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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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vorausgesehen habe. Ich habe geglaubt, dass Constance im Mount Mercy absolut sicher ist. Ein furchtbarer Irrtum, ein
weiterer
furchtbarer Irrtum.«
    »Nun ja, sie ist vermutlich nicht wirklich in Gefahr. Vielleicht hat sie sich ja in den Arzt verliebt, ist wegen irgendeiner Art Flirt geflohen …« D’Agosta merkte selbst, dass das nicht besonders überzeugend klang.
    »Vincent, ich habe Ihnen bereits gesagt, dass Constance nicht geflohen ist. Sie ist entführt worden.«
    »Entführt?«
    »Ja. Zweifellos von diesem sogenannten Doktor Poole. Halten Sie das von der Presse fern, und halten Sie die Leute vom Morddezernat davon ab, im Trüben zu fischen.«
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    »Danke.« Und damit gab Pendergast Gas, fuhr auf die eisglatte Straße, wobei das Heck des Mietwagens ausbrach und Schnee aufwirbelte, und machte sich auf den Weg zum Flughafen und nach New York City.

[home]
    59
    New York City
    Ned Betterton stand am Eingang zur städtischen Marina in der 79 . Straße und blickte auf das Gewirr von Motor- und Segelyachten und diversen Ausflugsbooten, die im ruhigen Wasser des Hudson sanft hin und her schaukelten. Er trug das einzige Sakko, das er mitgenommen hatte – einen blauen Blazer –, und hatte sich eine knallbunte Ascot-Krawatte gekauft, dazu eine weiße Mütze, salopp auf den Kopf gesetzt. Es war kurz vor sechs Uhr nachmittags, die Sonne versank rasch hinter den Uferbefestigungen von New Jersey.
    Die Hände in den Hosentaschen, blickte er zur Yacht hinüber, die in einiger Entfernung von den Stegen auf Reede vor Anker lag und zu der der Deutsche, wie er am Vortag gesehen hatte, mit einem kleinen Motorboot übergesetzt hatte. Es handelte sich um eine Superyacht, strahlend weiß, mit drei Etagen getönter Scheiben, gut und gerne dreißig Meter lang. An Bord waren keinerlei Aktivitäten zu erkennen.
    Bettertons Urlaub war zu Ende, und die Anrufe von Kranston waren drohend geworden. Kranston war sauer, weil er selbst über die kirchlichen Veranstaltungen und den anderen Mist schreiben musste. Okay, zum Teufel mit ihm. Das hier, diese Yacht, war eine heiße Spur. Könnte sein, dass er dank dieser Story dem
Bee
adieu sagen konnte.
    Sie nennen sich Reporter? Worüber schreiben Sie Reportagen, über Duschbeutel?
Betterton errötete bei dem Gedanken, wie Corrie Swanson ihn heruntergeputzt hatte. Und auch deshalb war er zur Marina zurückgekehrt. Denn Pendergast hatte garantiert auf die eine oder andere Art mit der Sache zu tun … aber
nicht
als Ermittler.
    Es war, ehrlich gesagt, der blaue Blazer gewesen, der ihn auf die Idee gebracht hatte. Wie er wusste, war es unter benachbarten Yachtbesitzern üblich, sich gegenseitig zu besuchen, gemeinsam ein Gläschen zu trinken oder sich gegenseitig auf andere Weise Höflichkeitsbesuche abzustatten. Er würde sich also als Yachtbesitzer ausgeben, an Bord gehen und nachschauen, was es dort zu sehen gab. Aber er hatte es hier mit bösen Buben, Drogenbaronen zu tun, er musste da sehr, sehr vorsichtig agieren.
    Allerdings hatte er ziemlich schnell festgestellt, dass es nicht sehr leicht sein würde, in den Yachthafen einfach so hineinzuspazieren. Das Gelände war von einem Maschendrahtzaun umgeben, und neben dem geschlossenen Tor befand sich ein Wachhäuschen, das ständig besetzt war. Auf einem großen Schild stand BESUCHER NUR NACH VORANMELDUNG . Die ganze Anlage stank nach Geld und schottete sich ab vom gemeinen Volk.
    Betterton betrachtete den Maschendrahtzaun, der sich am Ufer entlangzog und in irgendein Gebüsch führte. Er vergewisserte sich, dass ihn niemand gesehen hatte, folgte dem Zaun bis in das Gebüsch und schlug sich bis zum Bewuchs am Flussufer durch. Und dort fand er, was er gesucht hatte: eine Lücke unten im Zaun.
    Er zwängte sich hindurch, reckte sich, klopfte sich ab, setzte die Mütze wieder auf, zog das Jackett glatt und ging am Flussufer entlang, wobei er sich weiter in den Büschen versteckt hielt. Nach fünfzig Metern sah er vor sich ein Bootshaus und den Beginn der Anlegestege und des Hafenbeckens. Nachdem er seine Kleidung noch mal glattgestrichen hatte, trat er ins Freie und kraxelte schnell zum Personensteg oberhalb des Anlegers hinunter, dann begann er darüberzuschlendern, als sei er ein x-beliebiger Yachtbesitzer, der ein wenig frische Luft schnappte. Hinter dem Bootshaus, wo mehrere Dutzend Beiboote an numerierten Pfosten vertäut lagen, arbeitete ein Angestellter der Marina.
    »Guten Abend«, sagte Betterton.
    Der Mann

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