Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
junge Mann schaute ihn zu Tode erschrocken an. »Ich?«
    »Ja, du. Du bist der Rangnächste. Du kannst jetzt nicht kneifen. Komm schon, Mann, halt dein Hirn in deinem Schädel fest!«
    Der Leutnant würgte und schluckte. »Gut. Blas noch einmal zum Stehenbleiben, dann zum langsamen Rückzug! Hinauf zu diesem Grat!«
    »Dort steht jetzt dieses Gesindel, Leutnant.«
    »Dann werden wir ihn denen wieder abnehmen, Unterführer. Und jetzt blas!«
    Der Unterführer gehorchte, aber die Männer kamen weiter näher.
    »Blas noch einmal! Blas ständig weiter! Wenn sie dicht genug herangekommen sind, werden sie schon stehenbleiben.«
    Der Unterführer starrte ihn an. Dann hob er wieder das Horn und blies. Die Männer wurden langsamer, die Offiziere und Unterführer schrien auf sie ein, und der Leutnant schaute, die Hand über den Augen, nach allen Seiten. Ein Langbogenpfeil fuhr ihm durch die Hose und bohrte sich in seine Wade. Geistesabwesend brach er ihn ab. Dann hob er seinen Stab und zeigte damit auf etwas.
    »Jetzt blas zum Vormarsch, Unterführer, aber schnell! Wir wollen diesen Grat einnehmen.« Er wandte sich den Männern zu und schrie: »Bleibt im Kreis! Gebt alles dran, Männer! Wir gehen jetzt diesen dreckigen, schweinsbeschissenen Berg hinauf. Wer als letzter oben ankommt, dem schneide ich persönlich die Eier ab. Behaltet alle Seiten im Auge! Auf, auf, auf! Wir marschieren. Blas zum Vormarsch. Unterführer!«
    Der Leutnant überblickte die Szene mit einem verzweifelten Grinsen auf seinem sommersprossigen Gesicht, dann machte er sich im Laufschritt auf nach Nordwesten, leicht hinkend, den abgebrochenen Pfeilschaft erhoben, schreiend. Die Männer blickten sich an und folgten ihm, ebenfalls schreiend.
    Der Kamm wurde von Sentani und Peshtak gehalten, einer dünnen Kampflinie, die zurückwich, als die Innanigani stolpernd und laufend darauf zukamen.
    Die Offiziere hielten die Nachhut in Schach, indem sie zurückschauten und verhinderten, daß die Leute sich aus dem Staub machten. Innerhalb von wenigen Sonnenbreiten hatten die Innanigani den Grat genommen und einen Wachenkreis aufgestellt und errichteten nun hastig Barrikaden aus den zahlreich vorhandenen Felsplatten, während die Westländer mit Gewehrschüssen auf sie einhackten. Als der Leutnant seine Augen beschattete, konnte er sehen, wie zwei Pferde unten im schmalen Tal die Kanone durch die dichten Bäume zog.
    »Leutnant Oberly, jetzt ist uns die Initiative aus den Händen genommen«, sagte ein zweiter Leutnant an seiner rechten Seite.
    »Wir hätten sie nie ergreifen sollen, Ungo. Festgehalten haben wir sie jedenfalls. Sharitans Leute sind jetzt außer Reichweite. Sie werden in Turnat neue Vorräte besorgen.«
    »So lange können wir die Stelle hier nie halten.
    Diese Bande wird einen Wachenkreis aufstellen, und dann werden sie losmarschieren und sie angreifen.«
    »Dazu haben sie nicht genug Leute, Ungo. Sie können nicht beides machen. Eplay hat das gesehen.
    Aber mit diesen anderen hat er nicht gerechnet. Was sind das für Leute? Sentani? Aber keine See-Sentani, glaube ich. Schau nur, wie viele es sind. Sie stochern in offenen Wunden herum. Tödlich. Anders als die Reiter. Die Kombination von beiden hätte uns ausgelöscht.«
    »Was hast du nun vor?«
    Leutnant Oberly grinste jungenhaft. »Reden«, sagte er. »Alle lassen die Köpfe unten. Du, Unterführer Athfal. Du bindest meinen Schal an diesen Stab. Wir werden ihn schwenken. Dann gehen wir beide hin, du und ich – und halten ein Schwätzchen.«
    »Laß das!« sagte Ungo. »Wir werden nicht kapitulieren, und wenn es deinen dreckigen Hals kostet!«
    »Wer hat denn etwas von Kapitulieren gesagt? Ich sagte reden .«
    »Das bedeutet doch Kapitulation. Kein Mensch, der noch bei Sinnen ist, ergibt sich den Peshtak. Oder den Peshtak-Freunden.«
    »Tja, Leutnant Ungo, hast du einen besseren Plan?
    Eplays Idee stank schon wie ein alter Kadaver, als er sie aufbrachte.«
    »Hör zu, das war nicht seine Idee. Es war meine.
    Sei vorsichtig, du Drecksfresser. Ich kann dich und die ganze Truppe hier wegbringen ...«
    Zwei Unterführer kauerten sich neben ihn und richteten ihre langen Messer auf seine Seiten. Der ei-ne, ein älterer, kahlköpfiger Mann, sagte: »Wir wollen Ordnung in dieser Truppe, Sir. Das Kommando hat Leutnant Oberly.«
    Oberly grinste. »Unterführer Athfal, schwenke diesen Stab.« Er schaute Ungo an. »Hätte ich mir denken können, daß das dein Plan war. Wie hast du es geschafft? Hast du ihn

Weitere Kostenlose Bücher