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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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halten sollte. Ich wußte es auch nicht.
    »Sie will dort, wo sie aufgewachsen ist, eine Praxis aufmachen. Das hat sie ihrer Familie versprochen. Das hat sie für die nächste Zeit beschlossen. Ich werde hier gebraucht. Ich muß doch dafür sorgen, daß etwas aus dir wird. Das habe ich beschlossen. Das haben wir in Nags Head gemeinsam beschlossen. Es ist das Richtige.«
    »Mhm.«
    »Es ist das Richtige, John. Es ist das, was wir beide beschlossen haben.«
    Sampson trank nachdenklich sein Bier, wie wir Machos das so oft tun. Er schaukelte im Sessel und beobachtete mich mißtrauisch über den Rand der Bierflasche hinweg. Das heißt, er paßte auf mich auf.
    Später an jenem Abend saß ich allein auf der Veranda. Ich spielte auf dem Klavier »Judgement Day«, dann »God Bless the Child«. Ich dachte wieder an Kate und das dornige Thema Verlust. Die meisten von uns lernen, damit umzugehen. Jedenfalls wird es mit der Zeit besser.
    Kate hatte mir in Nags Head eine beeindruckende Geschichte, erzählt. Sie war eine gute Geschichtenerzählerin, eine Reinkarnation von Carson McCullers.
    Mit zwanzig Jahren hatte sie erfahren, daß ihr Vater eine Kneipe in der Nähe der Grenze zu Kentucky betrieb, und eines Abends fuhr sie zu der Bar. Sie hatte ihren Vater seit sechzehn Jahren nicht mehr gesehen. Sie saß in dem schäbigen, übelriechenden Schuppen und beobachtete ihren Vater fast eine halbe Stunde lang. Sie verabscheute, was sie sah. Schließlich ging sie, ohne ihrem Vater zu sagen, wer sie war, ohne auch nur mit ihm zu reden. Kate ging einfach. Sie war so zäh, und überwiegend auf gute Weise. So hatte sie die vielen Tode in ihrer Familie überlebt. Vermutlich war sie deshalb auch als einzige aus Casanovas Haus entkommen. Ich erinnerte mich an das, was sie mir gesagt hatte – nur eine Nacht, Alex. Eine Nacht, die wir beide nie würden vergessen können. Ich hatte sie nicht vergessen können. Ich hoffte, Kate auch nicht.
    Als ich aus dem Verandafenster in die Dunkelheit schaute, konnte ich das unheimliche Gefühl nicht abschütteln, daß ich beobachtet wurde. Ich löste das Problem, wie es sich für einen Doktor und Detective gehört. Ich schaute nicht mehr aus dem verschmierten Fenster.
    Ich weiß jedoch, daß sie da draußen sind. Sie wissen, wo ich wohne. Schließlich ging ich zu Bett, und ich war kaum eingeschlafen, als ich im Haus ein Poltern hörte. Ein lautes Poltern. Ein hartnäckiger Lärm. Gefahr.
    Ich packte meinen Dienstrevolver und stürzte nach unten, wo das Poltern weiterging. Ich sah auf die Armbanduhr. Halb vier. Eine Geisterstunde. Gefahr!
    An der Hintertür fand ich Sampson. Er war der Krachmacher.
    »Ein Mord ist passiert«, sagte er, als ich aufschloß, die Kette abnahm und ihm die Tür aufmachte. »Es ist ein Hammer, Alex.«

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