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ihr sehr schwerfallen würde, sein Angebot auszuschlagen.«
Prem gab ein saugendes Geräusch von sich. »Fingerabdrücke?«
»Jede Menge. Auf dem Lenkrad im Volvo und in der angemieteten Wohnung.«
Heijntjes fuhr sich durch die Haare und seufzte. »Leider ist der Besitzer nicht in unserer Datenbank.«
»Er hat also zuvor kein Verbrechen begangen oder ist noch nie gefasst worden«, grübelte Prem laut.
Heijntjes schlug die Akte zu. »Ich fürchte, er kommt auch diesmal davon.«
Nolte verließ sein Hotel in Miami Beach.
Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und Urlaubsgefühl. Und das Schönste war, dass dieser Urlaub nie mehr enden würde.
Er kam an einem gelb getünchten Appartementkomplex mit Pool vorbei. In den Stühlen saßen Senioren mit Gesichtern wie Straßenkarten, so faltig waren sie, und ein Mädchen mit Kopfhörern. Er überquerte die breite Allee und sah eine lebensgroße, aufblasbare Palme. Dort musste es sein.
Er drückte die Tür zum Club Palmeria auf. In Florida liefen generell alle Klimaanlagen auf der höchsten Stufe. Blöde Angewohnheit. Für Nolte war es, als käme er aus einem Backofen in einen Tiefkühlschrank. Er bekam Gänsehaut auf den Armen, stellte seine Tasche ab und zog seine Jacke über. Inzwischen konnten sich die Augen an das dämmrige Licht gewöhnen.
Ganz hinten hob ein Mann einen Arm.
Snikes, sein Käufer.
Nolte grüßte zurück und ging auf ihn zu. Sie tauschten einen kräftigen Händedruck.
»How are you?«, fragte Snikes und wies einladend auf den Stuhl gegenüber.
»Fine, how are you?« Nolte setzte sich.
Snikes hielt sein Glas in die Höhe. Sah aus wie ein Energydrink. »Auch etwas?«
»Ein Glas Champagner«, antwortete Nolte. »Wir haben schließlich etwas zu feiern.«
Snikes gab dem Mädchen hinter der Theke ein Zeichen.
Nolte legte seine Aktentasche auf den Tisch und schob sie zu Snikes hinüber. »Hier ist alles drin.«
Snikes hob nochmals die Hand. Von der dunklen Seitenwand auf der anderen Seite der Bar löste sich ein Mann. Noch ziemlich jung. Nolte tippte darauf, dass es sich um irgendein Computergenie handelte, auch wenn er nicht wie der stereotype Nerd aussah.
»Leon checkt die Ware an einem sicheren Ort«, sagte Snikes. Nolte musste kurz schlucken, als seine Aktentasche mit Leon in einem Nebenraum verschwand. Er verlor seine Lebensversicherung nicht so gern aus dem Auge.
»Keine Sorge.« Snikes lachte und hielt sein Glas wieder hoch. »Bestimmt ist alles in Ordnung und dann überweise ich dir das Geld. Lass uns schon mal auf unseren Erfolg anstoßen.«
Nolte nahm sein Glas. »Prost.«
Auf dich, Professor, sagte er in Gedanken. Ohne dich säße ich jetzt nicht hier. Dann würde ich noch immer im Gefängnis arbeiten und meinen Karren mit Süßigkeiten und anderem Kleinkram durch den Bau schieben.
Die Champagnerperlchen kribbelten angenehm auf seiner Zunge.
Kaum hatte er sein Glas abgestellt, kam Leon wieder herein. »Da stimmt etwas nicht.«
»Das kann nicht sein.« Nolte stand auf. »Ich bin sicher, dass alles drauf ist.«
»Hoffen wir, dass du recht hast.« Snikes lachte nicht mehr und folgte Leon.
Beklommen betrat Nolte ein blütenweißes Büro. Auf dem Schreibtisch lag sein iPad. Knallrote Riesenbuchstaben tanzten boshaft über den Bildschirm. Trotz der Klimaanlage brach Nolte der Angstschweiß aus allen Poren und er glaubte zu ersticken, als er las, was dort stand: GAME OVER.
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