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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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»Daran hat er sicher gut getan.«
    »An verrückten Typen fehlt’s uns wirklich nicht, das kann ich Ihnen sagen. Da ist zum Beispiel dieser Scherenschleifer, der jedes Jahr hierher kommt. Kampiert in den Maisfeldern, und niemand weiß so recht, was er eigentlich treibt. Oder Brushy Jim, der’s nicht geschafft hat, sich rechtzeitig aus Vietnam abzusetzen. Angeblich soll er dort drüben seinen Lieutenant abgemurkst haben. Ganz Medicine Creek wartet auf den Tag, an dem sie ihn abholen und in die Klapsmühle stecken.«
    Pendergast hing mit geschlossenen Augen so erbärmlich schief in seinem Beifahrersitz, dass man meinen konnte, er sei eingeschlafen.
    »Das da, das ist der Rexall Drugstore«, leierte Corrie wie eine gelernte Fremdenführerin herunter. »Das leere Gebäude daneben war mal ein Musikladen. Dahinter liegt die Kirche der Lutheraner. Wenn Sie einen fanatischen Eiferer kennen lernen wollen, sind Sie bei Pastor John Wilbur goldrichtig. So, nun kommen wir gleich an Ernies Exxon-Tankstelle vorbei.Sieh an, der Chef steht heute persönlich an der Pumpe! Sein Sohn ist der größte Kiffer in der County, und der Alte hat keine Ahnung davon. Übrigens, der alte Holzschuppen dort drüben, das ist Rasmussens Textilladen. Da vorn liegt das Sheriffsbüro, das kennen Sie ja schon. Und rechts sehen Sie
Maisie’s.
Ihre Frikadellen sind eine Wucht, aber bei ihrem Nachtisch würde sogar eine ausgehungerte Hyäne die Flucht ergreifen. Oh verdammt…«
    Corrie saß plötzlich kerzengerade am Lenkrad und starrte in den Rückspiegel. Aus dem Hof des Sheriffsbüros schob sich mit eingeschaltetem Blaulicht der Streifenwagen.
    »Ich hab’s geahnt, jetzt rückt er uns auf die Pelle!« Sie gab Pendergast einen Stups mit dem Ellbogen. »Wachen Sie auf! ich werde gleich rechts rangewunken.«
    Pendergast rührte sich nicht, er schien den Schlaf des Gerechten zu schlafen.
    Und tatsächlich, die Sirene heulte auf, aus dem Dachlautsprecher dröhnte die Aufforderung: »Fahren Sie bitte auf den Seitenstreifen und warten Sie im Wagen!«
    Hazens grimmiger Ton verhieß nichts Gutes. Corrie kannte die Prozedur aus dem Effeff, sie war schon x-mal rausgewinkt worden. Heute hatte sie zwar theoretisch Geleitschutz durch den Agent, aber der hing so apathisch in seinem Sitz, als hätte er den Sheriff noch gar nicht gesehen.
    Die Tür des Streifenwagens flog auf, Hazen kam – lässig mit dem Schlagstock spielend – auf Corries Gremlin zu, stemmte die fleischige Rechte in das offene Seitenfenster und wollte vermutlich gerade loslegen, als er auf dem Beifahrersitz Pendergast entdeckte. Was zu Corries Genugtuung immerhin dazu führte, dass er nervös zusammenzuckte und »Ach du dickes Ei!« murmelte.
    Pendergast blinzelte ihn aus einem Auge an. »Irgendein Problem, Sheriff?«
    Corrie fing an, die Situation zu genießen. Allein die flammende Röte, die sich auf Hazens Gesicht ausbreitete, und derAnblick der aus dem Hemdkragen quellenden Speckwülste waren das Strafmandat wert, mit dem sie insgeheim rechnete. Im Stillen bat sie den Himmel, es so zu fügen, dass Brad, Hazens missratener Sprössling, möglichst früh genauso aus dem Leim ging wie sein Erzeuger.
    »Nun, Agent Pendergast…« Hazen suchte nach Worten.
    »Es ist nun mal so, dass wir im Stadtgebiet kein unnötiges Herumfahren dulden. Und Corrie ist bereits zum dritten Mal an meinem Büro vorbeigekommen.«
    »Nun, wenn Sie meine Aktivitäten mit so großem Interesse verfolgen, Sheriff«, sagte Pendergast in seinem gewohnt liebenswürdigen Ton, »will ich Sie lieber gleich davon unterrichten, dass wir möglicherweise noch mehrmals bei Ihnen vorbeikommen. Miss Swanson ist nämlich so liebenswürdig, mir die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen. Was Ihnen nicht allzu seltsam erscheinen wird, wenn Sie bedenken, dass ich mich im Urlaub befinde.«
    Corrie hielt die Luft an. Angesichts der immer finsterer werdenden Miene des Sheriffs kamen ihr Zweifel, ob der Special Agent die Lage wirklich richtig einschätzte.
    Anscheinend doch! Denn Hazen stemmte sich vom offenen Seitenfenster ab, trat einen Schritt zurück und knurrte unwirsch: »Also gut, fahren Sie weiter!«
    »Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und würde es bedauern, wenn ich Ihnen Ungelegenheiten gemacht habe«, säuselte Pendergast in seinem honigsüßen Singsang. »Miss Swanson, wollen wir die Besichtigungstour fortsetzen?«
    Corrie zögerte einen Augenblick und versuchte, Hazens grimmige Miene zu enträtseln. Aber da sie wie üblich

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