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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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daran arbeitete, Nahrungsmittel über die Hügel zu schleppen, um die Fähre damit zu beladen, oder auch für die Mannschaften, die versuchten, mit den unvermeidlichen Überschwemmungen in den Kuppeln zurechtzukommen.
    Jon Lukas beaufsichtigte einen Teil des Geschehens, machte ein finsteres Gesicht und ging zurück zur Hauptkuppel, wo sich das Operationszentrum befand. Er marschierte hin und her, hörte dem Regen zu, wartete für den größeren Teil einer Stunde, zog schließlich wieder Anzug und Maske an, um zurück zur Fähre zu gehen. »Auf Wiedersehen, Sir«, verabschiedete ihn der Funker, wobei er von seinem Pult aufstand. Andere unterbrachen ihre Arbeit, die wenigen, die da waren. Er schüttelte Hände, machte immer noch ein finsteres Gesicht, und ging dann zu der unzulänglichen Schleuse hinaus und die hölzernen Stufen hinauf zum Weg, bereits wieder verschmutzt durch den kalten Regen. Sein fünfzigertypisches Übergewicht wurde durch das hellgelbe Plastik eher noch hervorgehoben. Er war sich dieser Würdelosigkeit schon immer bewusst gewesen und hasste sie, hasste es, durch bis an die Knöchel stehenden Schlamm zu gehen und eine Kälte zu fühlen, die sogar den Anzug und die Ausfütterung durchdrang. Regenzeug und die nötigen Atemmasken verwandelten alle Menschen auf der Basis in gelbe Monster, die im Regen verschwammen. Eingeborene huschten nackt umher und erfreuten sich am Wetter, das braune Fell ihrer spindeldürren Glieder und biegsamen Körper dunkel und verklebt durch die Feuchtigkeit. Ihre Gesichter, mit runden Augen und Mündern, die ein permanentes 0 der Überraschung formten, beobachteten und beschnatterten sich gegenseitig in ihrer eigenen Sprache, ein Geplapper im Regen und im konstanten Bass des Donners. Er nahm den direkten Weg zum Landeplatz, nicht den, der vorbei an den Lager- und Unterkunftskuppeln zur anderen Seite des Dreiecks führte. Auf diesem hier gab es keinen Verkehr. Keine Grüße. Keine Verabschiedungen. Er blickte auf die überschwemmten Felder hinaus; das graugrüne Gebüsch und die Streifenbäume auf den Hügeln in der Umgebung der Basis zeigten sich durch Regenvorhänge, und der Fluss war ein breites überflutetes Laken auf dem gegenüberliegenden Ufer, wo ein Sumpf zu entstehen trachtete, trotz all ihrer Versuche, ihn trockenzulegen... 
    Das bedeutete wieder Krankheit für die eingeborenen Arbeiter, wenn irgendeiner von ihnen ungeimpft hineinglitt. Die Downbelow-Basis war kein Paradies. Er spürte nicht den geringsten Impuls zu zögern, bevor er sie und den neuen Stab und die Eingeborenen einander überließ. Es war die Art und Weise des Rückrufs, die an ihm nagte.
    »Sir.«
    Letztlich kam doch noch ein Ärgernis auf dem Weg hinter ihm hergeplatscht. Bennett Jacint.
    Jon drehte sich halb um, ohne stehen zu bleiben, zwang den anderen, sich anzustrengen, um ihn in Schlamm und Regen einzuholen.
    »Der Wassergraben der Mühle«, keuchte Jacint durch die Stopps und das Zischen der Atemmaske. »Ich brauche da drüben menschliche Trupps mit schwerer Ausrüstung und Sandsäcken.«
    »Nicht mehr mein Problem«, sagte Jon. »Kümmern Sie sich selbst darum. Wozu sind Sie eigentlich gut? Setzen Sie diese verzärtelten Eingeborenen darauf an. Nehmen Sie einen zusätzlichen Trupp von ihnen! Oder warum warten Sie nicht auf die neuen Aufseher? Sie können meinem Neffen alles erklären.«
    »Wo sind sie denn?« fragte Jacint. Bennett Jacint war ein fähiger Obstruktionspolitiker, immer mit Einwänden auf dem Plan, wenn es um irgendwelche Maßnahmen ging, die zu Verbesserungen führen sollten. Mehr als einmal schon hatte Jacint über seinen Kopf hinweg einen Protest eingereicht. Er hatte die Einstellung eines Bauprojekts erzielt, woraufhin die Straße zu den Brunnen ein sumpfiger Weg blieb. Jon lächelte und deutete weit über die Landschaft hinweg zurück auf die Lagerhauskuppeln.
    »Die Zeit reicht nicht.«
    »Das ist Ihr Problem.«
    Bennett Jacint fluchte ihm ins Gesicht und machte Anstalten, auf ihn loszugehen, änderte dann seine Absicht und rannte zur Mühle zurück. Jon lachte. Durchnässte Vorräte in der Mühle. Gut! Sollten die Konstantins dieses Problem bewältigen.
    Er überquerte den Hügel und machte sich auf den Weg hinunter zur Fähre, die sich fremd und silbern auf der zertrampelten Wiese erhob, die Frachtluke geöffnet, zu und von der sich Downer abschleppten, unter ihnen ein paar gelbgekleidete Menschen. Sein Weg mündete in den, auf dem sich die Downer bewegten, ein

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