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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Ganz John Sampson.
    Während der letzten Stunde hatte keiner von uns Lust ge habt, viel zu reden. Es lief nicht besonders gut. Aber es war unser Job. Und der lief meist nicht gut.
    Mount John und ich trafen gegen vier Uhr nachmittags auf dem Capitol City Market ein. Dieser Schnäppchenladen an der Achten Straße ist ein beliebter Treffpunkt und so ungefähr der dreckigste und bedrückendste Laden in ganz Washington, D.C., – und das will etwas heißen.
    Die Sonderangebote sind für gewöhnlich mit roter Kreide auf die graublauen Schlackensteine der Fassade geschrieben.
    Heute waren es kaltes Bier, Limonade, Bananen, Schweinekruste, Tampax und Lotto – ein wirklich ausgewogenes Frühstück aus Grundnahrungsmitteln.
    Ein junger Schwarzer mit Wayfarer-Sonnenbrille, kahl geschorenem Schädel und einem kleinen Spitzbart stand vor; dem Minimarkt und erweckte auf Anhieb unsere Aufmerksamkeit.
    Er stand neben einem anderen Mann, dem ein Schokoriegel wie eine Zigarre zwischen den Lippen hing. Der Kahlkopf gab mir ein Zeichen, dass er mit uns reden wollte, aber nicht hier. »Traust du diesem Schlägerarsch?«, fragte Sampson, als wir dem Mann in sicherer Entfernung folgten. »Das ist Alvin Jackson.«
    »Ich traue jedem.« Ich zwinkerte Mount John zu. Doch er zwinkerte nicht zurück.
    »Du bist ganz schön fertig, Kleiner«, sagte er. Seine Augen waren immer noch verschleiert.
    »Ich versuche nur, das Richtige zu tun.«
    »Ach ja? Dann strengst du dich zu sehr dabei an.« »Magst du mich deshalb so?«
    »Ja, genau«, sagte Sampson und grinste endlich. »Wenn es ein Fehler ist, dich zu mögen, dann möchte ich ihn nicht missen.«
    Wir trafen Alvin »den schnellen« Jackson an einer Straßenecke. Sampson und ich hatten Alvin gelegentlich als Spitzel eingesetzt. Im Grunde war er kein übler Bursche, aber er führte ein gefährliches Leben, das sich plötzlich sehr, sehr für ihn verschlechtern konnte. An der High School war er ein hervorragender Sprinter gewesen und hatte auf den Straßen trainiert. Jetzt leitete er ein kleines Trainingscamp und verkaufte nebenbei Marihuana. In vielerlei Hinsicht war Alvin immer noch ein halbes Kind. Das war wichtig, um diese Halbwüchsigen zu verstehen, auch diejenigen, die am gefährlichsten und kräftig sten aussahen.
    »JadiekleineShanelle«, sagte Alvin, als wären die vier Worte eins. »Sucht ihr immer noch Tipps, wer sie allegemacht hat?« Alvins Jacke war nicht zugeknöpft – die derzeitige Mode, die sich an der Knastkleidung orientierte. Über dem Hosenbund sah man Alvins rot und weiß gestreifte Unterwäsche. Gefängnisinsassen nahm man stets den Gürtel weg, damit sie sich nicht aufknüpfen konnten, was zur Folge hatte, dass die Hose rutschte und die Unterhose zum Vorschein kam – so war dieser neue Look entstanden. Eine passende Mode für unsere Gegend. »Ja. Was hast du über das Mädchen gehört, Alvin? Aber erzähl uns keinen Scheiß.«
    »He, Mann, ich liefere nur erstklassige Ware«, protestierte Alvin in meine Richtung. Sein geschorener Kopf nickte ständig. Der große Kreolenohrring klirrte. Seine langen, kräftigen Arme zuckten. Ständig hob er die Füße in den Nike-Schuhen, trat von einem Bein aufs andere.
    »Das wissen wir zu schätzen«, versicherte ich ihm. »‘ne Kippe?« Ich bot Alvin eine Camel an. Echt cool, stimmt’s? Er nahm die Zigarette. Ich rauche nicht, habe aber immer eine Schachtel dabei. Alvin hatte wie ein Schlot geraucht, als er Leichtathlet an der High School gewesen war. Das war mir damals aufgefallen.
    »Die kleine Shanelle hat im selben Haus wie meine Tante gewohnt. Drüben in Northfield. Ich hab da so ‘n Schimmer, wer in Frage kommt. Könnt ihr mir folgen?«
    »Bis jetzt geht’s gerade noch.« Sampson nickte. Er gab sich Mühe, nett zu sein. Selbst ein Salatkopf hätte Alvin verstanden. »Willst du uns zeigen, was du hast?«, fragte ich. »Hilfst du uns?«
    »Ich zeig euch eigenhändig Chucky . Geil, wa?« Er lächelte und nickte mir zu. »Aber bloß, weil ihr’s seid. Schon vor Monaten hab ich versucht, den anderen Bullen was zu stecken.
    Aber die hatten keinen Bock. Mann, die wollten so ‘nem Arsch wie mir gar nicht erst zuhören. Null Zeit für mich.«
    Ich kam mir wie sein Vater oder Onkel oder älterer Bruder vor. Ich fühlte mich verantwortlich – und das gefiel mir ganz und gar nicht.
    » Wir hören dir zu«, erklärte ich. »Wir haben Zeit für dich.« Sampson und ich gingen mit Alvin in die Northfield-VillageSiedlung. Northfield ist

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