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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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schreiend den steinigen Abhang zum vorgeschobenen Lager hinaufgeplagt hatten, nur um in die einzige Salve aus der Innanigani-Kanone zu geraten, zu der es gekommen war, ehe man die Kanoniere beim Nachladen weggeschossen hatte.
    Arey ging alle taktischen Möglichkeiten durch, die die Innanigani vielleicht verfolgen mochten. Seine Kundschafter hatten nur sehr unvollständige Berichte nach hinten geschickt. Einige waren noch immer draußen und inzwischen überfällig. Er war froh, daß die beiden Sternenbanden der Sentani eingetroffen waren. Sie waren auch nicht erschöpfter, als es der Feind sein mußte – und sie hatten zu essen gehabt.
    Wieder mußten sich Arey und sein Kommandopo-sten vor den anrückenden Ostländern zurückziehen.
    Er gab Anweisung, das Basislager abzubrechen und es weiter nach Süden zu verlegen.
    Im Norden hörte er Schießen und schickte zwei Reiter aus, die nachsehen sollten, was los war. Sie sandten einen langen, heulenden Hilferuf zurück, und sieben weitere Reiter machten sich auf den Weg zu ihnen. Vor sich sahen sie ein gestürztes Pferd mit Pfeilen im Leib, unter dem um sich schlagenden Tier lag ein Shumai-Reiter. Als die Innanigani von Westen her vorrückten, schwenkten die Reiter nach Osten aus, wendeten ihre Tiere mit Sporenstichen und jagten mit schußbereiten Gewehren, an einem Peshtak-Kundschafter vorbei, auf die Ostländer zu; dann senkten sie die Gewehre und riefen um weitere Verstärkung nach hinten. Ein Mann wurde mit einem Pfeil vom Pferd geholt. Ein zweites Pferd stürzte. Die anderen fünf Reiter zielten und schossen. Einer sprang ab, gab seinem Pferd einen Klaps und versuchte, das gestürzte Tier anzuheben, während der Mann darunter ächzte und zappelte. Ein Pfeil fuhr ihm durch den Ärmel, ein zweiter durch das Bein. Er kauerte sich kurz hinter das Pferd, ging hoch, um noch einen Schuß anzubringen, und sah, daß eine Reihe von Männern auf ihn zukam.
    Er schoß einen nieder, bekam einen Pfeil durch den Hals, schlug gurgelnd um sich und blieb dann, halb über dem Shumai unter dem Pferd, reglos liegen. Der Reiter darunter konnte nicht freikommen, aber er griff nach dem Gewehr des Toten und lud es neu. Die anderen Shumai waren abgestiegen und stürzten in Deckung, wobei sie ihre Gewehre abfeuerten, so oft sie konnten. Aber jetzt kam die Reihe der Ostländer im Laufschritt heran. Als einer an dem gestürzten Pferd vorbeirannte und sich dann umdrehte, schoß ihn der eingeklemmte Shumai mitten in den Leib. Ein anderer Ostländer sprang über das Pferd, kniete nieder und stach wiederholt auf den Shumai ein. Ein anderer Shumai erschoß den Mann, aber sie mußten zu-rückweichen, und einer ging zwischen den Bäumen zu Boden. Weitere Reiter erschienen über ihnen auf dem Abhang, aber die Innanigani blieben auf einen Schrei hin stehen, festigten ihre Kampflinie und gruben sich ein.
    Einer kroch nach vorne und griff nach den beiden Gewehren, dann drehte er sich um, wollte sie den Abhang hinunterstoßen, aber da erwischte ihn ein Shumai-Schuß im Rücken, und er schleuderte sie zu Boden. Ein anderer Unterführer krabbelte heran, holte die Waffen und raste, zwischen den Bäumen Haken schlagend, den Abhang hinunter.
    Arey ritt auf den Shumai-Reiter zu, der den Peshtak hinter sich aufs Pferd genommen hatte. Sie legten kurz die Handflächen aneinander, und Arey saß ab, um mit dem Peshtak zu sprechen.
    Immer noch keuchend stieß der Mann heraus: »Das ist nur ... die Hälfte von ihnen. Die übrigen ... marschieren nach Norden. Auf Turnat zu.«
    »Was ist Turnat?«
    »Ein Dorf. Wie Ostag.«
    »Wie weit?«
    »Fünfundvierzig Ayas ... von hier.«
    »Wie weit sind sie schon?«
    »Sie sind früh aufgebrochen. Müssen schon zwanzig oder fünfundzwanzig Ayas weit nach Norden gegangen sein. Von hier aus.«
    »Hat jemand die Dorfbewohner gewarnt?«
    »Nein. Ich glaube nicht. Ich war alleine. Bin hierhergekommen.«
    Arey stand eine Zeitlang schweigend da. »Das war es also.« Er winkte einem Shumai. »Ruf die Reiter her!« sagte er, und als der Mann sein gekrümmtes Kuhhorn herauszog, wandte sich Arey an den Peshtak. »Kannst du auf einem Pferd reiten?«
    »Hab's noch nie getan.«
    »Zum Lernen ist jetzt keine Zeit. Du mußt einfach.
    Meine Männer werden dir helfen. Ich weiß nicht, ob wir es rechtzeitig schaffen. Morgen wirst du einen wunden Hintern haben – sofern du noch am Leben bist.« Er drehte sich um und kam noch einmal zu-rück. »Was werden deine Leute in Turnat tun, wenn sie

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