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Password - Zugriff für immer verweigert

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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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zurückgegeben und er selbst hatte auch nicht mehr daran gedacht. Er musste warten mit dem Anrufen, bis er zu Hause war.
    Mick trat fester in die Pedale. Es war lange her, dass er sich so verausgabt hatte. Eigentlich hasste er jegliche Form körperlicher Anstrengung. Sein Körper war nicht dafür gemacht. Wenn er rannte, scheuerten seine dicken Oberschenkel gegeneinander. Außerdem bekam er immer so seltsame rote Flecken ins Gesicht, als hätte ihn jemand mit der flachen Hand auf die Wangen geschlagen. Und als würde das noch nicht reichen, mussten sie während des Sportunterrichts auch noch diese lächerlichen kurzen Hosen anziehen. Hosen, die sich spindeldürre Sportlehrer mit ADHS ausgedacht hatten, um Jungen wie Mick zu quälen.
    Was war gegen einen Trainingsanzug einzuwenden?
    Da war schon die Bosporuslaan. Mick bog um die Ecke und fuhr auf den Bürgersteig. Sofie arbeitete samstags bei H & M und würde erst spät nach Hause kommen. Seine Mutter war offensichtlich schon zurück von ihrem Besuch bei Oma – zumindest stand der rote Peugeot in der Einfahrt.
    Er sprang vom Rad und parkte es seitlich am Haus. Die Hintertür stand offen.
    »Du bist schon da?« Seine Mutter hatte ihre Jacke noch nicht abgelegt. Sie sah Mick forschend an. Manche Menschen können aus der Hand lesen, aber sie las alles vom Gesicht ab. »Ist was?«
    »Jerro.« Auf einmal merkte Mick, wie müde er war. Er ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen und beugte sich vor, bis sein Kopf die Tischplatte berührte. Er versuchte, nicht zu weinen, aber viel fehlte nicht.
    »He.« Seine Mutter drückte kurz seine Schulter. »Was es auch ist, es wird bestimmt wieder gut.«
    Warum wollen Erwachsene einen immer beruhigen, als wäre man noch ein Kleinkind?
    »Woher willst du das denn wissen?« Mick tat seine heftige Reaktion sofort leid. Seine Mutter konnte schließlich nichts dafür, dass Jerro im Krankenhaus lag.
    Wenn er denn dort lag.
    Mick wollte aufstehen. »Ich muss anrufen.«
    Seine Mutter drückte ihn auf den Stuhl zurück, setzte sich neben ihn und legte ihre Hand auf seine. »Jetzt erzähl erst mal in Ruhe, was los ist.«
    Mick fing an zu reden. Nicht ruhig, sondern schnell. Ständig stolperte seine Zunge über die Worte. Von Jerro. Von der Frau am Informationsschalter, die behauptete, er sei nicht eingeliefert worden.
    »Und jetzt …«
    »Ich rufe mal an.« Seine Mutter zog ihr Handy aus der Jackentasche und suchte im Telefonbuch. »Kasia, bist du das? Hier ist Micks Mutter. Wie möchten gern wissen, wie es Jerro geht.«
    Mick sah seine Mutter an. Wie sie nickte und sich eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr strich. Sie sah nicht übertrieben beunruhigt aus.
    »Aber er ist ins Krankenhaus gefahren und Jerro war nicht da«, sagte sie nach einer Weile.
    Mick setzte sich aufrechter hin.
    »Doch?« Sein Mutter schwieg wieder kurz. »Vielleicht hat er es dann falsch verstanden.«
    »Was?« Mick bekam große Lust, ihr das Telefon aus der Hand zu reißen.
    »Jerro ist ganz normal aufgenommen worden.« Sie schrieb mit einem unsichtbaren Kuli in die Luft.
    Mick sprang schon auf, um Papier und Stift zu suchen.
    »Abteilung Ost«, sagte seine Mutter. »Zimmer zwei-null-vier.«
    Mick notierte die Nummer. »Ich werde ihn sofort besuchen.«
    »Morgen erst?«, fragte Micks Mutter. »Aber wer ist denn bei ihm? Seine Eltern sind doch …« Sie gab ein verstehendes Brummen von sich. »Gut. Ich werde es ausrichten. Tschüss, Kasia.« Sie legte das Telefon auf den Tisch.
    »Bringst du mich mit dem Auto hin?«, fragte Mick.
    »Morgen.« Seine Mutter stand auf und zog die Jacke aus. »Jerro ist jetzt noch zu schwach, um Besuch zu empfangen. Sie vermuten eine Lebensmittelvergiftung. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen, er ist in guten Händen. Laut Auskunft der Ärzte spricht er gut auf die Behandlung an.«
    Morgen erst.
    »Aber das dauert noch so lange!«, sagte Mick verzweifelt. »Ich bin sicher, er fände es schön, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Seine Eltern sind auch nicht da und …«
    Seine Mutter seufzte. »Ich weiß es, Schatz. Es ist alles ganz blöd. Aber im Krankenhaus wissen sie bestimmt am besten, was für Jerro gut ist.«
    Mick unterdrückte das Bedürfnis, irgendwo gegenzutreten. Wäre er bloß nicht so ungeduldig gewesen. Er hätte einfach in der Eingangshalle des Krankenhauses warten sollen, um sich später noch einmal am Schalter zu informieren. Dann wäre Jerro doch noch aufgetaucht und er hätte jetzt höchstwahrscheinlich bei

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