Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
verwendet haben?«
    »Wenn Sie so freundlich wären, mich zu Winifred Kraus zu fahren, würde ich Ihnen das gern unterwegs sagen. Dort wohne ich nämlich.«
    Sie zögerte einen Moment, dann murmelte sie »Steigen Sie ein!«, stieß die Beifahrertür auf und räumte den Papiermüll vom letzten McDonald’s-Besuch weg. »Ich hoffe, Sie lassen sich keine Dummheiten einfallen.«
    Der Agent lächelte und rutschte mit der Geschmeidigkeit einer Katze neben sie. »Sie können mir vertrauen, Miss Swanson. Ist das umgekehrt genauso?«
    Corrie sah ihn kurz an. »Nein.«
    Die quietschenden Reifen und die qualmende Ölwolke, die der Wagen hinter sich herzog, lockten den Sheriff aus seinem Büro. Er gestikulierte wild und rief Corrie irgendetwas hinterher, aber das ging im Röhren des Motors unter.

11
    Bei dem Tempo, das Corrie vorlegte, dauerte es nur Minuten, bis das so genannte Einkaufszentrum von Medicine Creek neben ihnen auftauchte: drei schmutzig braune Backsteinbauten, in denen sämtliche Ladengeschäfte der Stadt Platz fanden. Die von Rost zerfressene Karosserie des Gremlin ächzte zwar vor Empörung, aber das scherte Corrie nicht weiter. In der Mittelkonsole waren ihre Kassetten verstaut, obenauf ihre Favoriten »death metal«, »dark ambient«, »industrial« und »grindcoremusic«. Sie wühlte mit einer Hand in dem Stapel, zog zunächst Discharge, Shinjuku Thief und Fleshcrawl indie engere Wahl, entschied sich aber dann für Lustmord, und so war es schließlich die schon etwas angestaubte, im Grunde gar nicht zu ihr passende Heresy-Part-One-Kassette, die Pendergast in die Ohren dröhnte. Ihre Mutter erlaubte ihr nicht, zu Hause die Lautstärke voll aufzudrehen, und so hatte sie sich in ihren alten Gremlin einen Kassettenrekorder einbauen lassen.
    Irgendwie graute ihr davor, nach Hause zu kommen. Ihre Mutter kämpfte um diese Zeit gewöhnlich gegen den Kater vom Vorabend an, was sie jedoch nicht daran hinderte, schon wieder halbtrunken zu sein – eine brisante Kombination, die sie besonders übellaunig machte. Corrie beschloss, den FBI-Mann bei Winifred Kraus abzusetzen, den Wagen draußen bei den Überlandleitungen zu parken und ein paar Stunden mit einem Buch totzuschlagen.
    Sie musterte Pendergast verstohlen aus den Augenwinkeln. »Was haben eigentlich Ihre schwarzen Klamotten zu bedeuten? Ist jemand gestorben?«
    »Mir geht’s wie Ihnen, ich bin bei der Wahl von Farben ein wenig eigensinnig.«
    Corrie zog eine Grimasse. »Übrigens – wie ist das mit der Gegenleistung, von der Sie gesprochen haben?«
    »Ich brauche einen Wagen und jemanden, der mich fährt.« Corrie lachte. »Und da haben Sie sich ausgerechnet für meine komfortable Stretchlimousine entschieden?«
    »Nun, ich bin mit dem Bus gekommen und merke allmählich, dass es unbequem ist, alle Strecken zu Fuß zurückzulegen.«
    »Trotzdem, das kann nur ein Witz sein. Die Karre ist schrottreif, braucht pro Woche einen Viertelliter Öl, hat keine Klimaanlage und stinkt so bestialisch, dass ich sogar im Winter das Fenster runterkurbeln muss.«
    »Ich zahle pro Tag hundert Dollar für Auto und Fahrer, dazu eine feste Pauschale von einunddreißig Cent pro Meile für Öl- und Benzinkosten.«
    Hundert Bucks! Mehr Geld, als Corrie je auf einem Haufengesehen hatte. Da musste irgendwas faul sein. »Wenn Sie so ein hohes Tier beim FBI sind, wo ist dann Ihr Dienstwagen samt dem Fahrer?«
    »Solange ich mich im Urlaub befinde, steht mir kein Dienstwagen zu.«
    »Alles schön und gut, aber warum
ich?«
    »Ganz einfach, ich brauche jemanden, der sich in Medicine Creek auskennt, einen Wagen und zurzeit nichts Besseres zu tun hat. Sie bringen also sämtliche Voraussetzungen mit. Und volljährig sind Sie doch auch, richtig?«
    »Gerade achtzehn geworden. Aber ich hab noch ein Highschooljahr abzureißen. Und ich will mit der Schule so früh wie möglich fertig sein, damit ich endlich aus diesem Rattennest verschwinden kann.«
    »Das neue Schuljahr beginnt erst nächsten Monat, und bis dahin hoffe ich meine Arbeit längst abgeschlossen zu haben. Es kommt mir vor allem auf solide Ortskenntnis an, und Sie kennen sich doch in Medicine Creek aus, oder nicht?«
    Corrie grinste. »Mehr, als mir lieb ist. Aber haben Sie sich auch Gedanken darüber gemacht, dass der Sheriff was gegen unsere Vereinbarung haben könnte?«
    »Ich denke, er wird froh sein, dass Sie einen einträglichen Ferienjob gefunden haben.«
    Corrie schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, Sie kennen sich mit den

Weitere Kostenlose Bücher