlage.
    Ein bulliger Mann an der Theke versetzte ihm, als er vorbeikam, grinsend einen Stoß in den Rücken, der den Tänzer wieder in Myladys Reichweite brachte.
    Die nutzte natürlich die günstige Gelegenheit, um ihn in einen Brummkreisel zu verwandeln. Sie versetzte ihm eine ihrer zu Recht gefürchteten Ohrfeigen, die ihn um seine eigene Achse wirbelte und erneut durch den

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