Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Papagei ist einfach um die Mittagszeit aufgetaucht, er hat im Pfirsichbaum neben dem Hintereingang gehockt und laut gekreischt, um auf sich aufmerksam zu machen. Ich habe Dad angefleht, dass wir den Papagei behalten. Er hat mir versprochen, das könnten wir, bis er den wahren Besitzer herausgefunden habe. Aber wir müssten eine Annonce in die Zeitung setzen. Worauf ich ihm geantwortet habe, dann müssten wir die Anzeige ja wohl in der Timbuktu Times bringen, was er ziemlich witzig fand. Ich hoffe, Dad findet den wahren Besitzer nie. Wir haben dem Papagei in einem alten Karton ein kleines Nest gebaut. Morgen will Dad zur Zoohandlung in Slidell fahren und einen richtigen Käfig für ihn kaufen. Während der Papagei auf dem Küchentresen herumgehüpft ist, hat er einen von Moms Muffins entdeckt, gekrächzt und den Muffin verdrückt, also habe ich ihn Muffin getauft.
    »Ein Papagei«, murmelte D’Agosta. »Das ist doch wenigstens mal was.«
    Pendergast blätterte in dem Tagebuch, langsamer jetzt, bis er zum Ende gelangte. Dann nahm er den nächsten Band vom Regal und begann, die Daten der Einträge methodisch zu vergleichen, bis er zu einem bestimmten Eintrag kam. D’Agosta hörte, wie Pendergast kurz Luft holte.
    »Vincent, hier ist der Eintrag, den die Tochter am neunten Februar schrieb – am Tag, als Helen den Doanes einen Besuch abstattete.«
    Der schlimmste Tag in meinem Leben!!!
    Nach dem Mittagessen ist eine Dame zu uns gekommen und hat geklingelt. Sie fuhr einen roten Sportwagen und war superschick gekleidet, trug so altmodische, durchlöcherte Lederhandschuhe. Sie hat gesagt, sie habe gehört, wir hätten einen Papagei, und gefragt, ob sie ihn mal sehen könne. Dad hat ihr Muffin (in seinem Käfig) gezeigt, und da hat sie gefragt, wie wir ihn bekommen hätten. Dann hat sie jede Menge Fragen über Muffin gestellt: Wann wir ihn bekommen hätten, woher er gekommen sei, ob er zahm sei, ob er sich anfassen lasse, wer mit ihm am meisten spiele. Solche Sachen eben. Die Frau wollte sich auch den Metallring aus der Nähe ansehen, aber Dad hat sie vorher gefragt, ob der Papagei ihr gehöre. Sie bejahte und sagte, sie wolle Muffin zurückhaben. Da ist mein Dad misstrauisch geworden und hat die Frau gefragt, ob sie die Nummer auf Muffins Ring nennen könne. Was sie nicht konnte. Und sie konnte auch keinerlei Nachweis darüber vorlegen, dass Muffin ihr gehört, hat uns aber so eine merkwürdige Geschichte aufgetischt, gesagt, sie sei Wissenschaftlerin und Muffin sei aus ihrem Labor entflogen. Dad hat ausgesehen, als ob er der Frau kein Wort glaubte, und ihr sehr bestimmt geantwortet, dass er ihr, wenn sie einen Nachweis vorlegen könne, den Papagei mit Freuden zurückgeben werde, dass Muffin aber bis dahin bei uns bleibe. Das hat die Frau offenbar nicht besonders überrascht, und dann hat sie mich mit betrübter Miene angesehen und gefragt: »Ist Muffin dein kleiner Liebling?« Ich habe das bejaht. Da schien sie eine Weile zu überlegen. Anschließend hat sie Dad gefragt, ob er ihr ein gutes Hotel in der Stadt empfehlen könne. Er hat geantwortet, dass es nur eines gebe und dass er die Telefonnummer hole, dann ist er in die Küche zurückgegangen, um das Telefonbuch zu holen. Kaum war er weg, hat die Frau Muffins Käfig gepackt, ihn in einen schwarzen Müllsack, den sie aus ihrer Handtasche gezogen hatte, gesteckt, ist zur Tür hinausgelaufen, hat den Sack in ihr Auto geworfen und ist von der Einfahrt heruntergefahren! Muff hat die ganze Zeit laut gekrächzt. Ich bin schreiend nach draußen gelaufen, und Dad ist auch aus dem Haus gerannt, dann sind wir in unseren Wagen gestiegen und haben die Frau verfolgt, aber sie war verschwunden. Dad hat den Sheriff angerufen, aber der war nicht besonders interessiert am Auffinden eines gestohlenen Papageis, vor allem, weil es sich ja um ihren Papagei gehandelt haben konnte. Und damit war Muffin weg, einfach so.
    Da bin ich rauf in mein Zimmer gelaufen und konnte einfach nicht wieder aufhören zu heulen.
    Pendergast klappte das Tagebuch zu und steckte es in seine Jacketttasche. Gleichzeitig erhellte ein Blitz die Bäume hinter dem Fenster, und ein Donnerschlag erschütterte das Haus.
    »Unglaublich«, sagte D’Agosta. »Helen hat den Papagei gestohlen. So wie sie auch die ausgestopften Papageien von Audubon entwendet hat. Was um alles in der Welt hat sie sich dabei gedacht?«
    Pendergast blieb ihm die Antwort schuldig.
    »Haben Sie den Papagei je gesehen? Hat sie ihn mit nach

Weitere Kostenlose Bücher