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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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an.
    »Mrs. Payson?«
    »Wer ist da?«
    »Mrs. Payson? Darf ich hereinkommen?«
    »Ich kann Sie nicht hören.«
    »Mein Name ist Pendergast. Ich würde gern mit Ihnen sprechen.«
    »Worüber?« Die wässrigen Augen starrten ihn argwöhnisch an.
    Pendergast schrie gegen die Tür: »Über das Bay Manor. Eine Verwandte von mir hat dort gelebt. Sie hat Sie in den höchsten Tönen gelobt, Mrs. Payson.« Die Tür ging auf, und er trat hinter der kleinen Frau in ein winziges Wohnzimmer. Die Wohnung war unaufgeräumt, schmutzig und roch nach Katzen. Sie scheuchte eine Katze von einem Stuhl und setzte sich aufs Sofa. »Bitte nehmen Sie Platz.«
    Pendergast ließ sich auf dem Stuhl nieder, der komplett mit weißen Katzenhaaren bedeckt war. Sie sprangen förmlich auf seinen schwarzen Anzug über, wie magnetisch angezogen.
    »Möchten Sie einen Tee?«
    »Oh, nein danke«, sagte Pendergast hastig. Er holte ein Notizbuch hervor. »Ich stelle eine kleine Familiengeschichte zusammen und würde mit Ihnen gern über eine Verwandte sprechen, die vor einigen Jahren im Bay Manor gelebt hat.«
    »Wie heißt sie?«
    »Emma Grolier.«
    Langes Schweigen.
    »Erinnern Sie sich an sie?«
    Wieder eine lange Pause. In der Küche pfiff der Teekessel, was die Frau aber offenbar nicht hörte.
    »Erlauben Sie mir«, sagte Pendergast und stand auf, um den Kessel zu holen. »Was für einen Tee möchten Sie, Mrs. Payson?«
    »Wie bitte?«
    »Tee. Was für eine Sorte möchten Sie?«
    »Earl Grey. Ohne Milch.«
    In der Küche öffnete Pendergast eine Teedose, die auf dem Küchentresen stand, nahm einen Beutel heraus, legte diesen in einen Becher und goss das kochende Wasser hinein. Lächelnd ging er mit dem Becher ins Wohnzimmer zurück und stellte ihn vor der alten Frau auf den Tisch.
    »Oh, das ist sehr freundlich«, sagte sie und blickte ihn jetzt mit weitaus herzlicherem Gesichtsausdruck an. »Sie müssen öfter kommen.«
    Pendergast ließ sich wieder auf dem Katzenhaar-Stuhl nieder und schlug die Beine übereinander.
    »Emma Grolier«, sagte die alte Krankenschwester. »Ich erinnere mich noch gut an sie.« Ihre wässrigen Augen verengten sich und drückten wieder Argwohn aus. »Ich bezweifle sehr, dass sie höflich von mir oder irgendjemandem gesprochen hat. Was möchten Sie wissen?«
    Pendergast hielt inne. »Ich stelle aus persönlichen familiären Gründen Informationen zusammen und möchte gern alles über Mrs. Grolier wissen. Wie war sie als Mensch?«
    »Ah, verstehe. Nun, es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass sie schwierig war. Eine zänkische Frau mit Haaren auf den Zähnen. Verdrießlich. Entschuldigen Sie, wenn ich so unverblümt spreche. Sie gehörte nicht zu meinen Lieblingspatienten. Sie beklagte sich ständig, schrie, warf mit Essen um sich, wurde sogar gewalttätig. Sie hatte eine schwere kognitive Behinderung.«
    »Gewalttätig, sagen Sie?«
    »Und sie war kräftig. Sie hat Leute geschlagen, hat im Zorn Dinge zerschlagen. Hat mich einmal gebissen. Wir mussten sie öfter festbinden.«
    »Ist sie von Familienangehörigen besucht worden?«
    »Sie hat nie Besuch bekommen. Allerdings muss sie noch Angehörige gehabt haben, denn sie hatte einen eigenen Arzt, bekam die beste Pflege, bezahlte Ausflüge, schöne Kleidung, Geschenke, die zu Weihnachten angeliefert wurden, solche Sachen eben.«
    »Einen eigenen Arzt?«
    »Ja?«
    »Und wie hieß dieser Arzt?«
    Langes Schweigen. »Sein Name ist mir leider entfallen. Ein ausländischer. Er ist zweimal im Jahr gekommen, ein wichtigtuerischer Kerl, kam hereinstolziert, als wäre er Sigmund Freud persönlich. Sehr anspruchsvoll! Immer hatte er etwas auszusetzen. Seine Besuche waren immer lästig. Es war eine solche Erleichterung, als dieser andere Arzt sie schließlich fortgeholt hat.«
    »Und wann war das?«
    Noch eine lange Pause. »Ich kann mich einfach nicht erinnern, so viele Patienten sind gekommen und gegangen. Es ist alles so lange her. Ich erinnere mich jedoch an den Tag. Er kam ohne Vorwarnung, hat sie abgemeldet, und das war’s dann. Hat nichts von ihrer persönlichen Habe mitgenommen. Sehr seltsam. Wir haben sie nie wiedergesehen. Das Bay Manor war damals in finanziellen Schwierigkeiten und wurde einige Jahre später geschlossen.«
    »Wie sah dieser Arzt denn aus?«
    »Ich erinnere mich kaum. Hochgewachsen, gutaussehend, gut gekleidet. Zumindest ist das meine vage Erinnerung.«
    »Gibt es sonst noch ehemalige Pflegekräfte, mit denen ich sprechen kann?«
    »Nicht dass ich

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