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Pasdan

Pasdan

Titel: Pasdan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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vollintegriertes Mitglied der Truppe, massierte seine schmerzende Schulter, nachdem er geduscht hatte. Unter ihren geschickten Fingern lockerten sich die wehen Muskeln und Sehnen ein wenig.
    Später fand der nächste Kriegsrat statt. Dante hatte gegessen, trank Kaffee und fühlte sich fast wieder lebendig.
    »Nun seid ihr an der Reihe«, sagte er schließlich. Da die Zentrale des Beiboots zu klein war, fand die Besprechung mit allen in der Hangarschleuse statt.
    »Es hilft nichts. Nach den Bruchstücken an Informationen, die wir haben auffangen können, ist es möglich, daß die Mütter nicht nur über Raketen mit Zielautomatik verfügen; sie besitzen offenbar auch Kernsprengköpfe.«
    Begheli sah ihn von der Seite an. »Ist die Batterie gut bewacht?«
    »Ich nehme es an. Es wird hart und schwierig werden.«
    Yakku hob die Brauen. »Wir kennen alle die Geschichte von den Fernreisen. Wer soll den Stoßtrupp in die Hölle anführen?«
    Dante zündete sich eine neue Zigarette an. »Ich.«
    Gerames klopfte ihm auf die Schulter. »So ist es richtig. Auch ein Abt kann von seinen Mönchen nicht mehr Gebete verlangen, als er selbst verrichtet.«
    »Du wirst nicht mitbeten. Du wirst hierbleiben und die profane Technik bewachen.«
     
    Gegen Mittag forderte die Hüterin die Scharlachprim und einige Erzmütter auf, sie zu den Schiffen zu begleiten. Langsam gingen die Frauen aus der Stadt, gefolgt von einigen hundert Wehrhaften Jungfrauen. Zwischen dem Waffenberg und den Schiffen blieben sie stehen und erörterten die Lage.
    Plötzlich entstand hinter ihnen in der Stadt Unruhe. Dann hörten sie fern in den Hügeln südlich von Pasdan, im Vorland des Kaps Hera/Herakles, das dünne Knattern von Schüssen.
    Eine Gruppe Wehrhafter Jungfrauen umringte sie. Sie hielten Karabiner in den Händen. Eine junge Frau trat vor, salutierte kurz vor der Gouverneurin und wandte sich an die erstarrte Scharlachprim.
    »In dieser Sekunde erobert ein Trupp unter Führung von Dante Barakuda Ihre Raketenstellung.« McVitie sprach normales Galaktein, ohne die Altertümlichkeiten des Pasdan-Idioms. »Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie und die Erzmütter von sinnlosen Aktionen Abstand nähmen.«
    Die Scharlachprim starrte die vermeintliche Wehrhafte Jungfrau an, sah sich um, stellte fest, daß die ganze Umgebung von bewaffneten Frauen abgeriegelt war, daß nur wenige, die aus Pasdan hinter ihnen hergegangen waren, nicht zu diesen fremden Frauen gehörten, daß diese wenigen überwältigt und gefesselt wurden, daß die gläubige Stimmung, die sie seit Tagen erfüllt hatte, verschwunden war, und sie starrte die weißgewandete Frau an, die sie für die Hüterin gehalten hatte. Die Hüterin der Prophezeiung.
    »Wer… wer bist du?«
    Lydia Hsiang runzelte die Stirn. Einen intensiven Moment lang wünschte sie, daß Dante und die anderen schnell und ohne Verluste die Stellung einnähmen. Dann blickte sie die Prim an.
    »Ich bin Lydia Hsiang. Die Gouverneurin des Protektorats. Betrachten Sie sich als Gefangene.«
     
    Mit zwei tieffliegenden Gleitern kamen sie über den Pangotischen Ozean - aus einer Richtung, die die Gardistinnen nicht beobachteten. Die Wehrhaften Jungfrauen waren dabei, die Raketen startklar zu machen - gegen wen?
    Die Auseinandersetzung dauerte fünf Minuten, aber sie kostete elf Männer aus Cadhras und vierzehn Frauen aus Pasdan das Leben. Die Raketen wurden nicht abgefeuert.
    Von Pasdan näherten sich einige hundert Gardistinnen. Barakuda versuchte seine Schmerzen zu ignorieren und die Verteidigung der Stellung zu sichern. Eine Kugel hatte ihm das linke Schultergelenk zertrümmert. Einer der Männer drückte ihm ein Injektionspflaster in den Nacken.
    Jemand berührte ihn an der heilen Schulter. Er schaute wie durch einen rötlichen Schleier Leutnant Yakku an, der aus mehreren leichten Wunden blutete. Yakku strahlte; er wies in den Himmel. Barakuda blickte nach oben.
     
    »Wir haben die meisten Waffen«, sagte McVitie. »Natürlich nicht alle, aber ich denke, wir können hier gut aushalten. Bis morgen. Bis die Banyashil kommen.«
    Sie waren zwischen den Hügeln und hinter den Schiffen in Deckung gegangen; zuvor hatten sie die Heilerinnen und Heiler aus den »Geisterschiffen« geholt. Einige der Mischlingsfrauen bewachten die gefangenen Mütter. Die Jägerinnen und Jäger der Gargava lauschten Saravyi, aber der sagte nicht mehr als: »Gehorcht den Anweisungen, die euch jene dort gibt. Sie ist meine liebe Tochter.«
    Hsiang lächelte. »Sie

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