Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
hypnotisiert? Die Truppe zu spalten, so daß zwei schwächere Verbände einer nach dem anderen besiegt werden konnten. Reizend. Ich bin nur zur Truppe gegangen, um nicht arbeiten zu müssen, aber da bin ja sogar ich noch klüger.«
Er erhob sich, nahm den Stab und stieg über den vorspringenden Felsen, hinter dem sie sich befunden hatten. Eine Sentani-Salve prallte vom Felsen ab, aber nachdem Oberly zurückgezuckt war, ging er weiter.
»Komm mit, Athfal!« rief er über die Schulter. Ein feindliches Horn ertönte, dann hörten die Schreie und das Gewehrfeuer auf. Athfal kam an seine Seite. »Mir gefällt das nicht, Athfal. Keinen Fingerhut voll.«
»Was hast du im Sinn, Leutnant?«
»Ich habe keine blasse Ahnung. Aber wenigstens werden sie sich da hinten inzwischen eingraben wie die Murmeltiere. Bis unterhalb der Kanonenschußebene. Dieses Ding ist das schlimmste. Je länger wir hier reden, desto weiter kann Sharitan nach Norden kommen. Ich glaube, es war ohnehin seine Idee. Wir waren die ganze Zeit die Daumenlutscher. Sharitan hat Ungo benützt, damit er ihm hilft, Eplay das auf-zuschwätzen. Glaube ich. Ganz blöd.«
»Sir?«
»Ungo ist nicht einmal zu einem so schlechten Einfall fähig. Er ist gut, wenn es gilt, Dinge auszuführen – eine Art wandelnde Dienstvorschrift. Um Borund, dieser unteren Region des menschlichen Systems, zu Willen zu sein.«
»Sir, so etwas möchte ich nicht hören.«
»Ach so? Na schön. Dann wollen wir sagen, daß da oben auf dem Grat Leute sind, die ihre Familien gerne wiedersehen möchten. Ist das, verdammt nochmal, in Ordnung?«
»Ja, Sir.«
»Aha. Da ist jemand. Und da ist auch die Kanone.
Ein ganz anderes Gefühl, wenn man ihr in die Mündung schaut. Da auf dem Tier, das ist ihr Mann – der vom ersten Waffenstillstand. Ein bißchen zerzaust, wie es aussieht.«
Unten am Berg wurden sie von einer Reihe von Shumai-Reitern erwartet. Arey stand vor den anderen. Ein junger Sentani trat heran und nahm ihm die Zügel ab, dann wollte er dem großen Shumai behilf-lich sein, aber Arey winkte ab und schwang sich steif vom Pferd. Der Falbe legte die Ohren zurück, bis ihn Arey hinter dem einen kraulte. Dann ging er nach vorne und blieb, die rechte Hüfte vorgeschoben, stehen.
Die Innanigani näherten sich. »Bereit zum Aufgeben?« fragte Oberly. Athfal starrte ihn zornig an.
»Fast«, meinte Arey. »Ich dachte, wir üben inzwischen noch ein wenig mit eurem großen Gewehr an diesem Berg.«
»Das dürfte ja nicht so schwierig sein. Den Berg zu treffen, meine ich.«
»Ich glaube, nach einiger Zeit könnten wir es schaffen. Wir könnten auch ein paar Mann raufschicken, damit sie nachsehen, wie gut wir waren.«
»Das würde ich nicht tun. Soviel ich höre, wimmelt es dort von Giftschlangen.«
»Die wären inzwischen alle unter der Erde. Sie sind kaltblütig genug. Und haben den Bauch voller Mäuse und Ratten.«
»Für ein paar Ratten ist immer noch Platz.«
»Während wir reden, solltest du ein paar Männer herholen, damit sie die aufsammeln, die ihr hier lie-gengelassen habt. Weißt du, es ist eine Schlamperei.
Überall Männer zu verstreuen.«
»Tja, ihr habt es uns ja vorgemacht.«
Arey grinste. »Zehn Männer werden reichen. Wir helfen euch. Bei denen, die weiter entfernt liegen. Wir säubern sozusagen die Wälder vom Abfall. Ihr könnt auch Wasser für sie haben. Es sei denn, ihr habt da oben schon einen Brunnen gebohrt.«
Oberly errötete, schluckte aber seine Erwiderung hinunter, aus Angst, Arey würde sich dann weigern, den Verwundeten zu helfen. »Athfal, hol zehn Männer!« sagte er.
»Wir haben Zeit genug«, sagte Arey, während der Unterführer müde den Berg hinaufkrabbelte. »Wir werden Peydan, euren Mann, holen, damit er die Kapitulation für euch aushandelt.«
»Was für eine Kapitulation?«
»Diese hier. Und jetzt keine Spielchen mehr. Wir haben ziemlich genug von der ganzen Sache. Wenn deine Mutter überall auf eurem Schweinehof Babies verstreut, dann braucht ihr vielleicht nicht zu kapitulieren. Dann habt ihr genug Männer zu vergeuden.
Aber das ist nicht nötig.«
»Wir wollen verhandeln. Nicht kapitulieren.«
Arey wandte sich ab. »In Ordnung. Blas das Horn!
Die Männer sollen sich aufstellen. Bringt dieses Gewehr auf Rädern herauf!« Er wandte sich wieder an Oberly und sagte: »Du, du gehst jetzt besser den Berg hinauf. Kümmere dich nicht um die zehn Männer!
Eure Verwundeten müssen eben liegenbleiben. Wir werden warten, bis du da oben außer
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