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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Tal hinauf, das sich ein wenig nach Osten wendet.
    Die Feinde sind nach Süden gezogen. Wir wissen, daß sie ziemlich angeschlagen sind. Wir glauben, daß sie gar nicht so zahlreich waren. Sie haben nicht unsere ganze Truppe angegriffen, sondern uns dazu ver-leitet, sie aufzuspalten.
    Jetzt möchte ich sie gerne noch einmal aufspalten, aber zu einem ganz bestimmten Zweck. Wenn die Hälfte der Truppe unseren Feinden nach Süden folgt, können wir sie angreifen und dort festhalten. Wenn die andere Hälfte einen Gewaltmarsch nach Norden macht, können wir dieses Turnat überfallen und uns die Wintervorräte holen. Danach können wir uns wieder vereinigen und nach Hause ziehen. Nun?«
    Nach einem Schweigen meinte ein Unterführer, ein älterer Mann mit einem Saum grauer Haare um seinen Kahlkopf: »Die Männer sind fast am Ende, Kommandant. Müde und hungrig. Ich weiß nicht recht ...« Damit verstummte er.
    Ein zweiter Mann stand auf. »Leutnant?« fragte Eplay.
    »Ich weiß nicht. Wenn wir alle in Gewaltmärschen genauso weit nach Osten gingen, ließen sie uns vielleicht ziehen. Wir haben sie praktisch zum Kampf mit uns gezwungen. Aber wenn wir in diesem Turnat wirklich Vorräte bekommen können ...« Auch er sprach nicht weiter.
    »Wir könnten ihrem Sieg die Spitze abbrechen«, sagte ein anderer Leutnant.
    »Vielleicht«, meinte ein zweiter Unterführer. »Aber was ist, wenn nicht?«
    »Dann brennen wir in jedem Fall noch ein Dorf nieder. Wir sind zu viele. Das können sie nicht verhindern.«
    »Und wenn sie wissen, wie man mit der Kanone umgeht? Ein Jammer, daß wir die Kanone verloren haben.«
    »Sie haben diese Pferde. Sie können die Peshtak warnen.«
    »Nicht, wenn wir uns teilen und sie angreifen.
    Nicht, wenn wir jetzt gleich losziehen.«
    »Das setzt verdammt viel voraus«, murmelte der alte Unterführer. »Ich habe verflucht viele Sommer gegen die Peshkies gekämpft, aber so waren sie noch nie. Das ist zu viel. Wir könnten die ganze Truppe verlieren.«
    »Richtig«, sagte Eplay. »Diese Möglichkeit besteht in jedem Fall. Es tut mir leid, daß ich so wenig Begei-sterung für das entdecke, was getan werden muß.
    Aber wenn ich mich schon nicht auf euren Enthusi-asmus stützen kann, so kann ich vielleicht doch darauf zählen, daß ihr die Befehle befolgt.«
    »Natürlich«, sagte der alte Unterführer. »Wir tun, verdammt nochmal, unser Bestes, Sir.«
    »Gut. Das habe ich erwartet. So, Leutnants. Ihr bleibt noch ein wenig hier! Unterführer, ihr formiert die Männer!«
    Vor dem Morgengrauen hatte der südliche Teil der Innanigani-Truppe die Kundschafter vom Heart-Fluß angegriffen, und alle Peshtak-Jäger schwärmten fä-
    cherförmig aus, um den nördlichen Zugang zum Lager zu bewachen. Die Innanigani kämpften sich voran und erreichten einen Grat, ehe die Gegenseite sie mit verstreuten Gewehrschüssen zum Halten zwang.
    Sie rückten jedoch langsam weiter vor, gaben sich gegenseitig Deckung, nützten dazu auch die Bäume, bewegten sich mit großer Vorsicht, bewachten ihre Flanken und die Nachhut und setzten ihre mehr als vierhundert Mann so ein, daß sie für die Westländer schwer zu bewältigen waren.
    Als Arey im Südosten oben auf dem Kamm auf seinem Pferd saß, spürte er leichte Schauer sein Rückgrat hinunterlaufen. »Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache, Garet«, murmelte er dem jungen Gardehauptmann der Pelbar zu, der neben ihm ritt. »Ich verstehe nicht ... Warum tun sie das? Sie können nichts dabei gewinnen, nur noch mehr Tote. Sind es diese beiden – Peydan und der andere, das Schand-maul –, die sie so dringend haben wollen?«
    Garet sagte nichts. Er wußte, daß der Shumai Ruhe brauchte, damit sich seine Vermutungen sammeln und zu einem Seil der Erkenntnis verflechten konnten.
    »Garet«, sagte Arey schließlich. »Nimm vier Reiter und schicke vier auf der anderen Seite herum! Bleibt weit zurück! Ich möchte wissen, wie viele von ihnen hier sind. Seid vorsichtig.«
    Garet schaute ihn an, nickte, trieb sein Pferd an und ritt davon.
    »Seid vorsichtig«, rief Arey ihm nach. »Wir wollen einen Bericht, keinen Kampf. Vermeidet einen Kampf!« Er schaute stirnrunzelnd hinter Garet her. Er hatte den Pelbar mit den Kundschaftern mitgeschickt, weil er hoffte, daß seine Anwesenheit helfen würde, die ungestümen Shumai-Reiter davon abzuhalten, sich in ein Scharmützel zu stürzen. Sie waren wütend wegen der Verluste des Vortages. Zu viele davon waren Shumai-Reiter, die sich kreischend und

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