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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Oder war ihre Mutter endlich nüchtern? Nein, es war eine fremde Stimme, weich und in geschmeidigem Singsang. Hazen hatte den Fernseher wieder eingeschaltet, Corrie bekam kein Wort von der Unterhaltung mit.
    Kurze Zeit später hörte sie schwere Schritte näher kommen. Eine mürrische Stimme blökte: »Swanson?«
    Es war der Sheriff. Natürlich wieder mit einem stinkenden Glimmstängel zwischen den Lippen. Schlüssel rasselten, das rostige Zellengitter wurde aufgezogen.
    »Dein Arrest ist beendet.«
    Corrie rührte sich nicht. In Hazens Stimme lag ein merkwürdigerUnterton – etwas, was sich nach aufgestauter Wut anhörte. Offenbar war er verärgert.
    »Jemand hat die Kaution für dich hinterlegt.«
    Corrie traute dem Frieden immer noch nicht. Aber da mischte sich eine andere Stimme ein, die tiefe, weiche Stimme mit dem eigentümlichen Akzent, die sie vorhin schon gehört hatte.
    »Miss Swanson, Sie können das Gefängnis verlassen.«
    Corrie blieb beharrlich bei ihrer Taktik, sich auf der Pritsche nicht umzudrehen. »Wer sind Sie? Hat meine Mutter Sie geschickt?«
    »Nein, ich bin Special Agent Pendergast vom FBI.«
    Oh verdammt – FBI! Dann musste dies der komische Vogel sein, der wie ein Leichenbestatter herumlief. »Ich brauche Ihre Hilfe nicht!«, ließ sie ihn abblitzen.
    Hazen würgte immer noch an seinem Ärger. »Es wär vielleicht besser, wenn Sie Ihr Geld wieder einstecken und sich aus der ganzen Sache raushalten. Zumal es sowieso ein Fall ist, der in meine Kompetenz fällt«, riet er dem Agent übellaunig. Aber inzwischen war Corrie neugierig geworden. »Was verlangen Sie als Gegenleistung?«, fragte sie den Mann in Schwarz.
    »Das besprechen wir besser draußen«, sagte Pendergast.
    »Aha, es gibt also eine Gegenleistung! Ich kann mir schon vorstellen, was Sie verlangen, Sie perverser Fiesling.«
    Sheriff Hazen brach in schallendes Gelächter aus, das allerdings schnell in einem Hustenanfall erstickte. »Na, Pendergast, was habe ich Ihnen gesagt?«
    Corrie blieb zusammengerollt wie eine Katze liegen und versuchte, sich irgendeinen vernünftigen Grund einfallen zu lassen, der den Agent dazu bewogen haben konnte, die Kaution für sie zu zahlen. Sie hatte schon gemerkt, dass Hazen diesen Pendergast nicht sonderlich gut leiden konnte. Wozu ihr die alte Spruchweisheit einfiel, dass der Feind deines Feindes dein Freund ist.
    Sie wälzte sich herum und stemmte sich ein Stück hoch. Ja, es war tatsächlich der Leichenbestatter, den sie gestern in der Stadt gesehen hatte. Ein Riese, neben dem Hazen sich wie ein Winzling ausnahm.
    Sie wollte aber unbedingt auf Nummer Sicher gehen. »Heißt das, ich kann einfach hier rausspazieren?«
    »Wenn Sie das wollen, ja«, bestätigte Pendergast.
    Sie war blitzschnell auf den Beinen und schoss an Hazen und dem Mann in Schwarz vorbei Richtung Tür.
    »Vergiss deine Autoschlüssel nicht!«, rief Hazen ihr nach.
    Corrie blieb unter der Tür stehen und streckte wartend die Hand aus. Aber Hazen dachte nicht daran, auch nur einen Schritt auf sie zuzugehen. Sie sollte sich die Schlüssel gefälligst abholen. Und das tat sie dann auch.
    »Die Rostlaube steht hinten auf dem Parkplatz. Die fünfundsiebzig Dollar Abschleppkosten kannst du später bezahlen.« Corrie schluckte alles hinunter, was ihr auf der Zunge lag, und stürmte in den Hof. Nach der klimatisierten Luft im Sheriffsbüro kam sie sich draußen vor, als müsse sie durch dicke Suppe waten.
    Im Hof stand ihr Gremlin – und an der Motorhaube lehnte dieser Komiker im schwarzen Anzug. Als sie näher kam, öffnete er die Tür für sie. Sie stieg wortlos ein und zog die Wagentür hinter sich zu. Nach einigen ungesund klingenden Keuchlauten sprang die Karre endlich an. Pendergast trat einen Schritt beiseite.
    Corrie zögerte einen Moment, dann drehte sie das Seitenfenster herunter und brachte ein mürrisches »Danke« heraus. »Es war mir ein Vergnügen.«
    Sie setzte den Fuß aufs Gaspedal, aber plötzlich streikte der Motor. Oh Mann, das durfte doch nicht wahr sein! Sie versuchte, den Gremlin neu zu starten. Der Motor sprang an, spuckte aber erst mal eine beunruhigende Qualmwolke aus. Wieso stand der Typ vom FBI eigentlich immer noch da? Worauf wartete er? Na gut, im Grunde sah er ganz harmlosaus, das mit dem perversen Fiesling nahm sie im Geiste zurück. Und schließlich überwog ihre Neugier. Sie lehnte sich aus dem Seitenfenster. »Also gut, Mr. Special Agent, was verlangen Sie dafür, dass Sie sich beim Sheriff für mich

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