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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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für uns? Bei der Kontrolle hatte man die beiden um fünf Uhr früh tot in ihren Zellen aufgefunden.
    Sie waren kurz zuvor gestorben. Nach Plan? Selbstverständlich nach Plan. Aber wessen Plan?
    Jack und Jill kamen ins Lorton Jail... und was geschah dort mit ihnen? Was zum Teufel war hier in der vergangenen Nacht passiert? Wer hatte Jack und Jill letztendlich getötet?
    »Bei beiden wurde nach der Einlieferung eine peinlich genaue Körperkontrolle vorgenommen«, erklärte Direktor Campbell Jay und mir. »Es könnte gemeinschaftlicher Selbstmord gewesen sein, aber selbst dazu hätten sie Hilfe gebraucht. Jemand muss ihnen das Gift zwischen sechs Uhr gestern Abend und heute in aller Frühe gegeben haben. Jemand ist in ihre Zellen eingedrungen.«
    Dr. Marion Campbell blickte mich direkt an. Seine Augen waren trüb und hatten tiefrote Ränder. »Unter Jeanne Sterlings rechtem Zeigefinger war ein bisschen Blut. Sie hat mit jemandem gekämpft. Sie hat sich gewehrt. Sie wurde ermordet. Ich jedenfalls bin dieser Meinung. Sie wollte nicht sterben, Alex.«
    Ich schloss ein oder zwei Sekunden die Augen. Es half nichts. Alles war wie zuvor, als ich die Augen wieder aufschlug. Jeanne und Brett Sterling lagen immer noch nackt und tot auf den beiden Stahltischen.
    Sie waren hingerichtet worden. Profimäßig. Ohne Leidenschaft. Dass es beinahe so war, als wären sie von Jack und Jill besucht und ermordet worden, war am unheimlichsten.
    Hatte ein »Geist« Jeanne und Brett Sterling ermordet? Ich befürchtete, wir würden es nie erfahren. Wir durften es nie erfahren. Wir waren nicht wichtig genug, um die Wahrheit zu erfahren.
    Abgesehen vielleicht von dem Grundsatz, dem Prinzip: Es gibt keine Regeln.
Jedenfalls nicht für einige Menschen.
113.
    Ich habe immer alles gern hübsch verschnürt, mit einer bunten Schleife um das Paket. Bei jedem Fall möchte ich das »Meisterhirn Drachentöter« sein. Aber so läuft es nicht – wahrscheinlich würde es auch keinen Spaß machen, wenn es so wäre.
    Die nächsten zweieinhalb Tage verbrachte ich im Haus der Sterlings und arbeitete Seite an Seite mit dem Geheimdienst und dem FBI. Jay Grayer und Kyle Craig kamen ebenfalls nach Chevy Chase hinaus.
    Im Hinterkopf hatte ich die fixe Idee, Jeanne Sterling habe uns womöglich einen Hinweis zurückgelassen – etwas, was zu ihren Mördern führte. Nur für den Fall. Meiner Meinung nach war sie durchaus fähig zu etwas so Gemeinem und Rachsüchtigem – ihr letzter schmutziger Trick!
    Nach zweieinhalb Tagen hatten wir immer noch nichts im Haus gefunden. Falls es einen Hinweis gegeben hatte, musste jemand vor uns ins Haus eingedrungen sein . Ich fegte diese Möglichkeit nicht vom Tisch.
    Am frühen Abend des dritten Tages unterhielt ich mich mit Kyle Craig in der Küche. Wir waren beide hundemüde. Wir machten uns zwei von Brett Sterlings Mikrobrauerei-Bieren auf und redeten über Leben, Tod und Unendlichkeit.
    »Haben Sie je von dem klugen Satz gehört: Zu viele logische Verdächtige ?«, fragte ich Kyle, als wir in der stillen Küche der Sterlings unser Bier tranken.
    »Nicht mit diesen Worten, aber ich verstehe, wieso es auf diesen Fall zutrifft. Wir haben Szenarien, bei denen die CIA einbezogen ist und das Militär, vielleicht die Finanzwelt, vielleicht sogar Präsident Mahoney. Geschichte bewegt sich selten geradlinig.«
    Ich nickte zu Kyles Antwort. Wie üblich kapierte er schnell. » Fünfunddreißig Jahre nach der Ermordung Kennedys steht nur ein einziger Punkt fest: dass es eine Art Verschwörung gegeben hat«, sagte ich.
    »Ja, der Kennedy-Mord. Es ist unmöglich, die ballistischen und medizinischen Beweise mit einem einzigen Schützen in Dallas in Einklang zu bringen«, sagte Kyle.
    »Das gleiche verdammte Problem: Zu viele logische Verdächtige. Bis heute kann niemand die Möglichkeit ausschließen, dass Lyndon Johnson, die Army, eine ›schwarze Operation- der CIA, die Mafia oder der alte Chef Ihres Vereins darin verwickelt waren. Kyle, es gibt sehr viele offensichtliche Parallelen zu dem, was hier abläuft. Ein möglicher Staatsstreich, um einen Amtsinhaber zu beseitigen, der Ärger macht, und ihn durch einen viel... umgänglicheren Mann zu ersetzen – Lyndon B. Johnson statt JFK und jetzt Mahoney statt Byrnes . Ein Mann, der schon hinter den Kulissen wartet. Die CIA und das Militär waren sehr, sehr böse auf JFK und Thomas Byrnes. Das System wehrt sich wild entschlossen gegen Veränderung.« »Vergessen Sie das ja nicht, Alex«, sagte

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