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Pasdan

Pasdan

Titel: Pasdan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Stunden gehört hatte, stellte ihn vor Probleme: des Begreifens, des Bewältigens, des Formulierens im notwendigen Bericht.
    Er wandte sich an Hsiang und Barakuda. »Dieser Plan war fantastisch, einfallsreich, relativ unaufwendig und vor allem erfolgreich. Unsere Landung hat ein größeres Blutbad verhindert, aber mit der Hilfe Ihrer Leute, Fürstin und Fürst, wäre Pasdan auch ohne die Flotte bald ein gelöstes Problem gewesen.«
    Barakuda versuchte ein Lächeln; es wurde eher ein Zähnefletschen. »Es war blutig genug, Exzellenz. All die toten, verstümmelten, gefolterten Shil der letzten Jahre; etliche meiner Kundschafter; Leute aus Cadhras; die Frauen und Männer der Garnison, nicht zuletzt auch die tapferen Gardistinnen, allesamt Opfer einer unmenschlichen Doktrin. Ich kann nicht behaupten, daß ich bedaure, daß wir durch die Landung der Flotte um einen vollständigen Sieg gebracht worden sind.«
    Lydia Hsiang legte ihm eine Hand auf den heilen Arm. »Dante, machen Sie sich nicht unglücklich. Das klingt, als wären Sie verantwortlich für jeden einzelnen Tod.«
    »Natürlich bin ich das. Ich war zuständig für die Sicherheit; ich hätte früher etwas bemerken müssen.«
    »Wie denn, Freund?« sagte Tremughati.
    Der Untersekretär nickte. »Das ehrt Sie, aber es ist Unsinn, Barakuda. Ohne Beweis hätten Sie nichts unternehmen können, und mit Beweisen? Mit Beweisen hätten Sie eine Flottenaktion beantragen können. Darüber haben wir aber doch schon geredet - Bombardierung oder verlustreiches Landemanöver. Nicht zu reden von den Raketen. Nein, Mann, eine bessere Möglichkeit als die von Ihnen allen hier gewählte gab es nicht. Schlagen Sie sich das aus dem Kopf.«
    Er blickte die drei Shil an. »Und ohne Ihre Heilerinnen und Heiler…«
    Lydia Hsiang räusperte sich. »Da ist noch etwas - eure Wachsamkeit.«
    Tremughati lächelte mild. »Was meinst du, Hüterin von Shilgat?«
    »Du weißt, was ich meine, Tremughati - ihr habt uns ein Jahr und eine Katastrophe noch größerer Ordnung erspart.«
    Der Untersekretär beugte sich vor. »Wie war das?«
    Die Banyashil und Barakudas zweiter Flug nach Pasdan hatten aus einem Flottenmanöver zur Probe den Ernstfall gemacht. Alles war erst für das nächste Jahr, die nächste Tote Zeit, vorgesehen gewesen. Dafür gab es Aussagen, aber auch Annahmen, die der Sekretär nicht erfuhr und die in keinen Bericht eingingen. Ein Jahr später hätte der Organisationsstand der Mütter den Höhepunkt erreicht. Längst vorbereitete Sprengungen, Flotten mit Landetruppen und Feldschlangen, dazu die für die Aktion mit den Müttern verbündeten Banditen - am Ende der Toten Zeit hätte ein Gouverneur ad interim namens Eftalmi Nobrega in Cadhras gesessen, Shil-Renegaten aus Sa’orq, Arameq und anderen Städten präsentiert und das Shilgat-Abkommen gekündigt.
    »Natürlich«, sagte Hsiang, »hätten Sie die Vorgänge durchschaut, Exzellenz - aber das Commonwealth hat den jeweiligen Status quo zu respektieren und, falls die Shil es wünschen, das Protektorat aufzulösen. Außer Nobrega und Konsorten gäbe es auf Shilgat keine Commonwealth-Bürger mehr, die geschützt oder abgezogen werden müßten. Also wird der Planet aufgegeben, weil das Abkommen es so vorsieht.«
    »Und«, sagte Barakuda, »weil es auf dieser unwichtigen Randwelt keine Interessen mehr zu schützen gibt. Dann steht in Pasdan eine bis dahin vermutlich größere und stärkere Batterie von Raketen herum. Und die Wahrscheinlichkeit, daß das Commonwealth und die Öffentlichkeit auf Gaia der Meinung sind, ein unwichtiger, uninteressanter und von intelligenten Eingeborenen beherrschter Planet sei hundert Schiffe und eine Million Tote wert - die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.«
    Der Untersekretär nickte langsam. »Teuflisch. Und dann?«
    »Dann«, sagte Tremughati unerwartet hell, »haben die Mütter von Pasdan alles in der Hand - die beste Organisation, technische Kenntnisse, Waffen. Sie werden die niedrigen Manntiere, Nobregas Banditen, mit denen sie aus pragmatischen Gründen zusammengearbeitet haben, schlachten, danach alle Shil, und mit Hilfe künstlicher Befruchtung werden sie in den folgenden Jahrhunderten Shilgat mit Frauen besiedeln.«
    Der Untersekretär breitete die Arme aus. »Und was schlagen Sie mit Ihren Kenntnissen des Planeten nun vor?«
    Barakuda deutete auf eine Prozession, die von einem eben gelandeten Beiboot zu ihnen kam: einige Shil, mehrere Gebieterinnen, Korporal Timoara, die Soldaten Oubou und

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