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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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vermissen würden. Daniels selbst hatte eine rührende Grabrede gehalten, die den Verstorbenen in den höchsten Tönen pries. Auch Larry Daley war bestattet worden, in Florida und ohne großes Tamtam. Nur seine Familie und ein paar Freunde waren da gewesen. Stephanie war mit Cassiopeia zu seiner Bestattung gefahren.
    Erstaunlich, wie sehr sie sich in diesen beiden Männern getäuscht hatte. Daley war gewiss kein Heiliger gewesen, aber auch kein Mörder oder Verräter. Er hatte versucht, dieser Verschwörung ein Ende zu bereiten. Doch dann war er selbst Opfer der Verschwörung geworden.
    »Ich möchte, dass Sie wieder die Leitung des Magellan-Billets übernehmen«, sagte Daniels.
    »Das dürfte sich der Öffentlichkeit schwer vermitteln lassen.«
    »Ich muss mich für solche Entscheidungen nicht rechtfertigen. Ich wollte nie, dass Sie gehen, aber damals blieb mir keine andere Wahl.«
    Stephanie wollte ihren Job wiederhaben. Sie liebte ihre Arbeit. Aber da war noch etwas. »Was ist mit den Bestechungen, die im Kongress vorgefallen sind?«
    »Ich sagte Ihnen schon, Stephanie, dass ich nichts davon wusste. Damit ist jetzt ein für alle Mal Schluss, aber es ist genau wie die Sache mit Green, ein solcher Skandal würde Amerika nur schaden. Lassen Sie uns einfach einen Strich unter die Sache ziehen und weitermachen.«
    Sie war sich zwar immer noch nicht sicher, ob Daniels von der Sache wirklich nichts gewusst hatte, musste ihm aber recht geben. Es war besser so.
    »Und niemand wird je erfahren, was vorgefallen ist?«, fragte Cassiopeia.
    Daniels, der lässig in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch zurückgelehnt saß, hatte die Füße auf die Tischkante gelegt. »Kein Wort.«
    Der Vizepräsident war am Samstag mit dem Hinweis auf politische Differenzen mit dem Präsidenten zurückgetreten. Die Presse hatte alles versucht, um ihn vor die Kamera zu bekommen, doch bisher war es ihr nicht gelungen.
    »Ich könnte mir vorstellen«, sagte Daniels, »dass mein Exvizepräsident versuchen wird, sich selbst politisch in Szene zu setzen. Es wird den einen oder anderen kleineren politischen Schlagabtausch zwischen uns geben. Vielleicht wird er sogar versuchen, sich bei der nächsten Wahl aufstellen zu lassen. Aber ich habe keine Angst vor der Auseinandersetzung. Übrigens, wo wir gerade von Auseinandersetzungen reden, es ist wichtig, dass Sie den Orden vom Goldenen Vlies weiter im Auge behalten. Diese Vorstandsmitglieder stellen ein echtes Problem dar. Für den Augenblick sind ihnen die Hände gebunden, aber diese Leute werden sich erholen und weiter Schwierigkeiten machen.«
    »Und was ist mit Israel?«, fragte Cassiopeia.
    »Ich habe den Israelis versprochen, dass niemals ein Wort über die Bibliothek an die Öffentlichkeit dringt. Nur Cotton und seine Exfrau wissen, wo die Bibliothek ist, aber auch das wird mit keinem Wort irgendwo vermerkt werden. Lassen wir das verdammte Ding im Verborgenen ruhen.« Daniels sah Stephanie an. »Haben Sie und Heather sich wieder versöhnt?«
    »Gestern bei der Beerdigung. Sie mochte Daley wirklich. Sie hat mir ein paar Sachen über ihn erzählt, die ich gar nicht wusste.«
    »Sehen Sie, Sie sollten nicht so vorschnell urteilen. Nachdem Green gesehen hatte, was auf Daleys USB-Sticks war, hat er dessen Ermordung befohlen. Die Informationen wiesen auf undichte Stellen hin, und die musste er sofort stopfen. Heather ist eine gute Agentin. Sie tut ihre Arbeit. Green und der Vizepräsident hätten Israel zerstört. Denen ging es auf Teufel komm raus immer nur um ihre persönliche Macht. Und Sie haben mich für ein Problem gehalten.«
    Stephanie lächelte. »Da habe ich mich ebenfalls geirrt, Mr. President.«
    Daniels wandte sich an Cassiopeia. »Und Sie kümmern sich jetzt wieder um den Bau Ihrer Burg in Frankreich?«
    »Ich war eine Weile weg. Meine Arbeiter und Angestellten werden sich wahrscheinlich schon fragen, wo ich bleibe.«
    »Wenn Ihre Leute so sind wie meine, ist ihnen alles recht, solange nur ihr Gehalt pünktlich eintrifft.« Daniels stand auf. »Vielen Dank Ihnen beiden für alles, was Sie getan haben.«
    Stephanie blieb sitzen. Sie spürte, dass etwas faul war. »Sie verschweigen uns doch etwas?«
    Daniels’ Augen glänzten. »Vermutlich eine ganze Menge.«
    »Es geht um die Bibliothek. Sie haben vorhin doch zu dick aufgetragen. Sie werden das Versteck in Wirklichkeit nicht geheim halten, habe ich recht?«
    »Das liegt nicht in meiner Entscheidung. Da ist jemand anderer zuständig, und ich

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