Passagier nach Frankfurt
Sachen bestellt, ich hoffe, das ist in Ordnung. Eier, Butter, Kaffee, Tee –» Sie ratterte die Liste mit der Beredsamkeit eines Fremdenführers aus dem Nahen Osten herunter, der die Touristen durch einen Pharaonenpalast führt.
«So», sagte Mrs. Worrit und hielt inne, um Atem zu schöpfen, «ich glaube, das ist alles, was Sie benötigen könnten. Ich habe auch den französischen Senf bestellt.»
«Nicht Dijon-Senf, oder? Sie versuchen immer, Ihnen Dijon-Senf anzudrehen.»
«Ich weiß nicht, wer das war, aber es ist ‹Ester Tragon›, den mögen Sie doch, oder?»
«Ganz recht», erwiderte Sir Stafford, «Sie sind ein echtes Weltwunder.»
Mrs. Worrit schien geschmeichelt zu sein. Sie ging wieder in Richtung Küche, als Sir Stafford die Hand auf die Klinke seiner Schlafzimmertür legte, in der Absicht hineinzugehen.
«Ist doch in Ordnung, Sir, dass ich Ihre Sachen dem Herrn mitgegeben habe, der vorbeikam, um sie abzuholen? Sie hatten nichts gesagt und auch nichts hinterlassen deswegen.»
«Was für Sachen?», fragte Sir Stafford Nye und blieb stehen. «Zwei Anzüge, so, wie der Herr, der sie abholen kam, gesagt hat. Von Twiss and Bonywork. Ich glaube, es waren dieselben, die schon mal da waren. Wir hatten ein wenig Ärger mit der Schwan-Wäscherei, wenn ich mich recht erinnere.»
«Zwei Anzüge? Was für Anzüge?», fragte Sir Stafford Nye. «Na, einmal der, in dem Sie zurückgekommen sind. Ich glaube zumindest, das war einer von den beiden. Bei dem anderen war ich mir nicht so sicher. Aber das war der blaue Nadelstreifenanzug, für den Sie bei der Abreise keine Anweisungen hinterlassen hatten. Der konnte die Reinigung auch vertragen, außerdem musste am rechten Ärmelaufschlag etwas geflickt werden. Aber das wollte ich nicht alleine veranlassen, als Sie nicht da waren. Das mache ich nicht so gern», sagte Mrs. Worrit mit augenfälliger Rechtschaffenheit.
«Also, der Bursche, wer immer es war, hat diese Anzüge mitgenommen?»
«Ich hoffe, ich habe nichts Falsches gemacht?» Mrs. Worrit war besorgt.
«Der blaue Nadelstreifenanzug ist mir egal. Das ist wohl am besten so. Der Anzug, den ich auf der Heimreise anhatte, nun…»
«Er ist ein bisschen dünn für die Jahreszeit, dieser Anzug, wissen Sie, Sir. Eher passend für die Gegenden, wo Sie waren. Dort, wo es heiß ist. Und er konnte eine Reinigung gebrauchen. Er sagte, Sie hätten wegen der Anzüge angerufen. Das sagte der Herr, der sie abholen kam.»
«Ging er in mein Zimmer, um sie selbst rauszuholen?»
«Ja, Sir. Ich dachte, das wäre am besten so.»
«Sehr interessant», sagte Sir Stafford, «ja, sehr interessant.»
Er ging in sein Schlafzimmer und sah sich um. Alles war sauber und ordentlich. Das Bett war gemacht. Die ordnende Hand von Mrs. Worrit war deutlich zu erkennen. Sein Elektrorasierer hing am Aufladegerät, die Gegenstände auf dem Frisiertisch waren ordentlich aufgestellt.
Er ging zum Kleiderschrank und sah hinein. Er schaute in die Schubladen der Kommode, die beim Fenster an der Wand stand. Alles war wohlgeordnet. Eigentlich war es viel ordentlicher, als es sein sollte. Er hatte am Vorabend ein wenig ausgepackt, und das Wenige nur oberflächlich sortiert. Unterwäsche und einigen Krimskrams hatte er in die jeweiligen Schubladen geworfen, hatte sie aber nicht sorgsam eingeordnet. Er hätte das selbst entweder heute oder morgen getan. Das erwartete er nicht von Mrs. Worrit. Er erwartete von ihr nur, dass sie die Dinge so ließ, wie sie sie vorfand. Nach seiner Reise hatte er genug Zeit, alles neu zu ordnen und zu sortieren, je nach Wetter- oder sonstiger Lage. Also hatte sich jemand hier umgesehen, hatte Schubladen herausgezogen und sie schnell durchsucht. Und dann die Sachen wieder zurückgetan, teilweise versehentlich ordentlicher, als es vorher war. Ein schneller, sorgfältiger Job. Und dann war er mit zwei Anzügen und einer plausiblen Erklärung verschwunden. Ein Anzug, offensichtlich von Sir Stafford auf Reisen getragen, und ein Anzug aus leichtem Material, vielleicht nach Übersee mitgenommen und wieder zurückgebracht. Aber warum?
«Weil», sagte sich Sir Stafford nachdenklich, «weil jemand etwas gesucht hat. Aber was? Und wer? Und schließlich auch: Warum?» Ja, das war interessant.
Er setzte sich auf einen Stuhl und dachte nach. Sein Blick wanderte zu dem Tisch am Bett, auf dem, ziemlich keck, der kleine Stoffpanda saß. Der löste einen bestimmten Gedankengang bei ihm aus. Er ging zum Telefon und wählte eine
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